Der Schmerz liess nicht nach und mir wurde langsam schlecht. Normalerweise werden diese kleinen Sachen im Sitzen be- handelt.
, meinte die Schwester. Woher ich denn eigentlich komme, war die Frage des Doktors, um den Smalltalk einzu- leiten, der mich von dieser grausamen Maltraetur ablenken sollte. Spritze!
oder Bandsaegeblatt!
oder Ich verklage euch alle, Ihr brutalen Bestien!
wollte ich mir von der Seele bruellen. weiterlesen »
“We need content!” bruellt der Chefredakteur seine Mitarbeiter waehrend der Redaktionssitzung an. Erleichte- rungsseufzer: “warum haben wir da nicht gleich dran gedacht!”. Der Boss lehnt sich zurueck und cremt sich mit einer teuren Gesichtscreme ein, waehrend er sich die belanglosen Vorschlaege anhoert. weiterlesen »
Was einerseits saemtliche Laender um den Indischen Ozean verwuestete, Hunderttausende von Menschen das Leben nahm und im Rest der Menschheit jedenfalls bei vielen Leuten und mindestens voruebergehend eine tiefe Verwerfung ihrer Vorstellungen von Natur und Palmen-Paradisen ausloeste, stellt sich auf medialer Seite als glatter, bruchloser Ablauf einer wie geschmiert laufenden Nachrichtenmaschine dar. weiterlesen »
Meine erste intellektuelle Freundschaft entwickelte sich im Rahmen eines evangelischen Jugendkreises Mitte der Achtziger Jahre, einer Zeit, als ich begann, mit anderen aus diesem Kreis Musik zu machen, E-Gitarre zu spielen und Bands zu gruenden. Aber nicht nur die Musik und das Einueben von Eric Clapton- oder Jimi Hendrix-Solos brachte mich dazu, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln, die Haare lang wachsen zu lassen, sondern auch die Lektuere existenzialistischer Klassiker. Mit einem Freund begann ich mich fuer Sartre, Camus und de Beauvoir zu begeistern, wir diskutierten naechtelang. weiterlesen »
Seit einem viertel Jahr wohne ich jetzt in Berlin. Die Stadt ist einfach atemberaubend, doch das wusste ich auch schon vorher. Es gibt immer etwas zu entdecken und es faellt mir schwer, einen Abend in der Woche zu Hause zu bleiben, weil ich die ganze Zeit das Gefuehl habe, dass ich etwas verpasse – und das stimmt meistens auch. weiterlesen »
Wenn ein Mensch stirbt, beginnt der Puls der Nacht zu schlagen. Dieser Puls schlaegt besonders vernehmbar, wenn es sich bei dem Begrabenen um eine Beruehmtheit handelt. Als Zombie bleibt diese Beruehmtheit eine Figur des oeffentlichen Lebens. Beispiele? Nehmen wir Lenin. Sein Schritt ins Jenseits im Jahre 1924 war gleichbedeutend mit einem grossen Schritt tiefer in das kognitive Kellergewoelbe jener Massen, die der Revoltionsfuehrer bis dato in seinem Bann hielt. weiterlesen »
Das Global Studies Programme der Universitaet Freiburg ist ein interdisziplinaeres sozialwissenschaftliches Studium, das Studierende aus der ganzen Welt anspricht, die Globalisierung aktiv mitgestalten wollen. Das Programm wendet sich aller- dings weniger an kuenftige Geschaeftsleute und Politiker als an Menschen, die an sozialer Gerechtigkeit interessiert sind. Ausrichtung des Studiengangs und Bewerberkreis verstaerken sich dabei immer mehr wechselseitig. Aus diesem Grund sind Ereignisse wie ein G8-Gipfel Gegenstand von Interesse, Diskussionen und Engagement seitens der Studierenden. weiterlesen »
Nun ja, also
ich aenderte mein Leben
ihr wisst ja, wie das geht
aenderte mein Leben und trieb Wahrsagerei. Ich las die Zukunft aus den Aschenbechern, und was ich da las, meine Freunde, was ich da las
das
aeh
das geht wirklich keinen etwas an. Fuerchterlicher Hustenspasmus, dann: Kein Grund zur Beunruhigung, meine Freunde. weiterlesen »
licht schatten gleiche, aber land
in fetzen, ausgefranste orte
lebenskreisel drehn im kilometertakt
vorwaerts, haeuser-streifen streifen
fliegende blicke ueber grund
selektive verliert weiterlesen »
21 Fernsehbildschirme flackern gruen auf der dunklen Theater- buehne. Sie strahlen keine Nachrichten mehr aus, endlich ist Ruhe. Diesem Moment der Stille waren an diesem Abend im Hebbeltheater laufend Stroeme von Breaking News
zuvorgegangen. weiterlesen »
“Bei dieser Lesung darf getrunken und geraucht werden – darauf besteht der Autor.” So stand es in der Anzeige zur Lesung von Rocko Schamoni auf der Homepage der Buchbox. Von da an war mir klar: dieser Abend muss einfach ein gelungener Abend werden und so war es dann auch! weiterlesen »
Als Vorstandsmitglied des Kulturforum Berlin-Alexanderplatz e.V. (KFBA) erreichte mich vor einiger Zeit eine interessante Email, in welcher unsere Bemuehungen um oeffentliche Unterstuetzung fuer unser Vorhaben, das ehemalige Haus Ungarn als einen Standort fuer nicht-kommerzielle Kultur auszubauen, als >triviales Betteln< beschrieben wurden. >Stellt euch doch der Situation, arbeitet wirtschaftlich, kreativ wie alle Anderen auch, und fleht nicht im Vorfeld nach Subvention< war dort zu lesen. weiterlesen »