Draesne dodorum
In der Frankfurter Rundschau berichtet Judith von Sternburg von den Frankfurter Poetikvorlesungen von Ulrike Draesner:
„„Die Grammatik der Gespenster“ hieß die Poetikvorlesung der Lyrikerin, Erzählerin und Essayistin Draesner, 1962 in München geboren, und zeigte sich über fünf Stunden hinweg so detailreich und zugleich formgewandt, wie Sprache nur sein kann. Form ist dabei das Gegenteil von Starrheit. „Jeder Sprechakt bestätigt und bricht die Regeln.“
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Draesners Sinn für die Untrennbarkeit von Inhalt und Form wurde am deutlichsten in der hinreißenden Vorlesung zum Essay, die selbst ein Essay war, der ungemein gescheit und kreativ das Entstehen eines Essays verhandelte. Drei Frauen, eine davon mit Namen Draesner, kommen dabei ins Gespräch, konkurrieren wissenschaftlich miteinander nach Art von unter Druck stehenden Akademikerinnen. Die beiden anderen werden schließlich von der Frau namens Draesner glatt ausgestochen: Sie ist es, die schließlich den Text veröffentlicht, der doch ohne die Ideen der anderen nie möglich gewesen wäre.“
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