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Gerhard Jaschke: stubenrein.

Wien: Das Fröhliche Wohnzimmer, 1998.
78 S., m. Abb., brosch.
ISBN 3-900956-39-1.

Link zur Leseprobe

Jaschke tobt sich in diesem fröhlichen Buch aus dem "Fröhlichen Wohnzimmer" geradezu aus; er spielt mit Wörtern, mit Redewendungen, mit syntaktischen Mustern, mit der Wortbildung, mit hergebrachten und neuen literarischen Formen. Unsinnspoesie und Anagramm, Aphorismus, Prosaminiatur und - ja auch das - Gedicht (z. B. S. 65) stehen nebeneinander, gehen durcheinander, bilden ein abenteuerliches Ganzes.

Ein Abenteuer mit Sprache - das wäre eine passable Charakterisierung dieses auch graphisch attraktiven Buches (mit Zeichnungen des Autors); vielleicht besser: eine nach keinem erkennbaren Prinzip angeordnete Sammlung von Abenteuern mit Sprache, Abenteuern des Autors, die zu Abenteuern der Leser werden. Das einleitende Anagramm auf "stubenrein" nützt zwar nicht alle 3,628.800 Kombinationsmöglichkeiten der 10 Buchstaben, aber immerhin 112 - eine beachtliche Zahl; noch beachtlicher ist der Witz der 112 Variationen, sowohl mancher einzelnen Zeile wie der schieren Menge, die aus diesem Riesen- (oder Monster-)Anagramm fast eine Anagramm-Parodie machen.

Nicht weniger witzig sind die Variationen zu Redewendungen und Klischees, beispielsweise auf S. 12 oder S. 77. Immer wieder setzt Jaschke den Stilbruch ein, um über das Pathos in der Sprache zu lachen (S. 13, 30, 36).

Die meisten, durchwegs kurzen Texte des Buchws sind Texte über Sprache, aber man kann sich bei Jaschke nie auf etwas verlassen, und so ist beispielsweise "die sonne, die sonne" (31f.), ausgehend von einem Zitat aus der Alltagssprache, durchaus ein Gedicht, ein unheimliches, dessen Zeitkritik in der übertreibenden Schlußwendung wieder halb zurückgenommen wird.

Jaschke lesen macht Vergnügen - in diesem Buch noch mehr als in anderen.
Zwei Seiten sind geradezu wie ein Motto zu lesen, zu sehen: die eine (S. 57) enthält das Satzfragment "am anfang der wortklumpen", und sonst nichts; die andere (S. 17) ist ebenfalls leer, bis auf eine Zeile ganz oben, die lautet: "viel platz zum denken." Den läßt dieses Buch in der Tat.

Sigurd Paul Scheichl
15. April 1998

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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