Schon das musikalische Rahmenprogramm ist als Wunschkonzert für den Autor zusammengestellt, und so kommen wir in den Genuss seiner Lieblingsstücke, die man ansonsten nahezu nie im Konzertprogramm findet; ganz besonders gefällt uns der 2. Satz aus Franz Xaver Mozarts Klavierquartett in g-Moll.
Nach der herzlichen Eröffnungsrede und der feierlichen Preisverleihung durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer darf ein rheinland-pfälzisches Augenzwinkern nicht fehlen, und so wird Dieter Kühn mit einem Gedicht in rheinhessischer Mundart und einem Fass Nackenheimer Wein überrascht. Als ehemaliger Mainzer Stadtschreiber wird er sich diesen sicherlich gerne munden lassen.
In einem kurzen Einspielfilm, der bei einem Besuch des SWR bei Dieter Kühn zu Hause entstand, berichtet der gutgelaunte, fast schelmisch jugendliche Preisträger von seiner Arbeit. Der Film von Alexander Wasner wurde am Tag der Verleihung auch in der SWR-Sendung ›Landesart‹ ausgestrahlt.
Mehr über seine Arbeitsweise und sein Werk erfahren die Gäste in der Laudatio von Tilman Spreckelsen und in der humorvollen Dankesrede von Dieter Kühn. Beim anschließenden Stehempfang im Foyer gratulieren wir dem Preisträger und stoßen natürlich auch mit rheinhessischem Wein an. Zum krönenden Abschluss hält Dieter Kühn noch einen unerwarteten Programmpunkt für die Gäste bereit: Mit musikalischer Untermalung durch einen Lautenspieler trägt er ein Gedicht Oswald von Wolkensteins (aus: Ich Wolkenstein. Die Biographie, Dieter Kühn, S. Fischer Verlag) vor, das er insbesondere der Ministerpräsidentin widmet.
Die persönliche Note der Veranstaltung wird hier noch einmal deutlich und wir freuen uns mit und für unseren Autor über diesen gelungenen Abend.
Julia Frick und Alexandra Strohmeier (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Aus Mainz hat Dieter Kühn auch eine Postkarte an uns geschickt: »Heute hier, morgen dort«
Einen weiteren Bericht von der Verleihung finden Sie bei den »Rheinland-Pfalz-News«:

Brandbomben auf Köln, brennende Nachbarhäuser, und Mutter Helene sagt zum sechsjährigen Sohn: Schau es dir genau an! Und es gab viel zu schauen: erst Herrsching am Ammersee, wohin die Familie flieht, dann das vom Bombenkrieg völlig vernichtete Düren. Aber Kühn belässt es nicht beim Beobachten und Schreiben, er mischt mit: Macht Wahlkampf auf dem platten Land, gründet einen deutsch-türkischen Verein, ist Schöffe am Jugendgericht und Betreuer eines Strafgefangenen, arbeitet in der Drogenhilfe und in einer Gentechnik-Kommission. Zum ersten Mal erzählt der Mann, der in seinen Büchern von so vielen bedeutenden historischen Persönlichkeiten erzählt, von sich selbst und seiner Zeit – auf eine Weise, die jede konventionelle Autobiographik sprengt. Und die das Lebensbuch des Dieter Kühn zu unserem eigenen macht.