Papusza verfilmt
Still aus dem Film. Jowita Budnik als Papusza.
Nadine Lange bespricht im Tagesspiegel den aktuell angelaufenen polnischen s/w-Film über das Leben der Roma-Dichterin Bronisława Wajs, die Papusza genannt wurde:
„In ruhigen Totalen wird immer wieder der kleine Treck ins Bild gesetzt, der durch strahlende Sommerlandschaften rollt oder sich über verschneite Wege kämpft. Auf friedliche Szenen im Lager folgen Bilder der Ausgrenzung und Gewalt durch die Gesellschaft. Allmählich entsteht in dem durch die Jahrzehnte springenden Film ein eindringliches Bild der Roma-Gemeinschaft, die unter staatlichem Zwang in den 50ern schließlich sesshaft wird. Dionizy drückt seinen Kummer darüber in einer herzzerreißenden Zerstörungsattacke gegen den alten Holzwagen aus, Papusza (als Erwachsene: Jowita Budnik) verfasst Gedichte. Sie schickt sie an den Warschauer Autor Jerzy Ficowski (Antoni Pawlicki), der sich einst bei den Roma versteckt und Papusza zum Schreiben ermutigt hatte. In einer Mischung aus Hybris und gutem Willen schwingt er sich zum Kulturvermittler auf und setzt eine für Papusza fatale Dynamik in Gang.“
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