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Von Irina Wolf |
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Linktipp Eine Übersicht über alle 2007 stattfindenen Bukarester Messen bietet hotels-4u. |
"Der Kunde ist König", lautet das Motto im Handel. Und doch steckt viel mehr hinter diesem Schlagwort, als man zunächst vermuten würde: Kenntnis der Märkte, der Wirtschaft, der Abwicklung, Verhandlungsfähigkeiten, Sprachkenntnisse und nicht zuletzt Menschenkenntnis. Ein Gespür für die unterschiedlichen Mentalitäten zweier Verhandlungsparteien aus verschiedenen Ländern zu entwickeln, spielt eine ebenso wichtige, eventuell sogar eine noch wichtigere Rolle als jede Wirtschaftstheorie. Insbesondere dann, wenn es um Kontakte und Verhandlungen zwischen Parteien eines westlichen und eines ex-kommunistischen Landes geht. Weil dieses Gespür noch immer nicht ausreichend entwickelt ist, sind länderübergreifende Handelsunternehmen nach wie vor gefragt. Vor ungefähr 40 Jahren, zur Zeit des Kommunismus, herrschten zwischen österreichischen und rumänischen Firmen ganz andere Handelsverhältnisse als heute. Der direkte Kontakt zu rumänischen Produzenten und Kunden existierte nicht. Den österreichischen Firmen war in Rumänien nur der Zugang zu Import-Export-Firmen gestattet, auch deshalb, weil ein Treffen zwischen Rumänen und Ausländern nicht gern gesehen war. Nach der Wende in Rumänien und durch die Öffnung des Marktes änderte sich vieles. Westliche, also auch österreichische Firmen, fassten rasch Fuß und gründeten ihre eigenen Niederlassungen, wodurch es zu sehr scharfer Konkurrenz kam. Daher musste sich auch der Aufgabenbereich eines in Rumänien aktiven Handelsunternehmens ändern. Neben der sprachlichen Vermittlungsfunktion musste es nun auch Service und Ersatzteillager für die von ihm vertretenen Firmen bereitstellen. Da bei vielen westlichen Firmen nach wie vor Unkenntnis oder Misstrauen gegenüber der rumänischen Abwicklungsmentalität herrschen, treten westliche Firmen oft noch an Handelsunternehmen, die mit Rumänien zusammenarbeiten heran, um die ersten Kontakte herzustellen, insbesondere wenn es um den finanziellen Verhandlungsteil geht. Auch einheimische rumänische Firmen, denen Namen von westlichen Handelsunternehmen bekannt sind, benötigen aufgrund der Sprachschwierigkeiten trotzdem Vermittler. Ein Kunde fühlt sich immer am besten, wenn er in seiner eigenen Sprache verhandeln kann; dem Verkäufer geht es ebenso. Daher ist die Rolle des Handelsunternehmens, in der die verhandlungsfähigen Personen mehrere Sprachen sprechen, erhalten geblieben. Darin liegt eine große Verantwortung: Die Sprachen müssen so gut beherrscht werden, um jedwedes Missverständnis, das durch unterschiedliche Definitionen von verwendeten Begriffen entstehen könnte, zu verhindern. Durch die rasante Marktveränderung in Rumänien sind Handelsunternehmen dazu gezwungen, sehr flexibel zu sein. Nur durch konstante Marktforschung kann man am Ball bleiben und Industriebranchen mit künftigem Entwicklungspotential finden. Wenn es während des Kommunismus möglich gewesen ist, fixe Vertretungen zu haben (zum Beispiel in der Kunststoff verarbeitenden Branche), dann ist das heutzutage ganz anders. Manche Branchen sind fast verschwunden (etwa die Textilbranche), andere sind voll im Aufschwung (beispielsweise Umweltschutz und alternative Energien). Für ein Handelsunternehmen ist es wichtig, rechtzeitig die Zeichen für eine Entwicklung zu erkennen und die notwendigen Kontakte für künftige Projekte zu knüpfen. Daher ist es entscheidend, auf Messen anwesend zu sein. Trotz der Globalisierung bleibt das Handels-Motto "Der Kunde ist König" gültig, und dem wird man auch in Zukunft dienen. |
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