Werbung auf Facebook - pervers, oder?
„Wolle Rose, wollen Bitburger?“ Seit gestern sind die Rosenverkäufer auf Facebook unterwegs; Werbung erscheint in meinem Newsfeed. Und nicht irgendwo zwischendrin, sondern als Post eines „Freundes“ – ohne dass er davon weiß.
via allfacebook.de
Haben Freunde viele Marken „geliked“, dürfte die Wahrscheinlichkeit hoch sein, dass sie auch viel Werbung in meinen Newsfeed transportieren. Wird mir dies zu viel, habe ich die Möglichkeit nur noch wichtige Aktualisierungen (in der Hoffnung, dass Werbung nicht wichtig ist) zu abonnieren, oder Freunde ganz zu muten. Entspricht dann allerdings nicht mehr dem Ursprungsgedanken von Facebook.
Benachteiligt sind nun natürlich diejenigen, die hunderte von Marken geliked haben. Genau diesen Menschen können nun Marken ihre Werbebotschaften anheften und sie somit unwissendlich zu Reklameträgern machen.
Sobald der Träger die Beklebung bemerkt, wird er sie von seiner Jacke entfernen, indem er die Marke disliked- clevere auf jeden Fall. Somit kann die Marke bei ihm nicht mehr werben und er hat wieder Kontakt zu seinen Freunden. Pervers, oder?
Die andere, radikalere Möglichkeit wäre, auf ein Netzwerk ohne Werbung zu wechseln - Google+ steht mit offenen Armen bereit. Oder Facebook folgt dem Modell vieler Gatis-Apps: der User zahlt, damit seine Anwendung nicht mehr durch Reklame gestört wird.
Marken für viel Geld große Reichweite versprechen, ihnen aber nicht sagen, dass User diese Reichweite durch Ausblenden reduzieren können - woran erneut verdient wird. Noch perverser.