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Facebook Karriere-Pages? Kenn’ ich nicht, klingt aber interessant!

12. Mai 2011

Die letzten Tage waren turbulent. Viel unterwegs und auch mal wieder in meiner Heimatstadt Bielefeld, hier ein Interview, da ein Vortrag, dort ein Workshop – da muss dann auch mal der Blog (jetzt sage ich auch schon “der”) zurückstecken. Aber glücklicherweise hat eine Woche ja 7 Tage und ein Tag 28 Stunden, so lässt sich das dann doch alles problemlos unter einen Hut bringen ;-) . Und während ich die Umfrage-Ergebnisse schon vor einigen Tagen angekündigt hatte und der eine oder andere wahrscheinlich seitdem vor lauter Aufregung nicht schlafen konnte, ist es nun endlich soweit.

“Facebook Karriere-Pages? Kenn’ ich nicht, klingt aber interessant.” So lautet nun die Quintessenz einer Umfrage, die Student Monitor und ich gemeinsam unter 201 Studierenden aus verschiedenen Studiengängen und Hochschulen durchgeführt haben. Student Monitor hat sich auf Online-Umfragen unter Studierenden spezialisiert und bietet Unternehmen so die Möglichkeit einer zielgruppenspezifischen Befragung. Die Idee von studenten-meinung.de ist es, eine Plattform zu schaffen, die Unternehmen und Studenten zusammenbringt und beiden Seiten Vorteile bietet. Aber zurück zur Umfrage, von der ich Auszüge schon im PR-Blogger zitiert habe.

Befragt wurden 201 Studierende aus den Studiengängen BWL, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Ingenieurwesen, Mathematik u. a. an verschiedenen deutschen Hochschulen zum Thema Berufe und Soziale Netzwerke. Während 80 % der Befragten bei Facebook ein Profil unterhalten, spielt Xing eine absolut untergeordnete Rolle (wobei hier der Hinweis erlaubt sei (im eigenen Interesse der Studierenden), dass man diese Plattform doch verstärkt nutzen sollte, um sich schon während des Studiums ein Netzwerk zu Unternehmen aufzubauen und ein wenig Personal Branding zu betreiben). Trotz der vielen Nutzer spielt Facebook bei der Suche nach Informationen über Arbeitgeber eine im Verhältnis absolut untergeordnete Rolle, wie folgende Grafik noch einmal veranschaulicht:

Von Studierenden genutzten Medien, um sich über Arbeitgeber zu informieren

Von Studierenden genutzten Medien, um sich über Arbeitgeber zu informieren

Was ich persönlich amüsant finde (aber andererseits auch bedenklich, ein entsprechendes Statement dazu habe ich oben schon abgegeben): Xing rangiert noch hinter Facebook. LinkedIn und Twitter spielen absolut keine Rolle. Aber das verwundert mich nun wieder gar nicht. Und während die einen nun sagen, hey war doch klar, Facebook spielt im Personalmarketing doch überhaupt gar keine Rolle, so muss ich sagen: Jein. Und das Ganze einmal relativieren.

Um irgend etwas nutzen zu können – seien es ein Staubsauger, eine bestimmte Funktion in MS Word oder aber auch Features oder Inhalte auf Facebook, muss ich erst einmal wissen, dass es sie überhaupt gibt. Und woher soll ich als “Ottonormalfacebookuser” denn wissen, dass es die Möglichkeit gibt, sich auch via Facebook über meinen Traumarbeitgeber zu informieren, wenn selbst diese nicht auf ihre Facebook-Präsenz verweisen? Wie ich vor Kurzem belegt habe, ist dies tatsächlich der Fall. Damals hatte ich aus einer Laune heraus Image-Anzeigen von Unternehmen in diversen Studenten-Magazinen (z. B. Unicum, audimax u. a.) einer Untersuchung unterzogen, inwieweit denn Unternehmen, die eine Facebook Karriere-Page unterhalten auch in ihren Image-Anzeigen darauf hinweisen. Und herausgefunden, dass von 15 Unternehmen, die so eine Page betreiben nur 3 !!! darauf hinweisen. Und als ich mich gerade auf einen Workshop vorbereitet habe, musste ich auch mit Schrecken feststellen, dass die emsig betriebene Facebook Karriere-Page nicht mal auf der Karriere-Website verlinkt ist. Ja, geht’s noch??? Vor diesem Hintergrund überraschen diese Zahlen also nicht wirklich. Aber keine Angst, es ist noch ganz viel Luft nach oben.

Auf die Frage, ob solche Karriere-Pages überhaupt bekannt sind und wer schon Fan einer solchen Seite ist, kamen folgende Antworten. Und die müssen doch jedes Personalerherz höher schlagen lassen (vor allem die derjenigen, die sich gerade ins Social Media-Abenteuer gestürzt haben oder kurz davor stehen – aber vielleicht auch die Herzen derjenigen, denen so langsam dämmert, da ist etwas im Gange, was sich nicht aufhalten lässt und wenn ich nicht dabei bin verpasse ich etwas (hier schlägt das Herz vielleicht nicht nur höher, sondern vor allem schneller, weil eben aufgrund der neuen Herausforderung der Puls höher schlägt), denn eigentlich ist es recht erfreulich, was man da zu sehen bekommt:

Kennst du Karriere-Pages auf Facebook?

Kennst du Karriere-Pages auf Facebook?

Während zwar von den Befragten nur 10 % Fan einer Facebook Karriere-Page sind, kennen 46 % solche Pages gar nicht, finden Sie aber durchaus interessant (warum sie sie nicht kennen, habe ich ja bereits oben erörtert ;-) ). Hier gilt es also, die ins Visier genommene Zielgruppe ordentlich aufzuschlauen und über das Angebot zu informieren. Ich tue dies ja schon reichlich, sei es hier im Blog, über meine Facebook-Page “Karriere-Fanpages auf Facebook” oder auch in Gastbeiträgen auf dem Blog Social Media OWL und natürlich im embrander-Blog, wo wir nach und nach Karriere- und Ausbildungspages vorstellen und sie ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Apropos Blogartikel im Kontext Karriere-Pages: Da verweise ich zum einen einmal auf den Blogartikel über “fünf Mythen zu Facebook-Karrierepages” und den passenden Erkenntnissen von meinen Bloggerkollegen an der schönen blauen Donau, karriere.at, und auf den dann von ihr aufgegriffenen und um wesentliche Aspekte ergänzten Artikel meiner geschätzten Bloggerkollegin Nina Kalmeyer. Sie hat das so gut auf den Punkt gebracht, dass ich einfach nur empfehlen kann, den Artikel zu lesen und das zu beherzigen, was sie dort schreibt.

Vielleicht noch ein paar Zahlen am Rande, für all diejenigen, die es interessiert (die anderen können ja derweil einen Kaffee trinken gehen – apropos Kaffee trinken: da hat es doch Tchibo tatsächlich geschafft, auf unterhaltsame Weise darzustellen, wie man sich im (Social Web) besser nicht benimmt. Wirklich genial gemacht!): Mittlerweile zähle ich in meiner Übersicht über Karriere-Pages 122 Pages, davon auch eine zunehmende Anzahl an Azubi-Pages (aktueller Neuzugang hier die Lehrlinge der V.E.M. Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie (die heißen wirklich so)). Insgesamt haben wir nun in Summe 165.969 Fans auf Karriere-Pages aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Aber ich schweife schon wieder ab, sie waren ja hier, um die Umfrageergebnisse zu erfahren…

Was also wollen nun Fans von so einer Karriere-Page, was erwarten Facebook-Nutzer im Allgemeinen und Facebook-Nutzer, die schon Fan einer solchen Page sind oder schon mal welche besucht haben. Wirklich überraschend ist es nicht, hatte ich dies doch selbst schon vor einigen Monaten erhoben. Nichtsdestotrotz interessant, dass sich das nicht geändert hat bzw. nun durch weitere Umfrage-Ergebnisse bestätigt wird:

Welche Erwartungen Facebook-Nutzer an Karriere-Pages haben...

Welche Erwartungen Facebook-Nutzer an Karriere-Pages haben...

Denn – eigentlich ganz klar – erwarten Facebook-Nutzer auf einer Arbeitgeber-Page auch Jobs. Da gibt es vielerlei Möglichkeiten, diese einzubinden, wie das geht, habe ich ja schon mehrfach berichtet und soll hier nicht Gegenstand des Artikels sein. Und wie schaut es aus mit denjenigen, die schon Fan einer Karriere-Page sind bzw. diese kennen? Stehen da auch Jobs im Vordergrund oder sind es doch eher die Austauschmöglichkeiten mit den Kollegen von morgen? Schaun’ wir mal:

... und was Facebook-Nutzer erwarten, die schon Fan sind bzw. Karriere-Pages kennen

... und was Facebook-Nutzer erwarten, die schon Fan sind bzw. Karriere-Pages kennen

Vor allem aktuelle Events werden hier verlangt. Wenn man sich dann die aktuellen Karriere-Pages anschaut, reibt man sich doch verwundert die Augen, wie wenig doch vom Facebook-Veranstaltungskalender Gebrauch machen und lieber auf die Website verlinken. Apropos Augenreiben: Schon mal die einzelnen Karriere-Pages angeschaut (wie gesagt, es sind mittlerweile 122) und versucht, auf einen Blick herauszufinden, an welche Zielgruppe sich das Angebot denn richtet? Klar, bei Azubi-Pages ist das in den meisten Fällen einfach. Die tragen clevererweise das Schlüsselwort Ausbildung oder Lehrlinge (das sind dann unsere Freunde aus Österreich, da heißt das so). Aber bei Karriere-Pages? Da ist eine klare Zielgruppenadressierung vielfach Fehlanzeige. Wird ja auch völlig überbewertet, so was. Soll doch der Fan werden, dem die Seite gefällt, oder?

Übrigens, welche Rolle studiVZ in dem Kontext der Social Networks spielt, ist vielleicht auch noch ganz interessant. Zwar sind da deutlich weniger vertreten, als bei Facebook selbst. Aber diejenigen, die noch am aussterbenden Studentennetzwerk festhalten, sind tatsächlich der Meinung, ihre Daten seien dort sicherer ;-)

Gründe, warum die Befragten nicht bei Facebook sind

Gründe, warum die Befragten nicht bei Facebook sind

So, mit diesen Erkenntnissen entlasse ich meine geneigten Leser (wobei ich natürlich auch Leserinnen einschließe), nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die komplette Auswertung natürlich bei student-monitor bezogen werden kann. Natürlich gibt’s da im Kontext auch eine studiengangbezogene Auswertung. Wenden Sie sich einfach an Tom Storch oder über das unten stehende Kontaktformular an mich, ich leite die Anfrage gerne weiter.

Hier nun noch alle Ergebnisse der Basisauswertung als Zusammenfassung:

In diesem Sinne, einen schönen Abend! Für mich geht es jetzt ans Finalisieren meines kleinen Online-Seminars zum Thema Personalmarketing im Social Web, welches ich nächste Woche Donnerstag um 14.00 Uhr mit dem Forum Institut durchführen werde.

Bei Interesse, einfach anmelden – ich freue mich!

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