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Not macht erfinderisch
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Weil im Klausenburger Nationaltheater die Regisseure fehlen, ergreifen die
Theaterstudenten und Schauspieler die Initiative und inszenieren ihre Stücke selbst.

Von Alexandra Oşan
(01. 01. 2007)

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Alexandra-Manuela Oşan
alexandra.osan@gmail.com

geb. 1984 in Schäßburg,

studiert Deutsch und Englisch
an der
philologischen Fakultät
der
Babeş-Bolyai Universität
in Klausenburg (Rumänien).

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Nationaltheater
Klausenburg

   Klausenburg/Cluj hat viele kleine Theater, die von der breiten Öffentlichkeit aber nicht wahrgenommen werden. Das größte und wichtigste, über das auch landesweit medial berichtet wird, ist das Nationaltheater. Obwohl die meisten Stücke, die im Nationaltheater aufgeführt werden, darstellerisch sehr gut sind, habe ich festgestellt, dass alle neuen Stücke etwas gemeinsam haben: Der Akzent wird zu stark auf die Requisiten gelegt. Die Regisseure und wahrscheinlich auch die Schauspieler (oft sind das Studenten der Theaterabteilung) haben zwar sehr gute Ideen, wie sie die Requisiten einsetzen, aber diese werden nur um ihrer selbst Willen eingesetzt und nicht, um damit etwas über das Stück auszusagen. Vermutlich benutzen sie die Requisiten, um die Stücke interessanter zu machen, aber eigentlich gibt es dazu keinen Grund.

Im Nationaltheater Klausenburg kann man sehr gute, aber auch sehr schlechte Vorstellungen sehen. Es hat zwei Bühnen, auf denen gespielt wird: eine im großen Saal und eine kleinere, welche "Euphorion" heißt. Die Theaterstücke, die im großen Saal aufgeführt und mit staatlichen Mitteln finanziert werden, sind zum größten Teil schlecht. Im Gegensatz dazu sind die Stücke, die die Schauspieler im "Euphorion" mithilfe ihres eigenen Geldes und mit Sponsorengeldern aufführen, ganz gut.

    Das alles passiert, weil es in Klausenburg nur noch einen Regisseur gibt, und zwar Radu Afin. Die Regisseure, die es früher hier gab, sind alle in andere Städte gezogen. Weil die Regisseure fehlen, werden die Aufführungen einerseits immer schlechter, andererseits aber ergreifen die Theaterstudenten und Schauspieler so die Initiative und inszenieren ihre Stücke selbst. Diese Vorstellungen sind immer gut – mit der Ausnahme, dass sie sich zu viel Mühe mit den Requisiten geben.

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