Geschrieben am 21. Februar 2005 von für Bücher, Litmag

H.D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern

Die Utopie des Menschseins

Nicht nur was für Hesse-Leser: „Walden oder Leben in den Wäldern“ von Henry David Thoreau (1817-1862).

Vor 150 Jahren erschien Henry David Thoreaus Hauptwerk „Walden“. Auch heute noch besticht dieser Essay-Zyklus, in dem der Philosoph, Naturschwärmer und Landvermesser von seinem Leben in einer einsamen Blockhütte in Massachussets erzählt, durch eine luzide Zivilisations- und Kapitalismuskritik sowie durch ein radikales Konzept der Selbstverwirklichung.

Thoreaus Leben in den Wäldern war als ein bewusstes Experiment angelegt, um dem „Narrenleben“ in den Städten zu entfliehen und zu „einer wahren Ganzheit“ zu gelangen: „Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.“ Thoreau singt in „Walden“ das Lied des einfachen Lebens und der Selbstgenügsamkeit – denn nur so erscheint es möglich, sich von den Fesseln des Brot- und Luxuserwerbs zu befreien und genügend Muße für die Erkundung und Verwirklichung des eigentlichen Selbst zu finden.

Ganze 61 Dollar und 99 Cent verbrauchte Thoreau so für sein zweieinhalbjähriges Leben am Walden-See – incl. dem Bau einer Blockhütte für rund 15 Dollar. Im seelischen Einklang mit der symphonisch beschriebenen Natur fand er in dieser Zeit zu einem höchsten Grad von Freiheit. Er verwirklichte damit exemplarisch eine Utopie des Menschseins und legte die Wurzeln der philosophischen Idee des Transzendentalismus.

Karsten Herrmann

H.D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern. Diogenes. 2004. Geb. 512 S. 15,90 Euro. ISBN 3-257-06461-6

Die Utopie des Menschseins

Nicht nur was für Hesse-Leser: „Walden oder Leben in den Wäldern“ von Henry David Thoreau (1817-1862).

Vor 150 Jahren erschien Henry David Thoreaus Hauptwerk „Walden“. Auch heute noch besticht dieser Essay-Zyklus, in dem der Philosoph, Naturschwärmer und Landvermesser von seinem Leben in einer einsamen Blockhütte in Massachussets erzählt, durch eine luzide Zivilisations- und Kapitalismuskritik sowie durch ein radikales Konzept der Selbstverwirklichung.

Thoreaus Leben in den Wäldern war als ein bewusstes Experiment angelegt, um dem „Narrenleben“ in den Städten zu entfliehen und zu „einer wahren Ganzheit“ zu gelangen: „Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.“ Thoreau singt in „Walden“ das Lied des einfachen Lebens und der Selbstgenügsamkeit – denn nur so erscheint es möglich, sich von den Fesseln des Brot- und Luxuserwerbs zu befreien und genügend Muße für die Erkundung und Verwirklichung des eigentlichen Selbst zu finden.

Ganze 61 Dollar und 99 Cent verbrauchte Thoreau so für sein zweieinhalbjähriges Leben am Walden-See – incl. dem Bau einer Blockhütte für rund 15 Dollar. Im seelischen Einklang mit der symphonisch beschriebenen Natur fand er in dieser Zeit zu einem höchsten Grad von Freiheit. Er verwirklichte damit exemplarisch eine Utopie des Menschseins und legte die Wurzeln der philosophischen Idee des Transzendentalismus.

Karsten Herrmann


H.D. Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern.
Diogenes. 2004.
Geb. 512 S. 15,90 ¤.
ISBN 3-257-06461-6