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Monsterroman

Redaktion: 

Coverillustration zu Moravagine

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Blaise Cendrars: Moravagine. Monsterroman

In der vollständigen und von Blaise Cendrars autorisierten und von Stefan Zweifel revidierten Übersetzung von L. Radermacher (1928), kommentiert, mit allen Schriften von Moravagine ergänzt und mit einem Nachwort versehen von Stefan Zweifel. Limitierte Ausgabe, hochwertiger Einband mit Moiré-Aufdruck, Fadenheftung, Lesebändchen, Buchgestalter: Torsten Köchlin

»Jeder normale Mensch sollte einen guten Koffer besitzen. Und Cendrars lesen. Wenn man Cendrars liest, hat man das Bedürfnis, an die frische Luft zu gehen, draußen herum­zulaufen und zu beobachten, was ringsumher geschieht. Wenn man Cendrars liest, wird die Welt zu einem sprühenden Feuerwerk. Und das Leben kommt einem wunderbar vor, selbst wenn es grauenhaft ist.«  
Philippe Djian

Moravagine ist ein faszinierend beunruhigendes Werk und führt ins Zentrum der künstlerischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Aber Moravagine ist auch immer noch, 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, ein eher verborgenes Buch.

Dieser Krieg ist noch nicht vorbei, als 1917 Cendrars in einem Brief an Jean Cocteau seinen Plan annonciert: »Ich sage Dir, ein Monster...« Und was zeitgemäß »Das Ende der Welt« heißen sollte, erscheint endlich 1926 als Moravagine: Es ist der Name eines Amokläufers, eines Triebwesens, in dessen Name sich der Tod (la mort) und das Gebärende (le vagin) zwittrig vereinen. Moravagine, mehr Phänomen denn Person, ist ein Nomade seiner Wunschtriebe, eine Figur des Bösen, die die Ausschweifungen des Wahnsinns lebt, ein an der Sinnlosigkeit Verzweifelnder.

Moravagine, so heißt der ungarische Adlige, der mit Unterstützung eines Arztes, des Erzählers Raymond, das Sanatorium Waldensee verlässt und mit ihm auf eine zehnjährige Reise geht: über Berlin in den russischen Revolutionsterrorismus, mit dem Schiff nach New York und weiter auf Goldsuche bis zu den Indianern , eine Flucht zum südamerikanischen Orinoko und zurück nach Paris, zu einem Flug um die Welt und in den Morphinismus.

Im Pro Domo beschreibt Blaise Cendrars, wie das Maunuskript zu “Moloch. Das Leben des Moravagine“ entstand. Die Idee war im November 1912 plötzlich in seinem Kopf und ließ ihn nicht mehr los, obwohl er nachher lange Zeit nicht mehr daran dachte. Während des Krieges dachte er an nichts Anderes als Moravagine. Er war Tag und Nacht bei ihm. Doch er musste das Buch, das er schreiben wollte, auf unbestimmte Zeit verschieben. Am 31. Juli 1917 begann er mit dem Schreiben, er begann neu, schrieb abwechselnd ein Schluss- oder Anfangskapitel. Im Februar 1926 beendete er die Arbeit an seinem Buch. Dazu sagt er: „Und nun Schwamm darüber, ich hatte eben den letzten Punkt getippt, und das musste begossen werden, Teufel noch mal! Moravagine war tot. Tot und begraben.“ (wikipedia)

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