Besser als das Nachwort
„SkalpeSkalpelle, die neuen Arbeiten des Lyrikers Wolfram Malte Fues, setzen dort an, wo das Organ des Kopfes und die Schärfe des sprachlichen Instrumentes ihre denkbar verletzlichste Verbindung eingehen. Sie betreiben das Geschäft der Wörtlichkeit, in dem sie dem prosaischen Gerade-aus-Gang der Sprache sanfte Biegungen und abrupte Richtungswechsel zufügen, in denen man die Taten des Verses erkennen kann, ohne dass die lyrische Rede deshalb auf argumentative Konsekution Verzicht übte. Man sieht, anders gesagt, hier mit Freude noch das Metier jenes Änderungsschneiders am Werk, „dem Du / Modell und im Licht stehen wirst“. Zwar zeigen dem Kennerblick sich hier und da kunstvoll gesetzte „Aufnäher“, und „Abnähte“, aber längst muss nicht alle Kniffe durchschaut und identifiziert haben, wer in diese Gewände hinein schlüpfen will.“
Alexander Honold im Nachwort von Wolfram Malte Fues: SkalpeSkalpelle. Gedichte mit Zeichnungen von Kathrin Wächter. Lyrik Edition 2000 im Allitera Verlag.
es ist sehr klein.
die grenzen
seiner sprache
liegen dicht
bei den grenzen
seiner haut.
die ufer
des wassers auf
seiner erde
sind wieder
aus wasser
von wischtuch
bis daumendruck
auf es
oder ist
von pech
bis schwefel
auf klein
oder sehr
auf grad
und ungrad.
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