Fix Zone

Erlittene Wahrheit

Redaktion: 

Andreas Breitenstein bespricht heute in der NZZ Adam Zagajewskis Plädoyer für die Unentbehrlichkeit der Kunst in der modernen Welt :

„«Die kleine Kunst der Ewigkeit» hat Zagajewski sein Werk von 2011 im deutschen Titel und im Untertitel ein «Tagebuch ohne Datum» genannt, was insofern eine glückliche Kombination darstellt, als darin der subjektive und der objektive Anspruch zum Ausdruck kommen, die dem Text innewohnen. So hat Zagajewski nicht nur ein intimes autobiografisches Buch der Erinnerung an die Gegenwart und der Gegenwart der Erinnerung verfasst, er legt zugleich ein emphatisches Bekenntnis zur Kunst als elitärer Erkenntnisform vor, wie es heute kaum noch einer zu formulieren wagt. Kunst erscheint als utopischer Ort, wo das Chaos des Lebens zur Form und die Hinfälligkeit des Daseins zur Schönheit findet und eine «Wahrheit» sich ereignet, deren man wohl teilhaftig werden, in der man aber nicht bleiben kann. So schafft denn jeder Künstler sein Werk, genauso, wie er es erleidet.“

Adam Zagajewski: Die kleine Ewigkeit der Kunst. Tagebuch ohne Datum. Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann und Renate Schmidgall. Verlag Carl Hanser, München 2014.

 

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