• Eine abgefahrene Nachtmusik

    Eine halbe Ewigkeit habe ich im unertraeglich grellen Neonlicht des Hausflurs gewartet, dann schlenderte er endlich die Treppe hinab:Anthony. Die Haare abstehend und Drei-Tage-Bart tragend streckte er mir die Hand entgegen. Ueber Gott und die Welt labernd, machten wir uns auf den Weg zur Party. weiterlesen »

  • Die Schoenheit der Beilaeufigkeit

    Nach mehrmaligem und teilweise wiederholtem Gucken diverser Eric Rohmer-Filme war ich ploetzlich in Paris verliebt. Obwohl ich, wenn es um europaeische Metropolen ging, stets London den Vorrang gegeben hatte, ueberkam mich nun eine Sehnsucht. weiterlesen »

  • Was ist Roy Black?

    Wir schreiben das Jahr 1968. Ein fescher junger Mann betritt die Buehne eines spaerlich eingerichteten Fernsehstudios und setzt sich neben den Moderator. Ein Raunen geht durchs Publikum, denn der junge Mann ist sehr beruehmt. weiterlesen »

  • Feindliche Uebernahme

    Die Frage danach, welcher Generation ich selbst mich zugehoerig fuehle, ist natuerlich nicht beantwortbar. Nicht nur, weil jede Selbst- oder Fremdzuweisung zu einer Kohorte oder einem Label zugleich eine Kraenkung von eigenen Identifizierungs-, Originalitaets- und Lebensgestaltungsanspruechen ist. weiterlesen »

  • Utopie mit ohne “U”

    Eigentlich sind die Fragen, die man sich anlaesslich von Vorratsspeicherung und Erfassung von Mensch und Haut stellt, voellig obsolet. Den Zustand dieses Volkes liest man am besten daran ab, wie es auf die Umsetzung von G8 in der Schule reagiert. So ziemlich alle, die noch einigermassen die Sinne beisammen haben, koennen G8 nichts abgewinnen. weiterlesen »

  • Risse aus Licht

    Die Fingerspitzen der ausgestreckten Hand sind fast nicht zu sehen. Alles dahinter verschwindet in Dunkelheit. So duerfte ein Mensch die Welt wahrnehmen, der gerade erblindet. Die Sinne entfalten sich im Feld des Hoerbaren: Stimmen, ein rauschender Fluss, emsige Insekten, schleichende Tiere, der atmende Wald, der ruhelose Wolkenhimmel. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #45

    Der Ruf nach einer anderen Welt ist ein zwiespaeltiger Ruf, denn anders heisst ja nicht zwangslaeufig besser, sondern oftmals schlechter. Fuer letzteres gibt es historisch gesehen weit mehr Beispiele, deshalb stimmen mich Weltverbesserungsrufe zunaechst einmal misstrauisch. Wir haben nur eine Welt in der wir leben und die jeder von uns tagtaeglich gestaltet. Veraenderung kann also nur mittels aktiver Gestaltung statt finden, und der Begriff der Gestaltung erscheint mir hier besonders geeignet, da die Frage nach einer besseren oder gar der besten aller Welten, immer eine Frage nach deren Form im weitesten Sinne ist. Gestaltung ist immer ein prozesshaftes Agieren. weiterlesen »

  • Die Zukunft abschalten

    Es dauert sicher eine Weile, bis man mit den wirklich wichtigen Fragen seines jungen Lebens konfrontiert wird. Die wichtigste ist dabei sicher: was will ich eigentlich mal beruflich machen? Diese Frage stellt sich vielen sicherlich erst mit dem Erreichen der 10. Klasse. Da steht man nun also vor der ersten Huerde. weiterlesen »

  • Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

    Ein Buch mit so einem Titel kann ja nur was Komisches sein! Denkt man sich, stimmt aber nicht. Immerhin hat Elke Heidenreich es vor einigen Monaten in ihrer Sendung Lesen! vorgestellt und davon geschwaermt, also dachte ich, gut, schau ich es mir mal an. weiterlesen »

  • Arbeit und Spiele

    Digitale Paradiese betitelt Andreas Rosenfelder sein unlaengst erschienenes Buch zum Streifzug durch dreissig Jahre Computerspielgeschichte. Mag der Titel zunaechst wie einer jener Buecher klingen, deren Halbwertzeit sie bereits nach zwei Jahren mit dem “Maengelexemplar”-Stempel versieht, erweist er sich waehrend der Lektuere als geglueckter Schachzug. weiterlesen »

  • Schwitzende Fruehlingswiesen

    Neben mir schwitzen die Koeper schon, obwohl das Konzert noch nicht mal angefangen hat. Klar, dieser Kellerklub ist viel zu klein fuer diese langen, schlaksigen New Yorker und mich. Meine Freunde aus Arkansas stimmen mich ein, auf das, was ich da gleich sehen werde: Die Zukunft des Pop aus Little Rock!. So haben bestimmt schon viele Legenden angefangen. weiterlesen »

  • Literaturmasochismus

    Ich bin in den Achtzigerjahren aufgewachsen. Eigentlich war das eine recht angenehme Zeit. Zumindest herrschte selbst in einer niedersaechsischen Kleinstadt kein Mangel an identitaetsstiftenden Angeboten fuer Jugendliche. Die Popkultur und ihre angeschlossene Verwertungsindustrie stellten eine feindifferenzierte Matrix aus Musik, Mode und maschinellen Technologien zur Verfuegung, auf der jederzeit spontane Verknuepfungen moeglich waren. Hier ging es allerdings weniger um Freundschaft und Gemeinschaft als um lose Bindungen: Ein neues Album von U2 konnte auf dem Schulhof intensive, aber zeitliche beschraenkte Allianzen schaffen, genau wie der rege Tauschhandel mit gewaltverherrlichenden Computerspielen und indizierten Videofilmen. weiterlesen »