Uni Schwerpunkt

Der glückliche Bummelstudent und der erfolgreiche Studienabbrecher

Gut zu studieren heißt erfolgreich, schnell und leistungsorientiert zu studieren. Erfolg im Studium verspricht auch persönliches Glück, Misserfolg daher Unglück. Stimmt diese Gleichung? Diese Menschen zeigen uns: Es geht auch anders.

Es war nicht leicht, für diese Geschichte Menschen zu finden, die sich porträtieren lassen wollten. Als ich die Idee zu dieser Geschichte hatte, dachte ich an einige Menschen in meinem Bekanntenkreis, von denen aber niemand ernsthaftes Interesse hatte. Das zeigt sicher auch, dass das Scheitern immer noch ein gewisses Tabuthema ist; dass Misserfolg im Studium in den Augen der Gesellschaft nicht nur bedeutet, am Studium gescheitert zu sein, sondern auch als Person gescheitert zu sein; es bedeutet, man selbst ist nicht gut genug, andere sind es schon.

Diese Geschichten sind daher so wichtig, weil sie an diesem Tabu rütteln. Wir dürfen mitnehmen, dass ein Lebensentwurf, der nicht der Norm entspricht, nicht nur absolut dieselbe Existenzberechtigung hat, sondern den Einzelnen wesentlich glücklicher machen kann als ein Leben, das nach äußeren Kriterien als gelungen erscheint. Nicht jede/r von uns passt in das Bett des Prokrustes; Wir sollten uns nicht passend machen, wenn wir bzw. unsere Einstellung zum Leben nicht den vorgegebenen Schemata der Gesellschaft entsprechen. Es gibt kein richtig oder falsch; wir müssen so sein dürfen, wie wir sind, und uns als das akzeptieren.