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Lili Grün: Zum Theater!

Roman
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Anke Heimberg.
Berlin: AvivA Verlag, 2011.
ISBN 978-3-932338-47-2.

Link zur Leseprobe

Ein Jahr auf Engagement
Lili Grüns charmanter Theaterroman

Die junge Loni Holl träumt vom Theater, von den großen Bühnen dieser Welt, während sie tagsüber gelangweilt als Modistin in einem Hutgeschäft aushilft. Nach der Arbeit und in den wenigen Pausen nimmt sie Schauspielunterreicht und hofft auf ein Engagement, das sie dann tatsächlich per Zufall auch bekommt. Der Schauspieler und Theaterdirektor Peter Spörr läuft ihr über den Weg und engagiert sie vom Fleck weg, und zwar in die Provinz nach Mährisch-Niedau.

Lili Grün war mit der Beschreibung des Schauspielerinnenlebens der Loni Holl ein charmanter und witziger Theaterroman gelungen, der Roman erschien 1935 unter dem Titel Loni in der Kleinstadt und wird jetzt im AvivA Verlag unter dem Titel Zum Theater! neu aufgelegt. Nach dem Debütroman Alles ist Jazz (AvivA 2009) kann man Lili Grün, neben Hilde Spiel eine der talentiertesten und aufstrebendsten jungen österreichischen Schriftstellerinnen der frühen 30er-Jahre, nun mit ihrem Theaterroman neu entdecken. Vergessen sind die Romane deshalb, weil die Jüdin Lily Grün mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 in den Verfolgungsapparat des NS-Staats geriet und schließlich 1942 deportiert und im weißrussischen Maly Trostinec ermordet wurde.

Zum Theater! jedenfalls ist ein komischer Roman über die Höhen und Tiefen des Provinztheaters, aber auch ein Roman über die Träume eines jungen Mädchens. Lili Grün setzt ihre Loni Holl durchaus in die Tradition der Neuen Sachlichkeit, vergleichbar etwa mit den Romanen der Irmgard Keun. Die junge Loni Holl muss rasch lernen, dass die Welt des Theaters durchaus ihre Tücken hat. Am Spielplan stehen Schwänke und heitere Sachen anstelle der großen ernsten Kunst, weil das Publikum eben danach verlangt. Im Alltag will die Miete erst bezahlt sein und nachdem es mit der Liebelei zum Direktor Spoerr nicht klappen will, muss Loni sich alleine durchschlagen. Eindrücklich schildert Lili Grün das Theatermilieu in schlichten, einfachen Formulierungen und erzählt dabei unterhaltsam und – besonders in den Dialogen – mit dem ihr eigenen Witz. Nach einer harten ersten Saison gibt es für Loni Holl ein persönliches Happyend, samt einem ersten Erfolg in einer größeren Rolle. Der schwärmerische Backfisch hat seinen Weg gemacht und freut sich schon auf sein nächstes Engagement.

Schade, dass dies der ebenso talentierten Lili Grün nicht vergönnt war.

Bernd Schuchter
25. Oktober 2011

Originalbeitrag

Für die Rezensionen sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich. Sie geben nicht notwendig die Meinung der Redaktion wieder.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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