Wendelin Schmidt-Dengler war der Dokumentationsstelle in vielem eng verbunden. Als langjähriges Vorstandsmitglied verband ihn eine freundschaftliche Beziehung zu Viktor Suchy – seit 1965 Generalsekretär und später Präsident der Doku. In unseren Beständen befindet sich u. a. ein Widmungsexemplar von Schmidt-Denglers Habilitation Genius. Zur Wirkungsgeschichte antiker Mythologeme in der Goethezeit.
Insgesamt ist Schmidt-Dengler ein besonderer Kristallisationspunkt unserer Bibliothek. Zunächst mit seinen eigenen Büchern und Beiträgen in Sammelbänden wie Fachzeitschriften, die über 400 Einträge in der Datenbank ergeben. Dazu gehören 59 von ihm herausgegebene Bände genauso wie jene Bücher, für die er stets wohlwollende Vorworte (21) oder Nachworte (13) verfasst hat. Außerdem war er einer der Professoren, der am verlässlichsten Informationen über von ihm betreute Abschlussarbeiten und Dissertationen für unsere Datenbank Hochschularbeiten geliefert hat – 235 Titel sind hier zu finden.
Unsere Bibliothek zur "neueren österreichische Literatur" ist aber noch in anderer Weise ein Abbild der Spuren, die sein Wirken und seine Lehrtätigkeit über die Jahrzehnte und weit über seinen Tod hinaus in die österreichische Literaturwissenschaft eingeschrieben haben. Zu seinen "SchülerInnen" zählen u. v. a. Stefan Alker, Thomas Eder, Bernhard Fetz, Michael Hansel, Martin Huber, Klaus Kastberger, Stefan Krammer, Alexandra Millner, Helmut Neundlinger, Klaus Nüchtern, Kristina Pfoser, Peter Plener, Christine Schmidjell, Johann Sonnleitner, Wolfgang Straub, Daniela Strigl, Ulrich Weinzierl, Gerhard Zeillinger oder Sabine Zelger. Nimmt man nur diese 20 willkürlich herausgegriffenen Namen, ergeben die konzentrischen Kreise ihrer wissenschaftlichen Arbeit über 1.100 weitere Einträge in der Datenbank unserer Buch- und Zeitschriftenbestände.
Nicht mitgezählt ist dabei die literaturkritische Tätigkeit Schmidt-Denglers wie seiner SchülerInnen in den Printmedien. Allein von Schmidt-Dengler selbst finden sich in den seit 1997 digital erfassten Beständen unseres Pressearchivs 737 Artikel.
Zu seinen Absolventinnen zählen auch eine ganze Reihe von SchriftstellerInnen, die von seinem Zugang zur Literatur wohl auch für ihre Arbeit profitieren konnten, als vier namhafte Beispiel für viele: Franzobel, Robert Menasse, Sabine Scholl, Herbert J. Wimmer.
Schließlich sind im Archiv bzw. der Bibliothek der Dokumentationsstelle selbst bis heute mit Sabine Schuster, Astrid Wallner und Evelyne Polt-Heinzl drei seiner Schülerinnen tätig, die letzten beiden waren auch für die Erweiterung der Ausstellung zuständig.
Information zur Ausstellung:
Wendelin Schmidt-Dengler (1942 – 2008)
Gestaltung: Martin Huber, Peter Karlhuber, Helmut Neundlinger
Mit Ergänzungen aus den Sammlungen der Dokumentationsstelle
Grafik: Gerhard Spring
13. April 2018, 18.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung Wendelin Schmidt-Dengler (1942-2008): Zur Ausstellung sprechen Martin Huber und Helmut Neundlinger.
Dauer der Ausstellung: 16. April bis 24. Mai 2018
Mo – Do 9:00 bis 17:00
Das Österreichische Literarturarchv hat mit dem 7. Septemer 2018 die Online-Ausstellung „An meine Völker und Volker!“ Eine Hommage zum 10. Todestag von Wendelin Schmidt-Dengler bereitgestellt, gestaltet von Michael Hansel.