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Biotechnologie und Ethik

Der geklonte Mensch im Zeitalter seiner technischen Realisierbarkeit

Sommer 2000

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(c) Reinhard Winkler

 

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   Jeremy Rifkin, einer der namhaftesten Kritiker der Biotechnologie hat Recht, wenn er sagt, dass es längst nicht mehr darum geht, ob wir die Gentechnik wollen oder nicht, sondern welche Art der Gentechnik wir wollen: Tatsächlich hat sich die Biotechnologie in gewissen Bereichen etabliert; viele ihrer Vorteile sind unbestreitbar und ein völliger Rückzug wäre nicht unbedingt zielführend. Dennoch sollten die Erfolge der Gentechnik nicht dazu führen, ihr völlig zuzustimmen. Was vielmehr zu tun ist, ist eine Trennlinie zwischen der "nützlichen" und "schädlichen" Biotechnologie zu suchen und zu ziehen.

Mit aller Intensität denkt man an der Schwelle zum 21. Jahrhundert über die Möglichkeiten der Biowissenschaften nach. Schaurig-verführerisch leuchten sie am Horizont: Die Unternehmen erhoffen sich das große Geld, die anderen träumen davon, damit Krankheiten oder den Welthunger zu besiegen, wieder andere phantasieren (wie Sloterdijk) den idealen Menschen herbei. All das wird begleitet von der Abwehrbewegung einer breiten Bevölkerungsschicht und den Warnrufen der Kritiker, die in der Gentechnik ein unabschätzbares Risikopotential sehen oder dieser in vielen Anwendungsgebieten einfach den Nutzen absprechen. (Man muss übrigens festhalten, dass der Widerstand differenzierter und überlegter ist, als die Vertreter der Biotechnologie glauben machen. Die Gegner dieser als uninformierte Fortschrittsfeinde hinzustellen, ist schlicht und einfach falsch.)

   Über den Weg, den die Biotechnologie einschlagen soll, wird man diskutieren müssen, das ist wahr. Wie kritisch aber ist eine Auseinandersetzung, wenn man die Menschen vor vollendete Tatsachen stellt und sich keine Zeit für eine entsprechende Risikoforschung nimmt? Wie ernsthaft werden überhaupt die Alternativen zur Biotechnologie bedacht? (Hätte etwa der Anbau von stickstoffbindenen Leguminosen nicht möglicherweise mehr Erfolg im Kampf gegen den Hunger als der Einbau bestimmter Genen?) Inwieweit die weltanschaulichen Bedenken viele Menschen?

Das Aurora-Magazin will seine Leser mit möglichst vielen Aspekten der Gentechnik-Thematik vertraut machen. Es wird sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen ebenso auseinandersetzen wie mit den Überlegungen Peter Sloterdijks, die Biowissenschaft zu nutzen, um vollkommene Menschen herzustellen. Wir hoffen, mit all dem den Einblick in ein einen komplexen Gegenstand vertiefen zu können! 

Franz Wagner


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