Fix Zone

Lavants Lyrik

Redaktion: 

Von Etiketten wie „Heimatdichterin“ oder „Naturlyrikerin“ ist die Autorin von der Forschung zwar mittlerweile befreit worden, doch sind diese noch lange nicht aus der Welt geschaffen. Zu lange war die Literaturwissenschaft einem konservativen Frauenbild verhaftet und hatte Lavants Dichtung auf die christliche Symbolik und eine rein persönliche Schmerzensliteratur reduziert. Der Schwerpunkt der Forschung erweiterte sich in letzter Zeit vom abstrakt Religiösen zu einer Einbettung in die konkrete historische Situation, etwa Lavants Rebellion gegen die reaktionäre und unaufgeklärte Nachkriegsgesellschaft, bis hin zu einer erotischen Lesart. Namhafte Literaturwissenschaftler und Künstler gingen nun bei den internationalen Lyriktagen der Germanistik in Laibach im April 2016 neuen perspektivischen Zugängen zur Dichtung Christine Lavants nach und suchten traditionelle Interpretationsschemata zu hinterfragen und neue Wege in der sprachlichen Forschung aufzuzeigen.

Dass Lavants Lyrik im Nachgang nun in diesem Buch ins Zentrum gerückt wird, scheint auch dahingehend angeraten, da das frühere Interesse an Lavants Lyrik in letzter Zeit von der Konzentration auf ihre Prosaarbeiten abgelöst wurde. Doch mit neuen Ansätzen ist gerade auch in der Lyrik Spannendes zu entdecken.

Johann Georg Lughofer (Hg.): Christine Lavant. Interpretationen – Kommentare – Didaktisierungen. Erschienen in der Reihe Ljurik – Internationale Lyriktage der Germanistik Ljubljana; 6. Praesens Verlag.

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