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Zwischen den Zinnen der Traumhochburg stehen lauter Wecker

Auszüge aus einem Traum-Journal

Von Peter Hodina
(14. 04. 2016)

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(c) Reinhard Winkler

Peter Hodina
peter.hodina [at] gmx.at

* 1963 in Salzburg. Lebt in
Berlin Prenzlauer Berg und
Salzburg. Freier Autor.

Zahlreiche Publikationen,
zuletzt die Bücher: "Steine
und Bausteine 1" (Avinus
Verlag, 2009), "Steine und
Bausteine 2" (Avinus Verlag,
2010), "Sternschnuppen über
Hyrkanien" (Edition Art
Science, 2012), "Steine
und Bausteine 3" (Avinus
Verlag, 2014).

Mitherausgeber der Antho-
logie "Von Schriftstellern,
Troubadixen und heiligen
Löchern (Edition Art Science,
2016). Unmittelbar vor Ab-
schluss: "Spalier der Farne.
Ein Journal".

Preisträger beim 6. Harder
Literaturwettbewerb (2000),
"Geschmolzener Apokalypso
der Versuchsstation für den
Weltuntergang" (für Kleinkunst,
2002), Rauriser Förderungs-
preis (2004).
 

Biographie
Peter Hodina


 


 

 

 

 

 

   "Die Seele ernährt sich von Träumen wie ein großer unsterblicher Stier sich von süßem Gras ernährt." (John Cowper Powys) Diesem Stier nun rationalistisch durch Deutung die "estocada", den entzaubernden Todesstoß, versetzen wollen?

Oft in Träumen jetzt: gehe direkt auf frühere Feinde zu, halte ihren Blicken stand (manch echter Killerblick darunter). Dabei kommt es zur Umkehrung des bisherigen Verhältnisses. Gestern versicherten der eine Kindheitsfeind und ich, einander jeweils uns die Schultern tätschelnd: "Du bist ein toller Kerl!"
Und der andere von voriger Woche, in Wirklichkeit ist er ja schon tot, in seiner Jugendzeit Junioren-Boxer gewesen, erzählte mir von früheren Fights: Er habe sogar (!) gegen Frauen gewonnen. Nannte Namen unbekannter Provinzboxer*innen aus den frühen 1960er Jahren. Alle waren aber immer bloß Vizemeister*innen. Auch er selbst war stets in allem "Vize" und hieß wegen einer ihm kürzlich verliehenen Verdienstmedaille nun "der Silberne".
Er hätte beispielsweise "den berühmten Angerreiter" geschlagen, "die brandgefährliche Jauchen-Resi", so zählte er all die von ihm – sei es durch K.o. oder nach Punkten – Niedergerungenen auf: Namen, für ihn und damals im ganzen Land angeblich "Begriffe", die mich nach einem vergangenen halben Jahrhundert nur komisch anmuteten. 
Und er hatte ein zusammengeflicktes Gesicht jetzt, trug Starbrille, war wüst von den Jahren gezeichnet, ranzigen Altlöwengeruch verbreitend parfümiert, hatte einen ganz altmodischen, schlotternden Dreireiher an. Mit der Linken auf einen Krückstock gestützt, umarmte er mich umständlich-theatralisch und wollte mich küssen: da erkannte ich, was ich ja immer schon ahnte, dass er schwul gewesen war und mich begehrt hatte.
Ein vom Leben invalidisierter und verbrauchter Veteran mit zusammengeflickter, beinahe kubistischer Visage, der sich nur mit Mühe noch aufrecht hielt. Verwandelte sich vor meinen sich wundernden Augen überdies aus einem Salzburger nach und nach in einen alten südamerikanischen Señor.
(10.3.2016)

Träumte von einem "Symbol" der Russisch-Orthodoxen: und zwar einer Teekanne, die so aufwendig wie eine Krone geschmiedet war. Es stießen Wehrmachtssoldaten zum Tor des Kirchenareals vor, rammten es in mehreren Anläufen, bis es auseinanderbarst. Sah dann unter hochblauem Frühsommerhimmel einen Mann mit einer silbernen Hochtechnologiewaffe, einer computerisierten Panzerfaust, auf der "SACHS" stand. Zwei Strohhüte lagen daneben – sie gehörten meinem Vater, der im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront eingesetzt war. Unbehaglich: genau seine Strohhüte!
Das ganze präsentierte sich übrigens als Film. Ein verfilmtes Buch, ein verfilmter Bildband mit einem Geleitwort Paul von Hindenburgs. Der Bildband wurde aufgeschlagen und mutierte zum Film; es sah zunächst aus, als wäre der Ablauf dieses Vorgangs durch einen technischen Defekt behindert. Schließlich aber lief der Film problemlos ab.
Zu signifikant diesmal die Freudsche Traumsymbolik: das Tor, das gerammt wird. Und Vaters Deckel.
Später der andere Traum: Ich wurde Zeuge eines Naziaufmarsches aus der Vergangenheit, es handelte sich um einen sogenannten "historischen Festzug". Prozessionsfahnen werden hochgereckt, beim Marschieren ja direkt hochgeschleudert. Hunderte Personen marschierten mit – eine Hundertschaft in hellblauen Werkanzügen.
"Vierhundert Kopffaule!", kommentierte es ein Passant.
Ich versuchte, in die Marschierenden hineinzugreifen – da war nichts. Wie bei einer Kinoleinwand: mehrmals griff ich mitten in diese verbiestert-entschlossenen Visagen hinein und merkte, dass sie unstofflich waren, unwirklich.
'Also so ist das im Traum', dachte ich noch im Traum selber. 'Nur Schemen, Chimären, nicht haptisch fassbar, keine wirklichen Gegen-Stände, kein sogenanntes Gegenstandserlebnis im Traum.'
Stellte es fest wie ein Erforscher des Stoffs, aus dem die Träume sind.
Da griff ich abermals in ein solches Gesicht, in die derbe, rote Visage eines Lodenmantelträgers. Und der war aber plötzlich schon gegenständlich, ich griff da nun wirklich in ein "echtes Gesicht"!
Daraufhin drückte der mich nieder und trat mich, trampelte auf mir herum. Das ganze jedoch wurde von mir auch als ein "Spiel" aufgefasst, so sehr belustigte mich (vor allem hinsichtlich des Traum-Theoretischen), dass dieser eine Marschierer körperliche Wirklichkeit besaß.
(31.1.2012)

Vergangene Nacht beklemmender Kirchentraum: vollkommen devote, seelisch gebrochene Gestalten wurden instruiert, militärische Gebete auswendig zu lernen. Verteidigungs- und Angriffsgebete, Gebete für die Artillerie, fürs Fliegerbombenabwerfen usw. Flügelhaubenschwestern bewachten die fromme, eingeschüchterte Herde. Der instruierende Prälat war eine gefürchtete Autoritätsperson, bei deren Eintreten alle sofort verstummten, ja vor Angst wimmerten. Es musste gerade ein Gebet eingelernt werden, um die Panzerfäuste treffsicherer zu machen. Ich genoss es andererseits, vollkommen ungläubig und daher innerlich überlegen diesen Drill mitanzusehen, genoss diese meine Bewusstheit, konnte allerdings nicht eingreifen, sondern sann fieberhaft nach, wie ich aus dieser bedrückenden Zwangsversammlung so schnell wie möglich fliehen könnte.
(24.2.2013)

Traum-Rest: Einem Verhör unterworfen. Ein als Arzt verkleideter Mann forschte mich aus. Bis in Bankkontodaten hinein wollte er mir alles aus der Nase ziehen, wann ich jemals geregelter Arbeit nachgegangen sei, wieso ich in meinen Lebenszwanzigerjahren so gut wie nicht vorhanden gewesen sei, warum ich keine Kinder hätte...
Ich musste barfuß vor ihm sitzen. Auf einmal sagte er dann, wie wenn er mir eine tödliche Diagnose stellen wollte: "Und auf ihrem linken Fuß haben Sie ein Geschwür!" Ich wusste, dass es nur ein Hühnerauge war, das von Zeit zu Zeit wieder von mir selber herausgeschnitten wird und halbjährlich Ruhe gibt.
Da sprang ich auf und packte den behornbrillten Kerl am Kragen seines Arztkittels.
"Herr Doktor!" – das betonte ich sehr laut, ja ganz theatralisch intonierte ich: "Herr Ehrendoktor! Herr Schwindeldoktor!" Diesen Mummenschanz zerschlagend. Die Hornbrille rutschte dem Zudringlichen über die Nase.
(11.3.2012)

Im Traum diesmal an einem Marathon teilgenommen – musste den falschen Weg eingeschlagen haben. Niemand mehr hinter mir, keiner mehr vor mir. Dann sah ich sie von einem Hügel aus klar auf einer ganz anderen Straße deutlich laufen, in ziemlich weiter Entfernung schon. Dabei (und davon) frustriert aufgewacht.
(3.4.2012)

Jene alte, doch schon lange tote Hexe mit einem Oberschenkelknochen durch den Friedhof jagend.
(4.4.2012)

Barack Obamas Ja zur Homo-Ehe, nur so nebenbei von mir registriert, hatte doch Auswirkungen auf mein Traumleben: Ich war nämlich – beinahe hätte ich es wieder vergessen – heute nacht Braut eines sogar noch ziemlich jungen Mannes geworden, dessen Eltern mich mit einem aufwendig gestalteten grünen Brautkleid ausstatteten. Ich fühlte mich darin wie eine Erbse in der Schote. Oder vielleicht wie eine grüne Raupe, die bald zum Schmetterling metamorphisiert. Mich wunderte, wie sie jetzt plötzlich alle nett zu mir waren. Das Gehen in einem solchen sich luftig bauschenden Kleid war für mich ein ganz ungewohntes Gefühl.
(10.5.2012)

Sah die kleinsten Teile meines Körpers. Er wimmelte vor lauter Triskelen, die sich in unterschiedlichen Richtungen drehten. Es war ein interessantes und anhaltendes Schauspiel. Mir schien es, der Körper bestünde aus solchen kleinsten höchstaktiven Elementen.
(13.5.2012)

Heute Nacht vom Reformator Johannes Calvin geträumt: Gott hätte ihn mit Glück überhäuft, aber Calvin hätte dann eisern Nein zu diesem Glück gesagt. Und im Traum noch erschien mir Calvins Haltung eine undankbare, ja die Wahl der Verworfenheit zu sein.
(16.7.2012)

Im Traum letzte Nacht offenbar ein Dichter am Werk. Ein unbekannter älterer Mann im Dreireiher, der "beinahe Politiker" geworden wäre, deklamierte nämlich folgende Zeilen:

"Man drohte,
dich als Abgeordneten zu knicken,
Du würdest niemals mehr empor
zum Hochplenar des Himmels blicken."

"Das reimt sich ja!" Mit diesen Worten erwachte ich. Die Formulierung "Hochplenar des Himmels" erweckt in mir einiges Staunen.
(26.7.2012)

Die große Kette der Träume. "[...] daß im Traum Erinnerung an frühere Träume, deren wir im Wachen uns durchaus nicht erinnern, unter Beziehung auf dieselben, Statt hat, also gewissermaßen ein fortgesetztes zusammenhangendes Traumleben." (Schopenhauer, Spicilegia [1845], Nr. 130)

Gestern telekinetischer Traum: Versuchte, ein Buch aus dem obersten Regalbrett aus der Entfernung von etwa drei Metern durch Zauberei in Bewegung zu setzen. Albernerweise fiel mir bloß die Formel "Abrakadabra, hokuspokus" ein, die mich dennoch mit einer Gänsehaut überzog. Schon bei "Abra-" setzte sich das Buch leicht in Bewegung, wie wenn es sich sozusagen geräuspert hätte. Bei "-pokus" fiel es dann wirklich hinunter, aber machte kein Geräusch dabei. Einige Zeit sah ich es am Boden liegen, dann wurden seine Konturen immer verschwommener. Ich wiederholte die Übung: diesmal wollte ich die ganze oberste Bücherreihe in Bewegung setzen. Was mir unter enormer Anstrengung gelang. Die Bücher rutschten bei "-pokus" wie über die Kante eines Wasserfalls lautlos hinunter. Waren unten auch noch zu sehen. Der Vorgang spielte sich im Dämmer ab, ich operierte liegend von meinem Bett aus. Nach einigen Minuten verschwammen die Bücher, verloren an Konsistenz und fanden sich dann wieder von selbst dort oben ein, wo sie gestanden hatten.
(21.9.2012)

An einer kunstgeschichtlichen Volkshochschul-Vortragsreihe teilnehmend, man kann am Ende eine Prüfung ablegen, was aber, so die Leiterin (eine brillentragende Katze), nur wenige gemacht hätten.
"Mein Vater sicher", sage ich – die Katze bejaht es –, ich blättere derweil bereits den Frage-und-Antwort-Bogen durch, den ich fürs Examen lernen müsste.
"Was ist das Gegenteil von dunkel?", steht da zum Beispiel, ich lasse es, die Fragen scheinen so kindisch leicht zu sein, dass Vorbereiten kaum erforderlich scheint.
"Also gleich ans Werk!"
Die bebrillte Katze mustert mich streng und fragt mich: "Wie heißt die Brücke in Prag?"
Ich teste die Prüferin aus und antworte vorerst: "In Prag gibt es mehrere Brücken." "Falsch!"
"Also Karlsbrücke!"
"Zu spät."
Die nächste Frage: "Wie heißt die Festung Hohensalzburg?"
Ich bin perplex, die Frage ist ja blöd, tautologisch, ich antworte:
"Vielleicht Susi?"
Die Katze funkelt mich hinter ihren dicken Brillengläsern böse an. Ihre nächste Frage lautete: "Ab wann spricht man von einem Gebäude?"
"Ab einer zusammenfallenden Hütte wohl kaum... Ab einem Schneckenhaus?"
Die Katze reagiert eisig, das ist ja eine Domina-Lehrerin!
"Ab einem Schnir-kel-schnek-ken-haus", ergänze ich Spaßvogel dann auch noch, jede Silbe betonend.
Daraufhin verkrallt sich die Katze in meinen Arm.
(7.12.2012)

Kartenspiel-Barbaren. Wurde Zeuge eines mir unbekannten Kartenspiels, eines wahren Teufelspokers. Es gab immer wieder eine Karte, die mit großer Wucht zu Boden gedroschen wurde. Nicht nur auf die Tischplatte, sondern wirklich zu Boden. Ich hob eine davon auf – sie war wunderschön, mit goldenen Ornamenten verziert, einer Tarotkarte ähnlich. "Was willst du mit diesem Werfel?", fragte mich dann verächtlich einer der Spieler. "Werfel" hieß in diesem Traum diese mit übertriebener Wucht hinuntergeworfene Karte. Erst eine halbe Minute nach dem Aufwachen kam mir in den Sinn, dass es ja auch noch den Schriftsteller Franz Werfel gibt, mit dem ich mich jahrelang nicht mehr beschäftigt hatte.
(16.8.2013)

Der Traum offeriert manchmal Wahrheiten. Ein Mensch, mit dem ich jahrzehntelang gravierendste Konflikte hatte, war verstorben. Das letzte Gespräch, das ich mit ihm geführt hatte, war aber ein schönes, weil er diesmal endlich seine Grundsätze weggelassen hatte, die wie sperrige Möbelstücke unsere Kommunikation sonst behindert hatten.
Auf einer Schriftrolle war ein Siegel; ich brach es – und im gleichen Moment war der andere gestorben. Nach seinem Tod fügte ich das Siegel wieder zusammen und sagte: "Vor einer Stunde hätte man noch vieles von ihm erfahren können. Die Strecke von einer Stunde scheint so kurz zu sein – und doch ist sie dann, im Todesfall, nicht mehr überbrückbar."
Ich fügte mit aufmerksamem Zartsinn die Stücke des von mir gebrochenen Siegels wie die Teile eines antiken Symbolon zusammen. Das darunter befindliche Manuskript des Verstorbenen war nicht nur sauber geordnet, sondern hatte Substanz, weit mehr, als ich gedacht hatte. Eine Stunde war der friedlich aus dem Leben Geschiedene nur entfernt, lag drüben im Nebenzimmer, wo man doch das Gespräch sonst hätte gleich fortsetzen und noch vieles von ihm in Erfahrung hätte bringen können, was so nun niemals mehr überliefert würde.
(6.3.2016)

In manchen Träumen, in denen man Leute sterben lässt: sie aus dem Weg träumen.
(7.3.2016)

Solipsistischer Nachtgedanke. Das so Unwahrscheinliche, gerade einer Endzeit wahrscheinlicherweise anzugehören, bestärkt mich in einem solipsistisch zu nennenden Grundgefühl: dass ich mich in einem Traum befinde.
Die ganze Länge der Evolution überblickend, ist es fast unwahrscheinlich, ausgerechnet jetzt zu leben, da der Weiterbestand des Lebens förmlich von uns abhängt. Da es sich dermaßen noch zu unseren Lebzeiten zuspitzt, hat es etwas von einem Alptraum von hoher Symbolik, zumal unser Inneres parallel mit dem Äußeren zu gehen scheint, ja – und das ist der vielleicht furchtbare, metaphysische Kern – das Äußere mit unserem Inneren.
Diese alles in allem gesehen so große Unwahrscheinlichkeit, als Letzter die Kabine der Seilbahn, die gleich abstürzen wird, zu betreten. Folglich: Wir sind in einem Traum. Das Übel der Welt ist die Widerspiegelung des eigenen, sagt der Solipsist – und solidarisiert sich bis zuletzt nicht. Verdächtig ist mir die Situation! Verdächtig! Wer kann schon, außer der Gott des Cusaners, "alles in allem sehen"? Aber dass wir die Letzten sind, macht mir die Situation als solche höchstverdächtig. "Der Letzte macht das Licht aus." Es möge weiterbrennen.

Traum, noch vom letzten Jahr (gerade dass ich ihn erinnere): Hitler und Otto von Habsburg über einer Schlucht. Das Fernsehen ist dabei. Die "Spielregel" ist, dass sie einander entkleiden müssen. Sie haben noble schwarze Anzüge an. Hitler reißt Habsburg sogleich das Hemd auf, während der wohlerzogene Habsburg, dem das ganz und gar zuwider ist (aber er möchte Hitler persönlich kennenlernen!), an Hitlers Fliege zaghaft herumnestelt. Als Habsburg weiter vordringt, sieht er plötzlich einen grünen Körper bei Hitler. Grüne Muskulatur. Hitler ist also ein Alien. In dem Moment hätte er, Habsburg, Hitler in die Schlucht hinunterstoßen müssen, aber er war als Kronprinz einfach "zu gut erzogen". Denn der Grünmuskuläre war ja kein Mensch. Dieses Zaudern erschien ihm, Habsburg, im Nachhinein als unverzeihlicher Fehler.
(15.1.2012)

Derzeit, wenn überhaupt, bloß ganz kurze Träume. Vorgestern sah ich mich im Traum alleine nachts durch die menschenleere Imbergstraße in Salzburg gehen. Wollte sie überqueren, aber es war nicht möglich, weil abgedichtete Gelenkbusse in schnellem Tempo, fast lautlos, vorbeifuhren, ein nicht abreißender Konvoi solcher Busse. Ein schriller Schrei wie von einem niedergefahrenen Hund war zu hören. Man konnte in diese Busse nicht hineinsehen: sie dienten dem Flüchtlingstransport. Nur am Heckfenster eines solchen Busses waren zahlreiche gegen die Scheibe drückende Hände zu erkennen. Die Busse hatten eine einheitliche Farbe: ein blasses, graugrünliches Orange. Dabei das Gefühl, Zeuge von etwas zu sein, das ich gar nicht sehen hätte dürfen.
(5.3.2016)

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