Ich hab’s versucht, echt! Wirklich! Schon unzaehlige Male wollte ich mit dem Rauchen aufhoeren. Von Nikotinpflastern ueber Globoli bis hin zu nikotinlosen Zigaretten habe ich alles ausprobiert um mich der Sucht zu entledigen. Es schadet der Gesundheit, es kostet Geld, man stinkt und geht anderen auf die Nerven. Bei mir ist es inzwischen sogar so weit, dass ich nervoes werde, wenn ich mich an Orten aufhalte, an denen ich nicht rauchen kann oder wenn ich keinen Tabak vorraetig habe. weiterlesen »
Die Nachrichtenwelt, mit all ihren Schlagzeilen, Bilderstrecken und Newstickern, dringt nur selten zu mir durch. Manchmal knoepfe ich mir drei Tage alte Zeitungen vor, manchmal stecke ich meine Nase in das ein oder andere Magazin. Vom Amoklauf in Winnenden habe ich mit zweitaetiger Verzoegerung erfahren. Es ist kein bewusster Medienentzug, keine aufrechte Antihaltung. Eher Zeitmangel und Desinteresse an all den bunt verpackten Horrormeldungen, die einem ins Hirn flattern, wenn man die Tueren sperrangelweit offen stehen laesst. Dieses Mal ist es anders. Der Entzug wird mir dieses Mal aufgezwungen, denn es gibt keine Bilder zur Katastrophe. weiterlesen »
Ich oute mich mal: Ich bin Lehrer. Immer oefter frage ich mich: Was soll ich meinen Schuelerinnen und Schuelern vermitteln? Aber hallo?
werden jetzt viele sagen, gibt es da nicht die offiziellen Lehrplaene? Doch sicher, manchmal sogar viel zu viele, denn die werden immer wieder aufs Neue von intelligenten Menschen verfasst, um alte Ideen zu ersetzen, die man just in dem Moment uebernommen hat, wo andere sie schon wieder verwerfen. weiterlesen »
Ich liebe Wasser. In jeder Form. Immer wieder gibt es Augenblicke in meinem Leben, da muss ich einfach ans Meer. Es ist die Weite, nach der ich mich sehne, der Blick in die Unendlichkeit. Schwimmen gelernt habe ich in Kaernten. Wir haben die Sommerferien auf einem Bauernhof verbracht. Das Wasser im Schwimmbad dort war kalt und frisch und ist mir oft in Nase und Mund gelaufen. Ein strenger Bademeister stand am Rand, gab Kommandos. Und zum ersten Mal in meinem Leben war ich richtig stolz, als meine Mutter mir den Freischwimmer auf meinen gruengebluemten Frotteebadeanzug naehte. weiterlesen »
Heute war in unserem Crashkurs Online Medien Caspar Clemens Mierau zu Gast. Er ist ein studierter Kulturwissenschaftler und ambitionierter Programmierer. Web 2.0 kennt er aus den Geburtsstunden. Wir diskutierten mit ihm über die Entwicklung des Internet. Das Bloggen, so Caspar, ist “Kaugummikauen fürs Gehirn”.
Spaetestens seit der zweiten Haelfte des 20. Jahrhunderts werden die unterschiedlichsten Versuche unternommen, um den verschwundenen Koerper des karibischen Inselbewohners wiederzufinden. Vor allem die Touristik ist mit diesem Vorhaben beschaeftigt. Sie reanimiert vergessene Braeuche, kostuemiert Performer und setzt vergessen geglaubte Taenze neu in Szene. weiterlesen »
Das ist mir bislang auch noch nicht passiert. Schon vor Monaten wollte ich mir The Wrestler
mit Mickey Rourke ansehen. Doch irgendwie kam immer etwas dazwischen, sodass ich den Film zu meinem Leidwesen damals einfach verpasst habe. Gestern Abend aber hatte ich die Gelegenheit, in einem Programmkino das Versaeumte nachzuholen. Zu meinem Erstaunen war ich indes der Einzige, der an diesem Abend den Film sehen wollte. Auf diese Weise kam ich zu meiner ersten oeffentlichen Privatvorfuehrung. weiterlesen »
Aus meinem Zimmer hoerte ich schon beim Aufstehen die Musik vom Myfest. Wie jedes Jahr ging ich kurz danach durch die dichtgedraengten Strassen von Kreuzberg. In meinen Ohren die laute Musik, doch ich genoss es. Als es langsam dunkler wurde und ich die Sirenen hoerte, wusste ich – was am naechsten Tag in den Zeitungen stand: Krawalle in Kreuzberg! Die Linksautonomen gingen mal wieder zu weit!
. Da ich mich lieber aus der Strassenschlacht raushielt, tanzte ich auf den Strassen Berlins aus dem ersten Mai heraus. Doch die Schlacht ging weiter. Auf dem Nachhauseweg, gegen zwei Uhr morgens, sah ich den Lausitzerplatz in Flammen stehen. weiterlesen »
Die Redaktion der Berliner Gazette führt im Rahmen des Crashkurses Online-Medien eine Umfrage unter ExpertInnen durch und laesst diese ueber ihre persoenlichen Erfahrungen mit Medien sprechen. Dieses Mal spricht Thorsten Schilling, Leiter des Fachbereichs Multimedia bei der Bundeszentrale für politische Bildung, ueber seine Mediensozialisation in der DDR und ueber die Medienlandschaft heute. weiterlesen »
Am 29.05. haben wir im GRIPS Theater einen Gründerworkshop für das junge Online-Magazin Brennpunkt F! abgehalten. Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie entwickle ich ein Konzept für ein Online-Medium und wie organisiere ich die Arbeit der Redaktion?
Im Wasser am Maybachufer spiegelt sich bereits die untergehende Sonne, als sie zum ersten Mal ertoenen: Sanfte Sprechchoere hallen durch die Strassen; alles von seltsamer Ruhe. Dann marschieren die Polizisten in Zweierreihen am Ufer entlang. Sie plappern untereinander, laecheln, als ich ihnen zuwinke, gruesst einer froehlich zurueck. Am Himmel kreist ein Helikopter. Ueberall ist Sommer. Ich giesse mir Rotwein nach und frage mich, wo sie denn nun sind, die Randalierer aus der Tagesschau. Die vermummten Brachialen, die krassen Bullen, die Steinewerfer, Wasserwerfer, Brandbomben, Attentaeter, Eskalierer. weiterlesen »
Der von Kolumbus gepraegte Begriff des Kannibalen wurde so schnell und so bereitwillig in den europaeischen Sprachen aufgenommen, dass es den Anschein hat, als waere schon immer eine Leerstelle dafuer warmgehalten worden. Das meint zumindest Sprachwissenschaftler Peter Hulme. Kolonialhistoriker Urs Bitterli scheint Hulme in dieser Hinsicht zuzustimmen, wenn er in den beiden polar entgegengesetzten Bildern des Inselbewohners vertauschbare Abstraktionen
erkennt, die darin ihr Gemeinsames haben, dass beide das bezeichnen, wofuer die Europaeer sich selbst nicht halten.
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