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Dieter Wunderlich:
Buch- und Filmtipps

Hintergrundinformationen zu Buch- und Filmtipps von Dieter Wunderlich

 
   
 

Friedensreich Hundertwasser


 

(1) Der junge Hundertwasser
(2) Die Anfänge des Künstlers
(3) Die Einheit von Leben und Werk
(4) Hundertwasser und die Bibel
(5) Hundertwasser und die Baukunst

Die Anfänge des Künstlers

Seine ersten Ausstellungen hatte Friedrich Hundertwasser 1952 und 1953 in seiner Geburtsstadt Wien, 1955 in Mailand, 1954 und 1956 in Paris.

Hundertwasser, der nie eine Staffelei benutzte, sondern Tische, Bänke und Pulte als Unterlage bevorzugte, malte nicht nur auf Zeichenkarton und Leinen, sondern auch auf Pressspanplatten, Tüchern, Pergament und Packpapier. Die Farben stellte er übrigens gern selbst her.

Mit seiner naiven, bunten und poetischen Kunst knüpfte Hundertwasser an Henri Rousseau, Paul Klee, Gustav Klimt und die vegetabilischen Linien des Jugendstils an. Er behauptete einmal, in der Schule der Erste gewesen zu sein, der perspektivisch hatte malen können, und seine naturalistischen Landschaftsaquarelle aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren beweisen, dass er sich darauf verstand; ab 1950 verzichtete er jedoch ganz auf perspektivische Darstellungen. Da sträubten sich einigen Kulturbeflissenen die Haare: Einen Künstler, der auf der Akademie gewesen war und als Erwachsener wie ein Kind zweidimensional malte, konnte man doch nicht ernst nehmen!

Hundertwasser liebte leuchtende und komplementäre Farben, die für ihn Leben bedeuteten. Abstraktes und Gegenständliches arrangierte er zu dekorativen Ensembles. Häufig verwendete er bei seinen Gemälden auch Chiffren aus der Architektur: Bücher von Dieter Wunderlich Türme, Häuser und Fenster. Sein wichtigstes Motiv war ohne Zweifel die Spirale, die er Ende 1952 während der Vorführung eines Dokumentarfilms über Bilder von Geisteskranken für sich entdeckte und im Juni 1953 erstmals in dem Gemälde »Der Berg und die Sonne« verwendete. Hundertwasser sah in der Spirale ein Symbol des Lebens. Zumeist malte er eine Spirale, die sich vom Zentrum des Bildes zum Rand entwickelt, und in der Komplementärfarbe dazu eine zweite, die sich von außen nach innen windet. Eines der schönsten Spiralbilder – »Hommage au Tachisme« – entstand im Januar 1961 und war auch bereits eines der letzten.

Für Hundertwasser kam es bei einem Kunstwerk nicht darauf an, dass es die Natur spiegelte, sondern dass es beim Betrachter Assoziationen hervorrief. Die Titel, die er seinen Werken gab, sagen zwar in der Regel so wenig darüber aus wie der Name eines Menschen über dessen Charakter, aber mitunter erleichtern sie das Zustandekommen der Assoziationen. Obwohl jedes Gemälde statisch ist, soll im Kopf des Betrachters etwas Dynamisches geschehen und sich in seiner Vorstellung eine Bilderfolge entwickeln. Hundertwasser sprach in diesem Zusammenhang von einem »Individualfilm«.

Sein künstlerisches Schaffen begann Hundertwasser nicht mit Theorien, sondern er tastete sich an seinen persönlichen Stil heran. Statt vom Verstand ließ er sich von Naivität, Fantasie und Imagination leiten. Allerdings dachte Hundertwasser über seine Erfahrungen als Maler nach und formulierte ab Mitte der Fünfzigerjahre seine Grundgedanken über die Kunst, die er beispielsweise 1957 in seiner »Grammatik des Sehens« zusammenfasste, später weiterentwickelte und immer wieder in Manifesten verkündete. Der Maler Ernst Fuchs brachte Hundertwassers Weltanschauung auf die Formel:

Fortsetzung

© Dieter Wunderlich 2006

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Friedensreich Hundertwasser (Kurzbiografie)



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