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Helmut Rizy: Schweigegeld.

Roman.
Weitra: publication PN1 / Bibliothek der Provinz, 1997.
220 S., geb.; öS 270.-.
ISBN 3-85252-163-7.

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Menschenhatz steht auch im Mittelpunkt des neuen Romans von Helmut Rizy (geb. 1943), als Max-von-der-Grün- und Theodor-Körner-Preisträger im sozialkritischen Fach ausgewiesen. Hatte er mit seinem letzten Buch Hasenjagd im Mühlviertel (1995) den KZ-Dorfgeschichten Oberösterreichs nachgespürt, ist hier ein irakischer Ministerialbeamter in Wien der Verfolgte.

Abd as-Salam Karim hat den letzten Termin beim Unternehmer Bernhard Winkelbauer kurz vor dessen Ermordung. Es geht um die Übergabe von 500.000 Dollar, mit denen sich Karims Vorgesetzte ihr Schweigen in einem Gerichtsverfahren um illegale Kriegslieferungen bezahlen lassen. Als der Iraker dann die Todesmeldung im Radio hört, weiß er, daß er wenig Chancen haben wird, die Polizei von seiner Unschuld zu überzeugen. Die anschließende Fluchtodyssee weg vom rettenden Flughafen Schwechat über die Wiener Outskirts und den Gürtel endet schließlich im Wochenendhaus des Journalisten Hoffmann, der Karim als Informanten vorläufig versteckt.

Leider kommt die vom Autor angepeilte harte faction nicht so hinüber wie geplant, schon gar nicht in der etwas ermüdenden Chronologie eines sehr konventionellen Erzählstils. Der prinzipiell originelle Blickwinkel des flüchtigen Irakers auf seine (ausländer-)feindliche österreichische Umwelt verstrickt sich in der zweischneidigen Absicht, den Fremden einmal von innen zu zeigen: "Erst hatte er gedacht, er könnte den Besuch im Sex-Kino nachholen", ist neben einer Flasche Whisky einer der ersten Gedanken des untertauchenden Beamten auf Abwegen.

Der heimische Alltag bleibt eine kaum zu erreichende Vorgabe: An reale Justizgrotesken wie die Wiener Kurdenmorde kommt wohl kein österreichischer (Kriminal-)Roman glaubhaft heran. So auch bei Rizy, wo ein abbildender Realismus einer halluzinierenden Wirklichkeit nicht gewachsen ist.

Clemens Ruthner
21. März 1998

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