logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   

Dezember
Mo Di Mi Do Fr Sa So
48 26 27 28 29 30 01 02
49 03 04 05 06 07 08 09
50 10 11 12 13 14 15 16
51 17 18 19 20 21 22 23
52 24 25 26 27 28 29 30
1 31 01 02 03 04 05 06

FÖRDERGEBER

  BMUKK

  Wien Kultur

JAHRESSPONSOR

  paperblanks
kopfgrafik mitte

Andreas Renoldner: Als käme ein Winter.

Roman.
Graz, Wien, Köln: Styria, 1997.
313 S., geb.; öS 291.-.
ISBN 3-222-12488-4.

Link zur Leseprobe

Der Roman beginnt wie ein Theaterstück. Vorgestellt werden alle Mitwirkenden, als Zusatz jeweils ihr Beruf und - falls notwendig - ihre familiären bzw. persönlichen Verhältnisse zueinander.

Die Geschichte des unentschlossenen Einsiedlers und Kleinbiobauern Franz Modagl erstreckt sich über den Zeitraum von Oktober bis August.

Er hat sich beizeiten ins Utzhäusl am Rande von Utzing zurückgezogen. Einzig durch die Besuche seiner Verwandten und Bekannten (eine Abmachung mit den Eltern und Geschwistern macht ihn zum Mädchen für alles auf dem kleinen Anwesen), spärliche Abstecher ins Dorfgasthaus und seine regelmäßigen Ausflüge auf den städtischen Bauernmarkt, wo er Produkte aus seiner kleinen Landwirtschaft verkauft, kommt er mit der "Außenwelt" in Kontakt.

Wandertouristen, eine Gruppe grölender Jugendlicher (die in einer Höhle Flugzettel rechtsradikalen Inhalts vorbereiten) sowie ein heimliches Liebespaar stören die Idylle und machen den Einsiedler nicht nur neugierig, sondern zwingen ihn auch initiativ zu werden im Kampf um eine friedliche Privatsphäre.

Im wesentlichen beschäftigt sich der Roman allerdings mit Beziehungskisten im herkömmlichen Sinn. So etwa wird der Leser durch Rückblenden in die Höhen und Tiefen der nunmehr fast-beendeten Beziehung zur Mittelschullehrerin Gabi Murnegg eingeweiht. Diese werden überlagert von der aktuellen und sehr spontanen Beziehung zur "späten" Studentin Iris Trattner, einer Naturgewalt in emotionalen Dingen.

Während seine Geschwister bereits Familie haben und sich durchs tückische Berufsleben kämpfen, scheint Franz' selbstgewählte Einsamkeit - trotz vorhandener finanzieller Engpässe - vieles an Druck von den Schultern zu nehmen.

Man fühlt sich entfernt an das gängige Genre des Heimatromans erinnert, das - in der Zwischen- aber auch noch in der Nachkriegszeit hierzulande zum literarischen Maßstab geworden (Waggerl etc.) - von der Opposition Stadt - Land lebt.
Zwar ist Franz Modagl ein typisches Kind seiner Zeit (Spät-68er mit ausgeprägtem Hang zu alternativer Lebensweise), das oft zu Recht Kritik an den Auswüchsen der Großstadtzivilisation übt und schließlich auch das "Opfer" desinteressierter Jugendlicher wird, nichtsdestotrotz zeichnet Renoldner ein zu sehr von Gemeinplätzen überfrachtetes Bild einer ländlichen Idylle, deren Reinheit durch die Dekadenz der Stadt gefährdet scheint.

Claudia Holly
13. August 1997

Suche in den Webseiten  
Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
SLAM B

Fr, 11.01.2013, 20.00 Uhr Poetry Slam Über 160 SlammerInnen – im Alter zwischen 14 und 77 Jahren...


Ausstellung
Herbert J. Wimmer ROTOPOST ROTOSPOT

LICHT & LITERATUR AUFNAHMEN 16.01.2013-21.03.2013


Tipps
flugschrift

Ein Zeitschriftenprojekt des Autors Dieter Sperl in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Wien und...


Der Erich Fried Preis 2012 ging an Nico Bleutge

Der deutsche Dichter Nico Bleutge erhielt am 25. November den mit 15.000 Euro dotierten Erich...