• Vernetzte Stadt der Liebe

    Ich war vernetzt in der Stadt der Liebe und Romantik. Das Wasser trennte die Menschen und verband den Einklang der Musik. Ich erlebte eine neue Kultur und ich wusste, dass ich mich verliebt hatte. In den ersten Sekunden verliebte ich mich in die Stadt, die kleinen Gassen, die tiefen Schluchten und die kleinen Bruecken, die dich jeden Tag vor dem Abgrund retteten. Viele kleine Inseln verbunden durch Bruecken, nur die grossen Inseln waren auf sich allein gestellt. Verbunden durch Schiffe und deren Dreck. Der erste Tag kam. Hinter dem vernetzten Abgrund auftauchend, die Sonne. weiterlesen »

  • Sind wir wie Wasser?

    Dass wir Menschen wie Wasser waeren, haetten sich sicher die Fussballfans im Stadion von Sheffield gewuenscht, falls jemand noch etwas so Vermitteltes jenseits eines bildlosen bitte lass mich leben in jener Hoelle haette denken koennen – damals, 1989, als die Bilder um die Welt gingen von den entstellten Gesichtern, die aus den Drahtabsperrungen quollen. weiterlesen »

  • Thunfisch mit Turnschuhsohlen

    Ich verbringe viel Zeit in der Bahn. Vielen Leuten geht es genauso. Nur sollte man sich auch dort wie Zuhause fuehlen? Eine Thunfischpizza eines Mitfahrers brachte das Fass zum Ueberlaufen. Trotz moralischer Vorbereitung beim Betreten des ueberfuellten Zugs, auf ein Potpourri an menschlichen Ausstroemungen, traf mich dieser Schlag tief. weiterlesen »

  • Stoerung des Aquariumskitsches

    How cool will your widescreen TV look with our Caribbean Queen shark swimming in it!, heisst das Angebot fuer den exklusiven >Shark Tank<, den es neben einigen anderen submarinen Ansichten als ideales Szenario fuer Breitbildfernseher auf DVD zu erwerben gibt. Die Verniedlichung des Unermesslichen im Aquarium, das lediglich die Illusion eines exotischen Miniatur-Ozeans schafft, birgt ein akutes Kitschpotential. Peter Weibels TV-Aquarium (TV-Tod I) von 1972 arbeitet mit eben jenem Motiv des Aquariums dem sentimentalen Blick auf eine harmonische Unterwasser- und Bildschirmwelt entgegen. weiterlesen »

  • Fuer eine Handvoll Nazis

    Im August wird Tarantinos Anti-Nazi-Trash-Spass-Film Inglorious Basterds in die Kinos kommen. Eine Gruppe juedischer US-Soldaten wird im von Deutschland besetzten Frankreich damit beauftragt, moeglichst viele Nazis zu toeten. Der Verfasser wird sich den Film leider nicht ansehen, aus Protest gegen den einfach zu goyishen Til Schweiger, der einen der Basterds spielt und der Filmwelt einfach schon zu viel angetan hat. weiterlesen »

  • Besiegte Aengste

    Bei aller genetisch bedingten Wucht meines Auftritts und gern zelebriertem, politisch unkorrektem Machismo, muss ich zugeben: Auch ich besitze sie, diese kleinen Aengste, die mit feingliedrigen, kalten Echsenhaenden, dann und wann nach mir greifen. weiterlesen »

  • Retten wir unsere Stadt!

    Wir, die Bar25, rufen Euch auf! Geht auf die Strasse, macht auf den Mund!!! Kommt am 11. Juli um 16.00 Uhr zum Boxhagener Platz und tanzt mit uns in der fetten Megaspree-Parade zum Roten Rathaus. Wie Ihr wisst, muessen wir im August unsere Pforte schliessen und fuer immer gehen (und diesmal for ever). weiterlesen »

  • Ohrentropfen

    Habe ich ueberhaupt einmal bewusst vor einem Aquarium gestanden? Ich habe diffuse Erinnerungen an fremde Wohnungen, an Bars und Fernsehbilder, Zeitungsbilder der Bueros von Bundeskanzlern und weltbeherrschungssuechtigen Konzernfuehrern. Das Aquarium stand fuer mich damals wohl ganz offensichtlich fuer eine andere, unerreichbare, erschreckend eindeutig geordnete und ganz klar machtbesessene, machtbesetzende, reiche Welt. weiterlesen »

  • Magical History Tour

    Michael Jackson werde ohne Gehirn begraben, hiess es kuerzlich in den Medien. Man wolle sich noch etwas laenger mit dem Brain des King of Pop beschaeftigen, koenne mit dem Begraebnis aber nicht so lange warten. Man wolle Jackos Hirn ausleuchten, um Klarheit zu schaffen, alles darin werde zu Tage treten. Hmm, vielleicht auch jene Filme, die er in seinem Leben sah und die ihn wie wohl kaum etwas anderes zu gebauten Luftschloessern a la Neverland Ranch inspirierten? Filme schlummern im Gedaechtnis. Man guckt sie, der Reihe nach, manchmal wie am Fliessband, speichert sie irgendwo, meistens in einem Ordner ohne Dateinamen. weiterlesen »

  • Beinahe eine Wasserkatatrophe

    Grau steht die Decke aus Wolken und Regen. Grau steht auch der Dunst unter dieser Decke. Kleine Tropfen aus Nebelwasser kleben an der Scheibe von der einen – der Duft von frischem Koffein an der anderen Seite. Die Schrippen sind warm. Der Motor auch. Still ruht der See. Die Badenden werden wohl heute nicht kommen, und nur ein einsamer Ausguck starrt durch das Glas auf den kleinen Riss, der das Grau des Wassers vom Grau des Himmels trennt. Das ist der Sommer 2009, und der Einsame sieht auf’s Wasser. weiterlesen »

  • Es liegt in der Luft

    Der Druck ist besonders hoch. Das Gemisch kann sich unter Atmosphaerendruck bei entsprechend hoher Zuendenergie explosionsartig zersetzen. Raumtemperatur reicht aus. Spaltung, Reaktion, heftige Gewitter: Es gibt mehrere Moeglichkeiten, wie es entstehen kann. Im Sommer ist es am schlimmsten. Dann flimmert die heisse Luft in den Staedten. Die Atmosphaere ist dann meist sehr angespannt. Menschen beschweren sich ueber Kopfschmerzen und gereizte Atemwege. Dabei kann man es weder riechen noch sehen. Wie ein harmloser Schleier, der ueber den Daechern haengt, aber giftig und aetzend ist. weiterlesen »

  • Wellenlaufen, Untergluckern

    Wasser ist vor allem nass, und wenn man auf einem Kanal wandeln moechte, dann ist die Aussicht darauf, in eine dreckige Bruehe zu fallen, wenig erfreulich. 2006 erfand Yoav Rosen ein Paar Schuhe, mit denen Menschen ueber’s Wasser gehen koennen. Seine Firma “Wavewalk” verkauft Kajaks und entwickelt “mikronautisches” Design. Seinerzeit erregte diese Entdeckung Aufsehen – Leonardo war zuvor daran gescheitert. Mich aergerte die Neu-Erfindung, da sie mein “Instabilitaetsprojekt”, fuer das ich mit klonkigen Objekten ueber Kanalwasser in Birmingham laufen wollte, in Frage stellte. Das Projekt wurde abgesagt. weiterlesen »