Das Klickreich
In der taz zu lesen ein Essay von Geert Lovink über die Leere des ewigen Jetzt der digitalen Kultur:
„Die Ernüchterung über das Internet ist eine Tatsache: Aufklärung bringt uns nicht Befreiung, sondern Depression. Die einst märchenhafte Aura, die unsere geliebten Apps, Blogs und sozialen Medien umgab, hat sich aufgelöst. Swipen, Teilen und Liken fühlt sich an wie seelenlose Routine. Wir haben zwar schon angefangen, uns zu entfreunden und zu entfolgen (unfollow), aber wir können uns nicht leisten, unseren Facebook-Account zu löschen, das wäre sozialer Selbstmord. Wenn Wahrheit das ist, was die meisten Klicks produziert, wie Evgeny Morozow behauptet, scheint ein genereller Klick-Streik die einzig mögliche Option zu sein. Da der nicht stattfindet, fühlen wir uns gefangen.“
Im Juni erscheint auf Deutsch: „Im Bann der Plattformen. Die nächste Runde der Netzkritik“, Bielefeld Transcript 2017.
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