Das Gesetz der Mutter
Buchvorstellung und Gespräch mit Geneviève Morel (Psychoanalytikerin und Autorin) und Gästen: Anna-Lisa Dieter (Übersetzerin), Harald Greil (Psychoana lytiker), Franz Kaltenbeck (Psychoanalytiker und Autor), Eckhard Rhode (Schriftsteller), Übersetzung Dr. Hanna Klimpe Moderation Franz Kaltenbeck, Christine Ratka.
01.Dezember 2017 / 20 Uhr: Thalia Theater, Nachtasyl in Hamburg
Das Gesetz der Mutter Versuch über das sexuelle Sinthom „La loi de la mère. Essai sur le sinthome sexuel“ (Paris 2008) Aus dem Französischen von Anna-Lisa Dieter.
Es sind zuerst die Mütter, die zu ihren Neugeborenen sprechen, bereits während der Schwangerschaft. Worte, die mit Zärtlichkeit, dem Genießen der ersten Begegnung, von zwiespältigen Muttergefühlen und Mehrdeutigkeiten beladen sein können, undurchschaubar für das Kind. Diese „Lalangue“, wie sie Jacques Lacan nennt, bewahrt das Kind in seiner unbewussten Erinnerung. Von der „dunklen Autorität der Mutter“ (Franz Kaltenbeck) handelt die Studie der französischen Psychoanalytikerin und Autorin Geneviève Morel, dargelegt u.a. am Beispiel klini scher Fälle. Diese „aufgenötigte“ Mehrdeutigkeit prägt die Sexuierung eines Individuums. Nach Morels These kann es für Mann und Frau kein konventionelles Gesetz geben, das die Vielfalt ihrer individuellen Sexuierung abdecken würde. Das Buch entwickelt, ausgehend von Sprache und Textur von Schriftstellern wie James Joyce oder Jonathan Franzen, die These eines kreativen Angangs, diese oft erdrückenden Prägungen zu bearbeiten.
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