(fēi - fliegen)
Der Mann stellt sich auf Chinesisch vor. Als er bemerkt, dass die Antwort zu wünschen übrig lässt, gibt er etwas in sein Smartphone ein. Ein Übersetzungsprogramm. Ein paar verzweifelte Sätze werden ausgetauscht. Niemand spricht die Sprache des Anderen. Die Flugbegleiterinnen laufen höflich lächelnd die Gänge auf und ab. Das Gespräch stockt und endet schließlich, weil die andere Person offensichtlich die Kopfhörer bevorzugt. Zu hören nur noch die Turbinen. Der Mann hat starken Mundgeruch. Für den dreieinhalbstündigen Inlandsflug wird dasselbe große Flugzeug benötigt wie für einen neunstündigen Flug nach Berlin.
Es gibt Spaghetti mit Tomatensauce und zwei Krabben. Auf der Karte steht: »Noodles with Seafood.« Eine Reihe weiter schaut ein Chinese einen Film. Ein Dinosaurier kotzt und spuckt dabei, neben einer Menge Gestrüpp, einen Menschenschädel mit aus. Die menschlichen Kämpfer sehen entgeistert in die Kamera. Bruce Willis behält die Kontrolle; unten das Land mit der weltweit größten Bevölkerung. Wie die dichte, weiße Wolkendecke durchbrochen werden muss, um den blauen Himmel freizugeben. Im Norden der Smog einer jetzt fernen Hauptstadt. Eine Atemschutzmaske wird bei der Ankunft niemand mehr tragen.
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Hundertvierzehn | Bericht
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