• Das Alter

    Das Schoene am Aelterwerden ist, dass man sich nicht mehr unbedingt die neue Picasso-Ausstellung anschauen muss. Man weiss ja bereits, was da zu sehen ist, sagte mir juengst mein Galerist Ulli Doerrie. Weise Saetze vernahm ich auch von Joerg Schroeder, dem Verleger des legendaeren MAERZ-Verlags. Ein nicht gerade unbekannter Autor beklagte sich bei ihm, wie beruehmt doch Guenter Grass und Martin Walser seien. weiterlesen »

  • Fetteste Frohnaturen

    Nach einem dieser Kamikaze-Wochenenden bei weit entfernten Freunden, in deren Verlauf man in zweieinhalb Tagen das letzte halbe Jahr nachholen muss und sich so der Alkoholkon- sum umgekehrt proportional zur Schlafdauer verhaelt, haenge ich am Bonner ZOB herum und warte auf meinen Mitfahrzentralen-Michi. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Eine Bilanz

    Vor einem Jahr lancierte die Berliner Gazette die Umfrage “Globalisierungskritik, wie weiter?”. Alles begann mit einem Eintrag im Logbuch der Berliner Gazette, gefolgt von Postings auf diversen Mailinglisten, Briefen an Schluesselfiguren der Bewegung uvm. Der G8-Gipfel in Heiligendamm stand vor der Tuer und in der Berliner Gazette waren dazu bereits einige Beitraege erschienen. Nun aber galt es eine weitreichende Auseinandersetzung anzuregen, die die kurze Gluehphase des Gipfels ueberdauern wuerde. So begann die Berliner Gazette am 31.05.2007 jeden Montag eine Antwort auf die Frage “Globalisierungskritik, wie weiter?” zu veroeffentlichen. Inzwischen konnten fast 50 Antworten zusammengetragen werden. Gebuendelt werden sie in der Kategorie Globalisierungskritik. weiterlesen »

  • Identitaetstrip

    Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in Afrika. Ich muss sagen, es ist ein Identitaets-Crash. Als Afro-Amerikaner in Afrika komme ich mir die ganze Zeit so blass vor und auch fremd. Es ist vor allem die Sprache, die mir zu schaffen macht. Oder besser gesagt: Die Sprachen. Mit meinem amerikanischen Englisch komme ich nicht weit. Ich habe mir die Suche nach meinen Wurzeln wohl ein bisschen zu romantisch vorgestellt. weiterlesen »

  • Ich spreche kein Chinesisch

    Ich bin jetzt seit fast zwei Wochen in Shanghai. Habe mich ziemlich schnell eingelebt. Mit dem Rad bin ich schon ein paar Mal durch die Stadt gecruist. Es gibt hier irre viele Fahrraeder, morgens gibt es sogar Fahrradstaus. Meine erste Woche Chinesisch-Unterricht habe ich auch hinter mir. weiterlesen »

  • Platznehmen in der Kunst

    Immer wieder diese Frage: Was ist der Bezug zum Kino? Wieso sollte es den geben und warum ihn auch noch artikulieren? Natuerlich haben meine Kunstwerke einen Bezug zum Film, denn Kino ist Bestandteil meines kulturellen Umfelds. Der Kuenstler in Erklaerungsnot sagt: Ja, weil meine Kunst keine Einzelbildproduktion ist, sondern aus Sequenzen, aus Bildern in zeitlichen Abfolgen besteht. weiterlesen »

  • Gefangen im Sex-Inferno: Joe Stretchs Debuetroman >Widerstand< kennt keine Hemmungen

    Wie wird man eigentlich ein Kultautor? Gut aussehen, den richtigen Namen haben und ein Buch schreiben, das einschlägt wie eine Bombe. Joe Stretch aus England vereinigt diese drei Kriterien. In seinem Debuet-Roman laesst er fuenf junge Leute wie Tiere durch die Clubs und Stripbars Manchesters streifen. Ihre Welt dreht sich um Sex, ihre Welt ist Sex. Berliner Gazette-Redakteurin Magdalena Taube nimmt den jungen Kultautor und sein erstes Buch unter die Lupe. weiterlesen »

  • Logik des Lachens

    Leider sind alle meine Freunde aus der Schulzeit verschwunden. Die einzige Ausnahme ist mein Freund D., der in Innsbruck trotz eines Doktorates in Psychologie nie so richtig die Kurve gekriegt hat. Mit ihm stehe ich regelmaessig via Skype (Chat und Messages) in Verbindung, ich lebe ja seit 18 Jahren in New York City. Die anderen haben die Kurve gekriegt, sind also entweder verheiratet, ver-job-ed, vergeben oder vergangen. Ich komme aus den Vorarlberger Bergen und meine Interessen fuer die Welt, die Literatur, die Kunst, die Politik und das Leben, die wurden von Mitschuelern im besten Falle ignoriert, aber nicht von vielen geteilt. weiterlesen »

  • Offline-Freunde und Online-Ego-Pflege

    Sie nennen sich Miss von Pigghausen, Magnolia, Mr. Right oder Dr. Love und laut einem Videobeitrag auf stern.de vom 5. Mai 2008 sind sie in, denn sie sind drin! Naemlich in der derzeit fuenf Millionen Mitglieder starken und groessten deutschen Online-Community fuer Studenten, kurz: dem studiVZ. weiterlesen »

  • Aber der Zug faehrt noch

    Kommunismus, Kollektiv: Wohngemeinschaft. Lesekreis-Guerilla. Studenten-Clique. Terror-Zelle. Konsum- Junkie-Gang. Revolutionaerer Kader. Patchwork-Familie. Das, also den schrillen Gegensatz von Aufstand und Konsum, verkoerpern Veronique, Guillaume, Yvonne, Henri, Kirilov und Omar. Auf engstem Raum: in einem Pariser Appartment, auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Kapitulation, Langeweile und Inspiration. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #49

    Die gegenwaertigen Entwicklungen auf den Gebieten der Transport- und Informationstechnologien greifen insofern ineinander, als sie Reisen und Kommunikation ueber weite Distanzen fuer eine steigende Anzahl von Menschen auf der ganzen Welt erleichtern. Das macht die Welt im Hinblick auf die Vernetzung der Menschen ueber weite Distanzen kleiner. Gesellschaften koennen nicht laenger als durch Nationalstaaten konstituiert verstanden werden. Grenzueberschreitende Netzwerke entwickeln sich in allen Regionen der Welt. Zudem kennzeichnet Bifokalitaet, die Faehigkeit, an verschiedenen Orten gleichzeitig sozial eingebunden zu sein, das Leben vieler Menschen. weiterlesen »

  • Mikrokosmos im Schlepptau

    So ganz ins kalte Wasser wollte ich damals auch nicht springen und mich voellig allein in die weite Welt begeben. Berlin also: gleichzeitig nah genug und weit genug weg von Zuhause. Hier gab es schon viele von meiner Sorte – die Pritzwalker. weiterlesen »