Unlaengst in Venedig: nie zuvor dagewesen. Toll. Keine Autos, alles wird per Boot bewegt, oder per pedes. An dem besagten Wochenende bekam der Begriff Discoboot
eine fuer mich neue Bedeutung. Jeder Venezianer, der auf sich hielt, hatte ein mit laut wummernder Musikanlage ausgestattetes Schiffchen, auf dem eine mehr oder minder grosse Anzahl Menschen mit viel Juchu Aersche und Titten inszenierte. Man fuhr vom Treffpunkt Marktplatz zur Lagune hin, wo eine lange, temporaere Bruecke zur Insel Guidecca aufgestellt worden war. Spaeter lang anhaltendes Feuerwerk. Keiner fiel in den Canale Grande. weiterlesen »
Zugegeben, es bereitet mir durchaus grosses Vergnuegen, an einem schwuelen Tag oder nach einem heissen Sonnenbad am Strand in die kuehlenden Fluten eines Badesees oder des Meeres zu springen und mich danach ein paar Minuten von den Wellen des Wassers tragen zu lassen. Das war’s dann aber auch schon meist mit dem Erlebnismedium Wasser
. Stundenlang im Wasser zu treiben oder darin herum zu planschen, ist meine Sache nicht. weiterlesen »
Ein Media Lab sollte uns helfen, die Grundstufen kulturellen Handelns zu realisieren: die gegnerische Luftabwehr zerschmettern, die Lufthoheit sichern, Anordnung und Kontrolle unterdruecken, das Operationstheater
isolieren, Demos vorbereiten, Taeuschungsmanoever initiieren, Unterstuetzungsattacken starten und alle Kraefte buendeln, um das gegnerische Schwerkraftzentrum zu zerstoeren. weiterlesen »
Traege Luft um vier Uhr Nachmittags. Und dann ab zum Wannsee, heisst es so schoen oder so schrecklich: Mehr Feierabend fuer jedermann. Das ist kein Ausruf, nur so ein Gedanke, der sich aufdraengt. Versacke unter 240 Quadratmetern Ozean. Blau von A nach B und von B hinaus ins tiefe Blau. Ich rudere bewegungserfrischt mittenhinein, dort fuehlt man sich. Da sind keine Menschen, nur Wasserpfluecker inmitten der Baustoffbloecke. Wir und unseresgleichen. Nehme ein paar Zuege der Geraeuschkulisse. Die Gemueter sind auf sozial vertraeglich gestimmt. weiterlesen »
In dem Film >Finding Forrester<, mit Sean Connery in der Hauptrolle, gibt es eine Szene, die fuer mich verblueffend klar und einfach von der Aussage her war. Der farbige Junge, der aufgrund einer Wette in das Leben dieses Schriftstellers Forrester, der sich aus dem oeffentlichen Leben zurueckgezogen hat und von den Tantiemen seines ersten und einzigen Bestsellers lebt, eingedrungen ist, will von ihm wissen, was das Wesentliche beim Schreiben sei und er erhaelt die einfache und zugleich komplexe Antwort: das Schreiben
. Fragt mich jemand wie ich Bilder male oder Radierungen fertige, antworte ich aehnlich: Ich tue es
. weiterlesen »
Energie, jedoch keine Materie, wird durch den Raum transportiert. Manchmal ist sie an ein Medium gebunden, und manchmal auch elektromagnetisch, sich auch im Vakuum ausbreitend. Kinetische Energie und potentielle Energie, direkt wahrnehmbar. In einem Medium, das Zonen mit Ueberdruck bzw. Druckspannung beinhaltet, pflanzen sie sich fort bzw. verschieben oder breiten sich in der Ausbreitungsrichtung aus. Meist werden sie durch periodische Schwingungen erzeugt, die die einzelnen Teilchen im Ausbreitungsmedium, Atome oder Molekuele, in Bewegung versetzen. Manchmal kommt es zu einer Ueberlagerung. Danach wieder Ruhestellung. Die Gleichgewichtslage. weiterlesen »
Welches Tier versteckt sich hinter dem Wort Castor? Was ist die medizinische Bezeichnung fuer einen alkoholbedingten Kater? Haben Finnland und Schweden eine gemeinsame Grenze? Hat Berlusconi wirklich gesagt, er sei aus seiner Regierung der am besten bestueckte? Ueber wieviele Huerden springen Laeufer beim 100 – und beim 400 Meter Huerdenlauf? Und wen schickte Christian Morgenstern eines Nachts auf eines Dorfschulmeisters Grab und bat ihn, bitte beuge mich? Ueber solche Fragen nachzudenken, macht Spass, und es gibt Alternativen zu Guenther Jauch und dem Quiztaxi (das uebrigens garantiert von hinten bis vorne gestellt ist): weiterlesen »
Spaetestens seitdem Charlotte Roche vor einigen Jahren in einer Werbung fuer den Musiksender VIVA forderte, man solle sein Leben radikalisieren, ist klar: das Attribut radikal muss neu bestimmt werden. Was also bedeutet es heute, radikal zu sein? Als Inspirationsquelle koennte die Verso-Buchreihe >Radical Thinkers< dienen. Hier wird ein neuer Kanon der Theorie zusammengestellt, der im Zeichen des Radikalen steht. Das Programm ist international, besonders nennenswert scheinen mir jedoch die Texte jener, deren Gedanken nicht erst ins Englische uebersetzt werden mussten: Soeben erschienen Schriften von Simon Critchley, Terry Eagelton und Fredric Jameson. weiterlesen »
Die Sommernacht umfesselt uns. Baby, mein Auto steht gleich dort. Spring rein, komm mit. Wir preschen durch die Dunkelheit, immer auf der Suche, immer auf der Spur. Unsere Traeume verfolgen uns wie trockene Geister, unsere Hoffnungen schmecken wie ein drei Tage altes Sandwich. Wer ich bin? Ich bin Mr. Einsam. Ich habe die Landstrassen gepachtet. Wenn wir nur lang genug fahren, werden wir schon ankommen. An einem Ort, an dem wir nicht verarscht werden, an einem Ort, an dem wir nicht mundtot sind. Baby, wir werden leben, wir werden uns umschlingen – endlos. Oder wir sterben. weiterlesen »
Dies vorweg: Ich mag kein Wasser. Oder vielleicht sollte ich spezifizieren: Ich mag kein kaltes Wasser. Und von dieser Regel gibt es nur eine einzige Ausnahme: Wenn ich aus der Sauna komme. Das ist der einzige Moment, in dem ich kaltes Wasser auf meiner Haut toleriere. Ansonsten scheue ich kaltes Wasser wie der Teufel das Weihwasser, und das ist schliesslich auch kalt. Warmes Wasser hingegen ist pure Therapie. weiterlesen »
Als Kind war ich bereits sehr fasziniert vom Mond und der Tatsache, dass dort oben Menschen gestanden und die Erde so betrachtet haben, wie ich den Mond ansah. Ich habe mir ueberlegt, was dies wohl fuer Gefuehle bei den Astronauten ausgeloest haben mag und wie sie nach ihrer Rueckkehr mit dieser aussergewoehnlichen Erfahrung umgegangen sind. Dies waren Gedanken, die ich mir als Kind gemacht habe und die mich auch als Erwachsenen in gewisser Weise stets fasziniert haben. Die Mondlandung ist ja gemeinhin ein Phaenomen, das fest in der Hand von Physikern, Astronomen und Raumfahrttechnikern ist. weiterlesen »
Die kanadische Band, die in den 80er Jahren mit dem Titel Unveiling the Secret
einen weltweiten Erfolg hatte, bestand urspruenglich aus zwei Bruedern, dem Saenger Darrin Huss und seinem Bruder Stephen, der als Keyboarder auftrat. Letzterer erkrankte an Schizophrenie. Dieses Leiden steht in Verbindung mit der Tochter eines unbekannten Koenigs. Diese ist so schoen, dass alle aufhoeren, Venus, die Goettin der Schoenheit und der Liebe, zu verehren, ausserdem muss sie verschiedene lebensgefaehrliche Aufgaben fuer die Goettin erledigen. weiterlesen »