Es ist haeufig so mit Personen. Erst, wenn sie aus dem Leben geschieden sind, nimmt man sie sich richtig zur Brust. Als ob das Leben ein Sperre fuer die Annaeherung darstellte. So geschehen jetzt auch mit Karlheinz Stockhausen. Einstmals erstand ich die Texte Band 2, den Zeitraum 1951 bis 1963 betreffend. Unter den Texten ein Bericht ueber eine USA-Reise Ende 1958. weiterlesen »
“Deutschland ist schoen, schoen, schoen.” textet Thomas Meinecke fuer seine Band FSK im Jahre 1980. Wie das Land, so die Sprache. Doch schon damals verstehen die Denkmal-Pfleger etwas anderes unter Schoenheit. Schon damals steht das Deutsche unter Artenschutz. weiterlesen »
Fuer Veranstalter und Kritiker der G8-Gipfel bedeutet der jaehrliche Rhythmus Kontinuitaet: Nach dem G8-Gipfel (2007 in Heiligendamm) ist vor dem G8-Gipfel (2008 in Japan). Seit dem G8-Gipfel in Genua im Jahr 2001 sind die regelmaessigen Gipfeltreffen der grossen Industriestaaten eine wichtige Plattform fuer die globalisierungskritische Bewegung geworden. Die Versammlung politischer Entscheidungstraeger und die Aufmerksamkeit der weltweiten Massenmedien bieten das noetige Umfeld, um die Anliegen der Bewegung publikumswirksam in Szene zu setzen. Doch die wiederholte Konfrontation mit der staatlichen Politik ist fuer soziale Bewegungen eine zweischneidige Sache. weiterlesen »
Evi geht in einem Pelzmantel in die Badenwanne und ihr Mann rasiert einer streunenden Katze das verfilzte und kotverdreckte Fell ab. Eine Beinahe-Affaere spaeter liest Evi die nackte Katze von der Strasse auf und waermt sie mit dem ruinierten Pelzmantel. Dieser Pelzmantel ist das einzige, was Evi, die ansonsten messianisch allerlei Nippes und Nutzloses sammelt, das sie dann doch nicht auf dem Flohmarkt verkauft, aus dem Besitz ihrer verstorbenen Mutter behalten hat. weiterlesen »
Anderthalb Tage nach meinem Unfall konnte ich wieder arbeiten. Am zweiten Tag musste ich an die Kreissaege. Auch diese ist, wie vorher schon erwaehnt, alt. Sie hat keinen Spaltkeil, der Parallelanschlag laesst sich nicht zurueckziehen, das Saegeblatt weist eine leichte acht auf. weiterlesen »
Das Geschenk der Gelassenheit… habe ich das Licht ausge- macht? Ich bin mir nicht sicher! Nein, ich muss noch einmal nachsehen… Ist es wirklich aus…? Ja! Ja? Was muss ich noch alles machen? Was habe ich noch nicht gemacht? Ist das auch alles so richtig wie ich es tue? Gibt es keinen besseren Weg …schnelleren Weg…. kuerzeren Weg… effektiveren Weg? Es ist doch alles so wichtig was ich tue, alles so dringend, dass es getan wird. Ohne mich geht das nicht! Was soll nur werden… ohne mich? Deshalb muss ich… Mein Grossvater war ein einfacher Mann, der Dinge tat die notwendig waren. weiterlesen »
Wir sind eine illustre Runde, meine amerikanische Freundin amuesiert sich, ich zeige ihr, woher ich komme. Im Zug treffe ich alte Bekannte wieder, die inzwischen auch in Berlin wohnen und einen Wochenendtrip in die Heimat unternehmen. Wir quatschen und lachen, es ist, als ob wir erst gestern unseren letzten Schultag gehabt haetten. Irgendwann kommen wir auf die Berufschulen der beiden zu sprechen. Zwei Mal pro Woche muessen sie nach Moabit beziehungsweise nach Kreuzberg. Da gibt es ziemlich viele von >denen<: Auslaender. weiterlesen »
Das konkreteste Abstraktum in meiner Jugend war das Lebensgefuehl. Als klassischer Vertreter einer Zwischengeneration zwischen 68 und Atari spielten fuer uns Anti-AKW, Punk und New Romantic ebenso eine Rolle wie eine wachsende Skepsis gegenueber jeglichen Heilsversprechen. Bhagwan und Helmut Kohl hatten eines gemeinsam: Man glaubte ihnen nicht. David Bowie war da sehr viel zuverlaessiger in seinen staendig wechselnden Rollen, ebenso Kunststuermer wie Andy Warhol oder Joseph Beuys. weiterlesen »
Der Autor dieses Textes zeichnet sich als ein fleissiger Mitarbeiter einer der vier Vorortredaktionen von Dortmunds groesster Zeitung. Vor Kurzem gab es eine Innovation in der Auftragsvergabe fuer Artikel: Ein Inter- /Intranet-Programm, in das die Redaktion Termine mit allen Details eintragen muss, woraufhin sie den freien Mitarbeiter anruft, um ihm zu sagen, welchen der eingetragenen Termine er uebernehmen kann. weiterlesen »
Blanchot? Wieso Blanchot? Das war doch ein Theoretiker!
Als wir uns neulich ueber Inspirationsquellen unterhielten, wollte ein Schriftsteller aus Mexiko den Franzosen schlichtweg nicht als seinesgleichen anerkennen. Haette man Kafka den Status des Schriftstellers ebenfalls abgesprochen, wenn er neben seinem Prosawerk zahlreiche literaturtheoretische Schriften und obendrein auch noch philosophische Traktate zurueckgelassen haette? weiterlesen »
Selten gab es eine Situation, die so unabsehbar war: Wie weit wird die Globalitaet gedeihen, oder sind Rueckschlaege absehbar? Gibt es nur die schlechte oder auch eine gute Globalisierung? Wenig Zweifel besteht, dass sie voranschreitet, in oekonomischer, politischer und kultureller Hinsicht. In oeko- nomischer Hinsicht hat der sich herausbildende Weltmarkt nicht nur Nachteile: Manche Laender werden abgekoppelt, es gibt Polarisierungsprozesse, aber es gibt auch viele Gruppen, die von der Teilhabe an der Dynamik des Weltsystems profitieren. Fuer die europaeischen Luxuslaender eine ambivalente Entwicklung. weiterlesen »
Denn jene Worte, meine Freunde, bergen den Wimpernschlag der babylonischen Koenige, bergen die Sonnenstrahlen, die sich an einem Sommertag zerstaeuben ueber verwunschenen Weihern und
hm, und Birken. weiterlesen »