17. Jänner bis 23. Februar 2008 Galerie nächst St. Stephan Grünangergasse 1/2 A-1010 Wien Tel.: (0043) (0)1 5121266 Fax: (0043) (0)1 5134307 Online: www.schwarzwaelder.at Online: www.tscherkassky.at
"Seit über zehn Jahren fertigt Peter Tscherkassky seine Filme ohne Kamera oder andere optische Geräte. Stattdessen wird in der Dunkelkammer jedes einzelne Bild des Filmstreifens mit einer aufwendigen Belichtungstechnik händisch durchgestaltet. Als Ausgangsmaterial dient hierbei gefundenes Filmmaterial, 'Found Footage', das zumeist Hollywoodproduktionen entstammt. Aus diesen Bildvorlagen kopiert Tscherkassky - Kader für Kader - Details und Fragmente: isolierte Raumansichten, einzelne Darsteller, Körperteile, Objekte im Raum. Diese Bruchstücke werden entlang einer detaillierten Dramaturgie zu gänzlichen neuen Erzählungen zusammengefügt.
Dennoch bleiben in der Flüchtigkeit einer Kinoprojektion nicht wenige der gestalterischen Bearbeitungen des Materials verborgen. Erst der Blick auf den angehaltenen Filmstreifen enthüllt die Vielfalt der Eingriffe, die physische Formbarkeit von Zelluloid und die einzigartige Schönheit des analogen Films, der sich als Medium von Kunst keinesfalls durch digitale Laufbilder ersetzen lässt. Dieser Geste des Enthüllens sind die Leuchtboxen von Peter Tscherkassky gewidmet. Sie machen den physischen Unterbau des kinematografischen Illusionsraums erkennbar. Zugleich markieren sie den Übertritt zeitgebundener filmischer Kunst in den Bereich bildender Kunst.
Peter Tscherkasskys Arbeiten finden international große Beachtung. Im Mai 2008 wird der Filmemacher seine Arbeiten im Pariser Louvre präsentieren. Zahlreiche renommierte Museen und Cinematheken, darunter das Centre Pompidou, die Cinémathèque française und die Sammlung der Harvard University, haben seine Filme angekauft."
(Quelle: Homepage Galerie nächst St. Stephan)