logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   

FÖRDERGEBER

   Bundeskanzleramt

   Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

Incentives

Bindewerk

kopfgrafik mitte

Arthur Schnitzler: aus der Reihe Textkritik und den Oldenbourg-Interpretationen.

München: Text Kritik, 1998.
(Text Kritik. 138/139).
174 S., brosch.; DM 39.-.
ISBN 3-88377-577-0.

Erich Kaiser
Arthur Schnitzler.
Leutnant Gustl und andere Erzählungen.
Interpretationen.
München: Oldenbourg, 1997.
(Oldenbourg-Interpretationen. 84).
134 S., m. Abb., brosch.; DM 19,80.
ISBN 3-486-88684-3.

Die Doppelnummer 138/139 der Zeitschrift "Text Kritik" ist dem Österreicher Arthur Schnitzler gewidmet. In bewährter Manier der Text Kritik-Autorenbände vermitteln zehn Aufsätze Einblick in Zeit, Umfeld und werkspezifische Aspekte seines Schaffens.

Der ausgewiesene Jahrhundertwendespezialist Gotthard Wunberg eröffnet den Band mit einer konzisen Darstellung zum "bewußtseinsgeschichtlichen Horizont von Schnitzlers Zeitgenossenschaft". Wunbergs abschließendes Resümee verortet die Sonderstellung Schnitzlers - die in der Rezeptionsgeschichte für zahlreiche Irritationen und Mißverständnisse sorgte - in der Tatsache, daß er die zeittypische Konzentration auf neue künstlerische Techniken und Verfahren mit einem nie nachlassenden Interesse an konkreten "Fällen", an Themen und Inhalten verband. Eine Art Fortführung dieser These findet sich in Wolfgang Sablers Aufsatz "Moderne und Boulevardtheater. Bemerkungen zur Wirkung und zum dramatischen Werk Arthur Schnitzlers". Auch Christoph Brechts Analyse von Schnitzlers Verhältnis zur sprachskeptischen Moderne ist in diesem Kontext zu lesen. Heidi Gidion arbeitet in ihrer Interpretation des Romans "Haupt- und Nebensache in Arthur Schnitzlers 'Der Weg ins Freie'" die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus als zentrales Handlungsmotiv heraus, ein Ansatz, für den Markus Fischers kundige Darstellung zu Technik, Verfahrensweise und Themenkonstanten in Schnitzlers Tagebüchern zusätzliche Argumentationshilfen in die Hand gibt. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den Erzählungen "Casanovas Heimfahrt" (Gesa Dane), "Fräulein Else" (Barbara Lersch-Schumacher), der "Traumnovelle" (Michael Scheffel), und gleich zwei Beiträge schreiben die endlose Geschichte des "Reigens" weiter (Horst Thomé, Heinz Ludwig Arnold). Michael Scheffels ausführliche tabellarische Vita Arthur Schnitzlers und eine übersichtlich gegliederte Auswahlbibliografie von Nicolai Riedel, mit besonderer Berücksichtigung der Forschungsliteratur aus den Jahren 1982 bis 1997, beschließen den Band.

Wer die zum Klassiker gewordene erste deutsche Novelle mit durchgängigem Inneren Monolog vermißt, kann zum Band 84 der "Oldenbourg-Interpretationen" greifen, in dem Erich Kaiser "Leutnant Gustl und andere Erzählungen" interpretiert und mit sorgfältig zusammengestellten didaktischen Materialien aufbereitet.

Neben der im Titel erwähnten Monolognovelle handelt es sich dabei vor allem um frühe kleinere Erzähltexte, in denen Experimente mit modernen Erzähltechniken wie offener Anfang und Schluß, perspektivisches Erzählen, Erlebte Rede und Innerer Monolog nachzuweisen sind. Behandelt werden die Erzählungen "Der Empfindsame" (1894), "Ein Erfolg" (1900), "Die grüne Krawatte" (1901) und "Die Weissagung" (1902). Den Abschluß des Interpretationsteils bildet die Novelle "Spiel im Morgengrauen" (1926) als Beispiel für die Verwendung dieser Gestaltungselemente in Schnitzlers Spätwerk. Als Auswahlkriterium nennt Erich Kaiser auch ein inhaltliches Moment: Die meist jugendlichen Helden sollen auch heutigen Schülerinnen (hier hätte sich als Beispiel aus dem Spätwerk wohl eher "Fräulein Else" angeboten) und Schülern Identifikationsmöglichkeiten bieten, die zum Lesen und Diskutieren einladen.

Vorangestellt ist dem Band eine Einführung in die Epochenproblematik sowie eine nach Themen (Wien, Judentum, Arztberuf, Frauen, Sigmund Freud und die Psychoanalyse etc.) gut aufbereitete Biografie Arhtur Schnitzlers. Etwa ein Drittel des Bandes nimmt das abschließende Kapitel "Unterrichtshilfen" ein. Hier finden sich Vorschläge für übergreifende Unterrichtsreihen mit literarischen Texten vergleichbarer Thematik ebenso wie penibel ausgearbeitete Unterrichtseinheiten (inklusive grafischer Aufbereitungen) zu den vorgestellten Erzählungen bis hin zu Klausurthemen und weiterführenden bzw. aktualisierenden Textbeispielen.

Evelyne Polt-Heinzl
15. Mai 1998

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
Sehr geehrte Veranstaltungsbesucher
/innen !

Wir wünschen Ihnen einen schönen und erholsamen Sommer und freuen uns, wenn wir Sie im September...

Ausstellung
Christine Lavant – "Ich bin wie eine Verdammte die von Engeln weiß"

09.05. bis 25.09.2019 Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihrem Werk und die...

"Der erste Satz – Das ganze Buch"
– Sechzig erste Sätze –
Ein Projekt von Margit Schreiner

24.06.2019 bis 28.05.2020 Nach Margret Kreidl konnte die Autorin Margit Schreiner als...

Tipp
OUT NOW - flugschrift Nr. 27 von Marianne Jungmaier

Eine Collage generiert aus Schlaf und flankiert von weiteren auf der Rückseite angeordneten...

Literaturfestivals in Österreich

Bachmannpreis in Klagenfurt, Tauriska am Großvenediger, Ö-Tone und Summerstage in Wien – der...