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Glanz&Elend
Literatur und Zeitkritik


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Artikel online seit 08.03.14

Und ewig grüsst das Skandalon

Ob törichter Unsinn oder einfach nur anderer Standpunkt:
Es geht immer gleich ums Ganze, wenn das Feuilletongericht tagt
und sich seine Adepten empören dürfen.

Von Gregor Keuschnig

»So wie ein Dichter politisch wirken will, muß er sich einer Partei hingeben;
und sowie er dieses tut, ist er als Poet verloren; er muß seinem freien Geiste,
seinem unbefangenen Überblick Lebewohl sagen und dagegen die Kappe der
Borniertheit und des blinden Hasses über die Ohren ziehen.«
 

Kaum ein Wort aus Goethes Gesprächen mit Eckermann dürfte häufiger zitiert worden sein, wenn es wieder einmal darum ging einem Schriftsteller seine politischen Verfehlungen oder einfach nur Fettnäpfchen nachzuweisen. Fast immer gingen solche Vorwürfe damit einher, ihm/ihr auch gleich noch die literarische Reputation in toto abzusprechen.

Betrachtet man nur einmal die letzten einhundert Jahre so ist die Kette der politisch inkriminierten Schriftsteller beachtlich. Man denke nur einmal an die Schriften eines gewissen Thomas Mann 1914, jene »Gedanken im Kriege«, die sich später noch in einem Konvolut mit dem süffisanten Titel »Bemerkungen eines Unpolitischen« erweiterten. Mann war damals – im Gegensatz zu seinem Bruder Heinrich – ein radikaler Verfechter der deutschen »Kultur«, die er der »Zivilisation« beispielsweise der Franzosen als völlig überlegen ansah. Etwas, was heute nichts anderes als Kopfschütteln erzeugt. Hingegen die Frage, welcher der beiden – Thomas oder Heinrich – denn am Ende der sprachmächtigere Dichter gewesen sei, ziemlich eindeutig beantwortet wird.

Die üblichen Verdächtigen

Ich kürze die Diskussion ab und nenne nur die Liste der üblichen Verdächtigen wie Hamsun, Benn, Pound, Céline, Jünger, T. S. Eliot auf der rechten oder Aragon, Bloch, Sartre und Feuchtwanger auf der linken Seite. Ich erläutere nicht im Detail die Nazi-Treue Hamsuns, seinen Hitler-Nachruf, der ihn in Norwegen, seiner Heimat, zur persona non grata machte. Ich diversifiziere nicht Ezra Pounds Mussolini-Faszination, seinen Moderne-Hass, sein Liebäugeln mit dem Faschismus und seine unmenschliche Behandlung, die man ihm danach hat angedeihen lassen. Und ich schwelge auch nicht in Details über die Gulag-Schönredner, die bis in die 1970er Jahre Stalin und Konsorten für die besseren Politiker hielten als die »Imperialisten« in den USA.

Immer nagt da auch der literarische Zweifel: Kann man Hamsuns »Segen der Erde« lesen ohne an Blut und Boden zu denken? Wieviel faschistische Gesinnung steckt in »Canto«? 2011 diskutierte das literarische Frankreich mit der üblichen Polemik und Leidenschaft, ob man dem Antisemiten Céline gedenken dürfte. Noch sind die Koalitionen dort so, dass man die Frage beim Stalin-Adepten Sartre nicht stellt.

Die Mentalität

Wie sieht es in Deutschland aus? Entgegen der landläufigen Annahmen setzte früh eine Diskussion unter Literaten im Deutschland nach 1945 ein, welche Schriftsteller für die Bundesrepublik relevant sein sollen. Die Gruppe 47, von Hans-Werner Richter ausgedacht (es war eine informelle Gruppe, die sich mindestens anfangs ausschließlich aufgrund von Richters Präferenzen ergab), widersetzte sich wenn auch sanft der durchaus drohenden Restauration. Die »Mitglieder« der Gruppe 47 verstanden sich als literarische und als politische Akteure. Als unabding- und unbefragbarer Zugangscode zur Gruppe galt eine linksliberale Gesinnung, die Richter »Mentalität« nannte. 1963 brüstete sich Hans-Magnus Enzensberger im Dokumentarfilm zur Gruppe 47 von Sebastian Haffner damit, dass sich in der Gruppe niemand befinde, der ein Hitler-Gedicht geschrieben habe. Dies war eine Anspielung auf Leute wie Gottfried Benn, Gerd Gaiser oder Ernst Jünger. Dass mindestens ein Waffen-SS-Angehöriger und ein NSDAP-Mitglied unter ihnen regelmäßige Gäste waren, wusste er damals noch nicht. Man bekämpfte intellektuell die als spießig verachtete Adenauer-Ära und sympathisierte mit der deutschen Sozialdemokratie (Grass, Richter) oder der APO der 68er (Enzensberger, Böll).

Der politisch engagierte Intellektuelle des 19. Jahrhunderts wurde revitalisiert. Noch heute gilt Émile Zola als das Vorbild hierzu. Zola warf 1898 mit seinem Offenen Brief »J’accuse« dem französischen Präsidenten vor, der Bevölkerung die wahren Hintergründe der Dreyfus-Affäre zu verschweigen, die zahlreichen Justizirrtümer zu vertuschen und mit Dreyfus einen Unschuldigen zu internieren. Die Schriftsteller der Gruppe 47 engagierten sich in Zolas Tradition in den Massenmedien, verfassten Referenden, Resolutionen, Offene Briefe, setzten sich teilweise für oder in Parteien für politische Ziele ein. Am Ende überwölbten bei einigen Protagonisten die politischen Stellungnahmen zu allen möglichen Themen die schriftstellerischen Aktivitäten. Das Goethe’sche Verdikt schien zuzutreffen.1

Die Feuilletons waren spätestens seit den 1970er Jahren stark politisiert. Die Ansichten und Urteile von Schriftstellern zu politischen und sozialen Fragen bekamen Relevanz – je größer die Bekanntheit, desto höher der »Wert«. Häufig wurden Schriftsteller als Ver­stärker bestimmter Meinungsströme herangezogen; seltener als Provokateure. Im Laufe der Zeit nahm das Interesse an den zuweilen als moralinsauer wahrgenommenen Einwänden jedoch ab. Die 68er hatten den Marsch durch die Institutionen angetreten und waren angekommen. Die Mahner von außen waren obsolet geworden.

Der Dschihad des Feuilletons

Entsprachen die Einwürfe nicht dem gängigen Meinungsstrom und wurden gar die Medien ob einer gewissen Einseitigkeit angegriffen, wurde der vermeintlich begrüsste Einwurf scharf kritisiert. Um nur einige der Erregungen der letzten rund 20 Jahre zu nennen, die nicht nur die Feuilletons beben ließen: Botho Strauß’ »Anschwellender Bocksgesang», Handkes Jugoslawien-Texte, Walsers Paulskirchenrede, Sloterdijks »Menschenpark»-Aufsatz, Martin Mosebachs Blasphemie-Verbot, Grass’ Israel-Gedicht und jetzt aktuell Sibylle Lewitscharoffs Dresden-Rede.

Jetzt sind Handkes Berichte über sein zerfallenes Arkadien anders zu diskutieren als Botho Strauß’ Versuch einer geopolitischen Analyse Anfang der 90er Jahre oder Lewitscharoffs Dummheiten. Jedes der aufgeführten Beispiele hat eine eigene Geschichte und müsste separat betrachtet werden. Sie sind auch nur sehr begrenzt miteinander vergleichbar. Aber sie sind kennzeichnend dafür, wie die Bereitschaft, sich mit auch noch so scheinbar abseitig erscheinenden Ansichten und Urteilen zu beschäftigen, funktioniert. Statt eine Art empathischer Exegese zu versuchen – die nichts mit Zustimmung zu tun hat bzw. haben muss – erfolgen sofort Verdammungsurteile. Mit wohl ausgesuchten Zitaten werden die inkriminierten Texte fast immer entkontextualisiert, um sie aufgrund einzelner »weicher« Stellen (Ungenauigkeiten, Polemik) zu skandalisieren und den gesamten Text diskredi­tieren zu können. Dabei wimmelt es häufig von wohl kalkulierten Missverständnissen, da der Original-Text zumeist nicht mehr herangezogen wird, sondern aus zweiter oder dritter Hand zitiert und hieraus dann geschlossen wird. Es genügt nicht, einen Text einfach nur einmal »töricht« zu nennen. Oder Unsinn. Es geht immer und sofort ums Ganze. Fast immer wird auch gleichzeitig der Dschihad des Feuilletons, der Kulturkampf, herbei­gerufen. In einer zweiten Phase wird der Autor, die Autorin, ad hominem angegriffen, das Werk mit einem Federstrich gleich mit diffamiert und unter Generalverdacht gestellt.

Selten findet eine diskursive Aufarbeitung des Skandalons statt, wie zum Beispiel 1998 nach der Walser-Rede, in dem Walser mit dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, seine strittigen Äußerungen öffentlich diskutierte.2 Am Ende brauchen die Jakobiner übrigens keine Angst zu haben: Gegen sie wird nie ein adäquates Verfahren eröffnet. Wenn ihre Diffamierungsversuche ins Leere laufen, wenn sich ihr Furor als Flatulenz entlarvt, geschieht – nichts.3

Das Feuilletongericht tagt

Die Diskurse im Feuilletongericht werden apodiktisch geführt. Verteidiger gibt es zwar auch und man gesteht ihnen pflichtschuldigst einen Raum zu. Sie werden aber meist wütend verbissen. Hinzu kommt, dass ihnen ihre Verteidigungsreden gegebenenfalls noch in anderen Zusammenhängen vorgelegt werden können. X als Verteidiger von Y – da ist es besser, sich rechtzeitig auf die richtige Seite zu schlagen oder zu schweigen.

Dabei ist natürlich auch festzustellen, dass es nicht zwingend so zugehen muss. Da gibt es beispielsweise Ingo Schulze, der brav kapitalismuskritische Phrasen rekapituliert und es dabei schon zu einigen Talkshow-Auftritten geschafft hat. Oder Juli Zeh, die sich zusammen mit Ilja Trojanow gegen Vorratsdatenspeicherung und NSA-Überwachung einsetzt. Dabei nehmen Zeh und Trojanow eine Meinung ein, die partei- und medien­übergreifend Konsens ist und, nebenbei, auch nicht viel kostet. Sie rennen dabei gerne und publikumswirksam die vielzitierten offenen Türen ein. Auch dieses Vorgehen hat eine gewisse Tradition, wenn man an die zahlreichen Wortmeldungen von Böll, Grass und anderen denkt. Grass wurde nach dem Geständnis seiner Zugehörigkeit zu einer Waffen-SS-Einheit vorgeworfen, er habe sich jahrzehntelang als das moralische Gewissen der Bundesrepublik inszeniert, während er selber dieses dunkle Kapitel seiner Biographie verschwiegen habe. Daraus sprach nichts mehr der enttäuschte Liebhaber, der feststellen musste, dass sein Weltbild eben nicht so schwarz-weiss war, wie es immer schien. Statt die Fehler bei sich selber zu suchen, prügelte man auf den geständigen Grass ein, dem man damit indirekt noch Recht gab: Niemals wäre Grass in der Bundesrepublik derart wahrgenommen worden, wenn er seine Waffen-SS-Geschichte schon 1968 oder 1980 erzählt hätte.

Dies vergegenwärtigend kommt man zum Kern der Malaise: Es kommt nicht darauf, was gesagt wird, sondern wer es sagt. Dies ist die oberste Maxime des Journalismus und insbesondere des Boulevardjournalismus, zu dem man das Feuilleton im weitesten Sinne subsumieren kann. Literaturkritiker sind beispielweise dann am hilflosesten, wenn sie Texte beurteilen sollen und keine ausreichenden biographischen Daten über den Autor haben. Sie brauchen diese Informationen, weil sich aus Gründen der Einfachheit längst die personalisierte Literaturkritik zu Ungunsten der ästhetischen Durchdringung von Texten durchgesetzt hat.

Bitte (m)ein Machtwort!

Es gibt ihn, diesen journalistischen Drang nach dem Machtwort, welches von Intellektuellen, Schriftstellern, Künstlern zu sprechen sei und den gordischen Knoten lösen möge. Die Frage, die die ModeratorInnen in der 3sat-Sendung »Kulturzeit« am häufigsten stellen, lautet: Was sagen die Intellektuellen zum Thema X oder Y? Beziehungsweise, immer leicht vorwurfsvoll: Warum schweigen sie? Als sei die Entäußerung zwingend Pflicht. Journalisten, die in Wirklichkeit keine Instanz ausser sich selber gelten lassen, ersehnen plötzlich das Bekenntnis des Anderen. Dabei ist es allerdings ein Irrtum zu glauben, es ginge ihnen um den neuen Gedanken, die andere Sicht, die außergewöhnliche Verknüpfung. Gefragt ist einzig Affirmation. Der Andere, der Schriftsteller, soll das sagen, was man selber denkt. Die lausigen »my 2 cent«, wie im englischen die billigste Äußerung, die Meinung, genannt wird, soll durch das Statement des Schriftstellers, des Intellektuellen zum Golddollar aufgewertet werden. Es geht darum, dass ihre Meinung autorisiert wird. Sag uns, was wir denken, so lautet die Maxime. Sie predigen den fruchtigen, vollen Wein der Pluralität, wollen aber nur das Wasser der Konformität.

Der Intellektuelle soll keinen neuen Diskurs begründen, er soll die Gesinnung des Mainstream besiegeln. Wer dies tut, kann zuverlässig mit der Aufmerksamkeit des Betriebs rechnen. Manchmal drückt man dann auch beide Augen zu, wenn ein eher mediokres Werkchen aus der Druckerei tropft. Man kann das Win-Win-Situation nennen, wenn man böse ist.

Die Gefahr der Präpotenz

Die Schriftsteller sind allerdings alles andere als unschuldige Betroffene. Sie erliegen allzu oft ihrer Eitelkeit, die ihnen jahrelang subkutan in Form von Aufmerksamkeit und Komplimenten injiziert wurde. Sie fühlen sich geschmeichelt, wenn sie zu einem Thema etwas sagen sollen, blühen womöglich in ihrer Rolle auf. Sie trauen sich so irgendwann öffentliche Äußerungen zu Themen zu, die sie normalerweise nur im privaten Rahmen diskutieren würden. Man gibt ihnen das Gefühl: Deine Stimme zählt! Sag was!

Schreiben ist eine einsame Tätigkeit; die Josef Roths, die im Kaffeehaus Weltliteratur schreiben, sind selten. Kaum jemand bekommt die Texte der Schriftsteller vor der Fertigstellung zu sehen. Sie sind gewohnt, für sich zu arbeiten. Ihre Instanz sind sie, sonst niemand. Hier ähneln sie den Journalisten. Der Unterschied ist nur, dass Journalisten Herdenwesen sind.

Schreiben von Literatur ist kein demokratischer Akt. Ich schreibe; niemand »schreibt« mir etwas vor. Man ist zunächst auch noch sein eigener Lektor, korrigiert sich selber. Je nach Prominenz des Schriftstellers fungieren die Lektoren in den Verlagen ja zumeist nur als Gehilfen. Dies lässt den Schriftsteller in seiner Parallelwelt und mit der Zeit präpotent werden. Die Personalisierung von politischen (und auch literarischen) Diskursen (s. o.) tut sein Übriges.

Die Erwartung an das auratische Wort des Schriftstellers ist schließlich auch beim Publikum präsent. Die Komplexität der Welt giert nach Erklärungen, nach Vorbildern. In einer Zeit, in der Schauspieler und Sportler einzig aufgrund ihres Status als Prominenter politische Expertise zugesprochen bekommen, ist dies natürlich kein Wunder. Der Intellektuelle dient dabei noch als Distinktionsfigur: Meine Meinung ist die des Schrift­stellers X, der Schriftstellerin Y; ihr Fernsehgucker hoffiert die Anderen. Wehe, die Distinktion muss dann dem Entsetzen weichen. Enttäuschung macht sich breit. Dabei wird vergessen, dass man sich immer nur selber enttäuscht. Wieder eine/r weniger. Nicht nur die Luft wird dünner, auch die Bibliothek.

Die kathartische Wirkung der Empörung

Soziale Netzwerke verstärken das Empören, weil es noch einfacher geworden ist. Man darf das nicht unterschätzen. Wenn es gegen den/die Richtige/n geht, spricht auch kein Arschloch mehr von einem Shitstorm. Fuchsjagden gelten in England ja auch als Sport. In der Empörung über die vermeintliche oder tatsächliche Entgleisung des Intellektuellen liegt immer eine kathartische Wirkung. Man reinigt sich gleich zweifach: Zunächst im Selbst-Bekenntnis zu den Richtigen zu gehören. Und dann in der Dämonisierung des Unartigen. Wie schon gesagt: Ein törichtes Kopfschütteln genügt nicht. Es gilt, den Applaus der Tribüne zu erhalten.

Peter Sloterdijk4 sieht im den fortlaufenden Erregungen, die in den Medien erzeugt werden, eine Art Lagerfeuerfunktion für die ansonsten disparate Gesellschaft. Mit Skandalisierungen wird kurzzeitig etwas zusammengeführt, was ansonsten ausein­anderstrebt. Mit der Erregung über die Kälte des vermeintlich fehlgeleiteten Wortes wärmt sich die Gruppe der Gleichgesinnten ihr Wohnzimmer. Erregungswärme beim Mütchen-Kühlen. Für den Nachschub an Heizmaterial plündert man notfalls die Papierkörbe.



Die »Kappe der Borniertheit«, die Goethe dem politisch engagierten Dichter aufsetzte, findet sich am Ende auf dem Kopf so manches Feuilletonisten wieder, der die deutsche Sehnsucht nach dem Sauberen, dem Reinen bedienen möchte. Intellektuelle und Politiker dürfen keine »schwarzen Seite« haben. Der Mann, der in dem Sketch von Loriot am Ende mit einer toten Maus als neuem »Haustier« aus dem Laden geht, nachdem er voller Verzückung das ruhige, ausdrücklich »keinen Schmutz« machende »Tier« als »goldig« bezeichnet hat, ist symptomatisch für diese morbide Sehnsucht und nur ein klein wenig übertrieben. Man braucht sich dann kaum noch zu wundern, warum die Literatur dieser derart dressierten Gesinnungsäffchen so kraftlos und ohne Intensität ist. Dabei ist die Forderung nach einer Repolitisierung der deutschsprachigen Literatur ein perifides Manöver, was ins Bild passt. Literatur liesse sich damit noch einfacher anhand der politischen Aussagen rubrizieren. So kann der Gesinnungsdoktor gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Oder, um im Duktus des Sketches zu bleiben, zwei goldige Tierchen mit nach Hause nehmen. Zum Preis von einem.
 

 
 


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