Ein Abend zu Ehren von Sappho
Donnerstag, 28. Mai, um 19.30 Uhr im LitCaf
οἶον τὸ γλυκύμαλον ἐρεύθεται ἄκρωι ἐπ' ὔσδωι,
ἄκρον ἐπ' ἀκροτάτωι, λελάθοντο δὲ μαλοδρόπηες,
οὐ μὰν ἐκλελάθοντ', ἀλλ' οὐκ ἐδύναντ' ἐπίκεσθαι
Wie der süße Apfel sich rötet am Zweig
oben am äußersten Ast. Den haben die Pflücker vergessen,
nein, nicht vergessen, sie konnten ihn nur nicht erreichen.
Viel ist nicht mehr zu lesen von der Dichterin Sappho aus Mytilene. Ein vollständiges Gedicht, zwei fast vollständige, ein Handvoll Sätze, dann noch ein paar Worte und Wörter, zuletzt nur noch Buchstaben. Und doch lässt diese Dichterin uns nicht los. Das mag ich mit dem Ruhm erklären lassen, der ihren Namen seit dem Hellenismus umgibt (die einzige Frau im Kanon der griechischen Lyriker, die zehnte Muse, die Lesbe...). Doch es gibt noch einen anderen Grund: Selbst die spärlichen Reste ihrer Gedichte sind von einer so großartigen Schönheit, dass Zeit und Verstümmelung ihr nichts anhaben konnten.
Dieser Schönheit wollen wir uns einen Abend lang widmen und Sapphos Dichtung aus den unterschiedlichen Blickwinkeln ihrer Zeitgenossen, ihrer antiken und modernen Nachahmer, Übersetzer und Leser betrachten.
Mitwirkende: Florian Faber und Schülerinnen und Schüler des Christianeums
Leitung und Konzept: Dirk Uwe Hansen, Uni Greifswald
CHRISTIANEUM
Humanistisches Gymnasium in Hamburg-Altona
Otto-Ernst-Straße 34
22605 Hamburg
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