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Bücher & Themen Artikel online seit 03.02.13
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Mit seiner Gesellschaftstheorie auf den Spuren von Hegel und Lévinas ist Byung-Chul Han zu einem der heimlichen Stars unter Deutschlands Philosophen geworden. Sein jüngster Essay berichtet vom Verschwinden des Anderen und vom Todeskampf der Liebe in einer zunehmend übersättigten Gesellschaft. Wir seien, so Hans These in Anlehnung an sein erfolgreiches Buch über die Müdigkeitsgesellschaft, davon besessen, alles zu können. Die tragenden Säulen dieser Besessenheit seien Besitz, Erkenntnis und Leistung. Sie treiben den modernen Menschen mehr und mehr dazu, sich selbst auszubeuten. Han greift auf das Gleichnis von Herr und Knecht zurück, um zu zeigen, wie sehr wir uns in die Gefangenschaft unserer Wünsche begeben haben: Aus Furcht vor dem Tod klammerten wir uns nur noch an das bloße Leben und würden von einer totalen Gegenwart beherrscht. Die Such- und Kommunikationsmaschinen sind an die Stelle des Herrn getreten. Der Andere wird in dieser Hölle des Gleichen von uns bloß als konsumierbare Differenz wahrgenommen. Bestenfalls leiten uns die Maximen des Buchhalters: Datensteuerung und Repetition, Vergleich und Kalkulation. Das sei tödlich für alles Zwischenmenschliche. Die Fähigkeit zu lieben schwindet. Einmal mehr kritisiert Han den Niedergang des Sozialen im 21. Jahrhundert. Nicht nur das Familiäre, auch der politische Alltag leide unter dieser Entwicklung.
Man muss diesem
pointierten Essay nicht in allen Einzelheiten beipflichten, um zu erkennen, dass
nur ein Funken Wahrheit in ihm uns zum Nachdenken über die Zukunft des Menschen
bewegen sollte. |
Byung-Chul Han |
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