Internationales Employer Branding Seminar in Frankfurt: Die aktuellsten Entwicklungen auf den Punkt gebracht
Anhand von verschiedensten, in Unternehmen weit verbreiteten, Thesen erläuterte Yara Schiller zu Beginn die wichtigsten Erkenntnisse der Internationalen Employer Branding Studie. Zwei lauten beispielsweise:
- Arbeitnehmer differenzieren oft nicht zwischen Produkt- und Arbeitgebermarke. Das birgt allerdings auch Gefahren: Gerät das Produktimage in die Schieflage, wirkt sich das sofort auch auf die Wahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgeber aus. Suggeriert das Produkt des Unternehmens beispielsweise eine „junge Lebensweise“, entspricht das nicht der Lebenssituation eines erfahrenen Controllers. Eine starke Arbeitgebermarke kann sich in diesen Fällen korrigierend auf die Wahrnehmung der Produktmarke auswirken. Dies bestätigten auch die französischen und russischen Employer Branding-Spezialisten von OneAgent.
- Entwickeln Unternehmen einen internationalen Employer Brand geschieht dies häufig als Reaktion auf wahrgenommene Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Als Mitarbeiter in den Personalabteilungen erkennen sie die Problematiken frühzeitig, müssen aber, bevor sie Lösungen in Angriff nehmen können, bei der Geschäftsleitung erst Überzeugungsarbeit leisten, weil diese die Notwendigkeit nicht immer direkt erkennt.
Mark Baldwin, aufgrund seiner 20-jährigen Erfahrung ein absoluter Kenner des chinesischen Markts, berichtete anschließend in seinem Vortrag von den neuesten dortigen Entwicklungen und zeigte die Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen – zum Beispiel bei der Rekrutierung – auseinandersetzen müssen. Neben der hohen Fluktuation auf dem chinesischen Arbeitsmarkt (16 Prozent), haben die Unternehmen auch mit den steigenden Personalkosten zu kämpfen. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. Der Experte Mark Baldwin wies darauf hin, dass sich der dortige Markt in einem enormen Wandel befindet. China entwickelt sich von einem Billiglohnland zu einem Land in dem vermehrt in die eigene Forschung und Entwicklung investiert wird, was den Kampf um die besten Köpfe nur noch verstärkt.
Wie auch in Europa fehlen auf dem chinesischen Markt die Arbeitnehmer mit Berufserfahrung. 44 Prozent der Arbeitnehmer werden der Generation Y zugerechnet. Und nur 13 Prozent der Uni-Absolventen sind fit für ihren ersten Job. Die meisten Berufseinsteiger müssen von den Unternehmen erst geschult werden. Selbst wenn ein Arbeitgeber bei der Rekrutierung erfolgreich war, muss er also mit hohen Schulungs- und Weiterbildungskosten rechnen.
Beide Vorträge und die anschließende Diskussion zeigten: Wer in den internationalen Märkten erfolgreich rekrutieren möchte, gerade in schnell wachsenden Märkten wie z. B. in China und Indien, für den ist ein starker Employer Brand ein absolutes Muss. Gerade die proaktive Kommunikation der eigenen Qualitäten stärkt frühzeitig das Image und die eigene Attraktivität für potentielle und aktuelle Mitarbeiter. Diese Beobachtung bestätigte auch unser russischer Partner. In seinem Heimatland befindet sich das Employer Branding noch im Anfangsstadium. Westliche Länder können sich hier durch ihre oft langjährige Erfahrung besser auf dem Arbeitgebermarkt positionieren und haben dadurch erhebliche Wettbewerbsvorteile.
Haben Sie am Seminar nicht teilnehmen können? Interessieren Sie die Ergebnisse der Internationalen Employer Branding Studie? Dann können Sie gerne Yara Schiller (yara.schiller@kienbaum.de) kontaktieren. Bei ihr können Sie die Studie als pdf-Dokument zum Preis von 550 € beziehen. Zu einem Preis von 800 € erhalten Sie die Studie und dazu eine zweistündige Ergebnispräsentation.