Notiz

RAUS! Raus-lesen? Erst einmal: Lesen!

 

Sehr geehrte Frau Hartz,

wenn ich eine Kritik lese, die elementare professionelle Standards ausschlägt und dazu noch sichtlich von ihrem Gegenstand wenig mitbekommt, wundere ich mich immer, wie selten sich Kritiker dafür rechtfertigen müssen. Auch wundere ich mich, dass Kritiker ihre Arbeit für unentbehrlich ansehen, indem sie behaupten, Autoren oder Literaturwissenschaftlern Spezialexpertise voraus zu haben. Profunde Kritik tut Not, aber heute sieht es so aus, dass vieles schon dadurch ohne Nachfragen als gesichert gilt, weil es ein professioneller Kritiker geäußert hat. Etwa wie nach dem alten auratischen Dichterbegriff die dichterische Rede eben dadurch schon als inspiriert galt, weil ein großer Meister sie hat fahren lassen. Eine Gegenwehr gilt anders als in der Aufklärung z.B. als eine Verletzung der Regel und so hätte ich geschwiegen, obwohl die Mängel Ihrer Rezension mir in bestimmten Punkten exemplarisch vorkommen.

Aber Sie werfen mir vor, dass ich meinen Leser nicht ernst nähme. Ein schwerer Vorwurf, den ich nicht auf mir ruhen lassen möchte und so muss ich auch diese Aussage meiner Leserin ernst nehmen: Wenn man an “Strukturen etwas zu kritisieren hat”, so proklamieren Sie, “sollte man den Mut haben, das den Verantwortlichen gegenüber sachlich zu äußern”.1 Hinterhältiger Weise machen Sie mir diesen Mut äußerst schwer. Zunächst schon durch den Ton Ihrer Rezension. Sie schreiben ja keine geradlinige Polemik, die scharf und subjektiv ist, sondern erwecken über weite Strecken von Scheindeskription 2 den Eindruck lauterer Objektivität. Außerdem haben Sie mir bereits gezeigt, welche Reaktionen man zu gewärtigen hat, wenn man den geforderten Mut aufbringt. Sie schmähen ja zum Beispiel meine im Vorwort zum “Mara Genschel Material” geäußerte Verwunderung, warum es heute so wohlfeil ist, Lyrikern uneingestandene niedere Motive (Neid, Eitelkeit) zu unterstellen, und warum es so schwer ist, dies bei anderen Playern des Betriebs zu tun, als wären die Lyriker besonders schlechte Menschen und die Kritiker solchen niederen Instinkten fern, selbst wieder als Produkt meiner Eitelkeit.3

Nun gut, dann zeigen Sie in meine Richtung und rufen Sie laut, Sie hätten es ja gewußt! Ich kann nur zu denen reden, die zuhören wollen.4 Meinen eigenen Beitrag im Band kann ich schlecht hier verteidigen, jeder mag selbst prüfen, ob z.B. Ihre Behauptung stimmt, ich würde nichts über Mara Genschel sagen. (Man kann auch schauen, ob ichs im Gegensatz zu Ihnen am Text belege.) 5

Verquer ist schon die erste Headline von Ihnen.6 Ob man das Buch links liegen lassen sollte, muss der Leser beurteilen. Aber es geht an Mara Genschels Werk vollkommen vorbei, mit ihren Verfahren die Straße erobern zu wollen. Mara experimentiert ja gerade damit, Weisen der Wandgestaltung im öffentlichen Raum (Streetart ist ein hohes Wort, “Schmierereien” sind  mitgemeint) in das System Tinte (and more) auf Papier zu übertragen. Was verändert sich, wenn diese symbolischen Strategien das Medium wechseln? Wie interagieren sie mit anderen Zeichenbeeinflussungs- bzw. Rezeptionsgewohnheiten? Es kann schon sein, dass Ihnen diese Fragen egal sind 7 und dass Sie Streetart irgendwie cooler finden als z.B. Gedichte. Aber was hat das mit Literaturkritik zu tun?

Dieser Lapsus wäre Ihnen übrigens nicht unterlaufen, wenn Sie das Gespräch Schüttler – Boege – Genschel genauer gelesen hätten, dort diskutiert man solche Fragen. Unter den Dingen, die Sie als unwichtig, einfach stehengeblieben usw. abkanzeln, haben Sie also Dinge übersehen, die Ihrer Kritik unentbehrlich gewesen wären. Ich muss Ihnen im Grunde wohl nicht erklären, wie inadäquat ihr Vorschlag ist. Ihnen dürfte bereits aufgefallen sein, dass es abstrakte Streetart zwar gibt, Abstraktion dort aber viel seltener ist als in anderen Künsten. Das hat seinen Grund: Will Streetart mit einem Vorübergehenden in Kommunikation treten, muss sie schnell sein, unmittelbar, subkutan wirken. 8Genau dieses unmittelbare Einverständnis hat Mara Genschel für sich als problematisch erkannt. Im Dialog mit Schüttler und Boege entwickelt sie ihre Intuitionen, sieht in zeitgenössischen Komponisten, die den Mut haben, ihr Publikum zu nerven, ihr Vorbild, und versucht in ihren Auftritten, wie in den Referenzflächen, wo das komplizierter ist, solche Verfahren in andere Ausdrucksformen hinüber zu retten. Sie spielt in dieser Liga mit, sie ist eine ausgebildete Musikerin, die einschmeichelnde Stile von Zigeunermusik bis zu klassischen Violinkonzerten beherrscht und über Kompositionserfahrung von Pop bis zeitgenösscher Musik verfügt. Literarisch ist ihre Auseinandersetzung mit Ausdrucks- und Verweigerungsstrategien von Futurismus- Lettrismus bis hin zu Thomas Bernhard und Kling aktenkundig.9 Die Lektüre der Publikationsliste am Ende des Buches hätte Ihnen nützliche Winke geben können. Sie “diffamieren” Mara Genschel lieber als “ungebildet”.10  Sehr daneben – es sei denn, Sie meinten mit “Bildung” die Anpassung an einen gepflegt kulturvoll zurückhaltenden Habitus. Wenn Mara Genschel keine leichtrezipierbare, leichtkritisierbare Kunst auf dem Silbertablett reicht, muss Ihnen das nicht liegen. Aber tun Sie doch bitte nicht so, als hätte Mara Genschel ein spezifisches Problem, als wäre explizit Mara Genschel an etwas künstlerisch gescheitert. Es gibt Menschen, die finden Auftritte von Mara Genschel sogar unterhaltsam. 

Mara Genschel lässt sich eben von zufällig herrschenden Gewohnheiten nicht vorschreiben, wie sie kommuniziert. Sie sind nicht die erste, die dies mit Schweigen oder Nichtssagen in einen Topf wirft. (Die Geschichte des Wortes “Hermetik” zeugt davon11, auch Sie bringen es als Synonym für “billig” und “schwierig”.) Um dies als “Schweigen” plausibel zu machen, bedarf es allerdings der Stilisierung. Der zweite Teil des Essays von Michael Gratz berichtet über diese Strategie. Er muss zunächst die Musikalität des frühen Genschelwerkes herausarbeiten12, um dann zeigen zu können, wie H.H. ein sehr atypisches Gedicht vorzeigt, um seine Falschbehauptung zu belegen bzw. “um den Leser hinter seiner großformatigen Zeitung das Gruseln zu lehren. Oder vielmehr schenkelklopfende Heiterkeit zu erregen, indem er so tut, als bestünde das Buch vorwiegend oder ganz aus solchem 'Gestammel'. Tatsächlich beschließt es den ersten Abschnitt, der bis dahin aus musikalisch strukturierten Gedichten bestand”. Daran knüpfen bei Michael Gratz Überlegungen, warum Mara Genschel auf die ihr zur Verfügung stehende Musikalität heute weitgehend verzichtet und H.H.s Strategie wird in einen größeren Zusammenhang gestellt mit Kritikerreaktionen zu Ann Cotten und Falkners “Hölderlin-Reparatur”. “Ich sah einen geschätzten Autor pikiert-triumphierend auf das Gedicht 'Nichts als drei Kreuzchen' zeigen, es besteht aus einem Mörike-Gedicht mit Zeilennumerierung und jeweils über die Zeilen gedrucktem metrischen Schema. Ich hörte einen Kritiker mit angewiderten Mundwinkeln protestieren und gar vom 'Widerlichsten was er je gelesen' sprechen. Ich hörte jüngere Dichter sich echauffieren. Der muß was getroffen haben. Von ähnlicher Art ist, mit wieder anderen Mitteln, Mara Genschels Radikalität. Sie schreibt verschiedene Arten von Gedichten.” Man muss sich schon sehr viel Mühe geben, dies alles als privatistisch gekränkte Fehde mit H.H. zu missdeuten.

Die gleiche Strategie, Mara Genschels Kommunikationsgewohnheiten zum Schweigen zu stilisieren hatte kürzlich in Bezug auf die Referenzflächen ein anderer Kritiker nachgeahmt, in dem er ebenfalls einen singulären “Text”, nämlich einen, der Buchstaben nur in der Überschrift enthält (das ist keinesfalls typisch für Mara Genschel) als exemplarisches Beispiel vorführte. Dies ist verbreitet Kritikerrhetorik, nicht nur in Bezug auf Mara Genschel.13 Hier also “gerät Ihre Kritik erwartbar14 ”, wie Sie es der Künstlerin vorwerfen, “und wenig souverän.”, weil Sie nicht mal auf einen konkreten Text, einen einzelnen Auftritt der Künstlerin konkret verweisen können. Ihr vages Raunen, Mara Genschel beschränke sich darauf den “Vorhang hochgehen und die Bühne leer zu lassen” - zeugt es nicht von Ihrer “Einfallslosigkeit und, ja, auch Faulheit?“ 15 Wann trat Mara Genschel mit Vorhang auf? Wann war sie nicht zu sehen? Wo wollen Sie beides zusammen selbst gesehen haben: dass Mara Genschel derart komplett auf Kommunikation verzichtet hätte? Ich kenne niemand außer Ihnen, der solche Auftritte der Künstlerin kennt.

Ist ihre Kritik vielleicht so flüchtig und beispielarm, weil Sie das Buch verlegt hatten aber auf das Fixpoetryhonorar nicht verzichten wollten? Finden Sie die Frage geschmacklos? Ich schon. Sie insinuieren jedoch mehrmals verhehlte Interessen. Als entzündete sich Maras Genschels Betriebskritik in erster Linie daran, dass sie nicht genug Luxus abbekommt und nicht an grundsätzlichen Umgangsformen. Aber nochmal konkret zu den Selfpublishern, die Sie Mara Genschel entgegen halten. Sie behaupten, man könnte dem Literaturbetrieb den Rücken kehren, indem man deren Weg ginge. Ihr eigener Text ist klüger als Sie: “Warum soll in der Literatur nicht gehen, was die Musikbranche vorgemacht hat und was sich derzeit in vielen anderen Bereichen durch dezentralisierte Herstellungsprozesse sowie Aneignung der Produktions-, Vermarktungs- und Vertriebsmittel etabliert? Autoren können nicht nur ihre eigenen Produzenten sein, sondern auch Lektorat, Ausstattung, Pressearbeit und Vertrieb übernehmen.” Spätestens bei Pressearbeit und Vertrieb ist man wieder dort angelangt, wo man gerade glücklich meinte entronnen zu sein. Wie hypothetisch und kraftlos Ihre schöne Utopie ist, sieht man daran, dass diese neuen Vertriebskanäle in der Musikbranche besser bei Populärkultur, in der Buchbranche besser bei Genreliteratur funktionieren. Sie müssten sich also gar nicht wundern, wenn ich mit dem Wort schwänzen, wie sie mühselig herausarbeiten16, nahelege, der Literaturbetrieb sei eine Art Zwangsveranstaltung17, wenn man bestimmte kommunikative Anliegen hat und eben nicht “Ferien schwänzen”.  

Mara Genschel ist nichts anderes als eine Selfpublisherin, nur eben eine, die eingesehen hat, wie schwierig es ist, sich die eigenen Produktions- und Vertriebsmittel anzueignen. Warum erfinden Sie mühevoll Gründe dafür, dass Mara Genschel diesen Weg anders geht als üblich, müssen unterstellen, sie wolle mit ihren Referenzflächen einen Seltenheitswert erzeugen usw., wo Sie doch im Band  nachlesen könnten, wie viel Aufwand sich Mara Genschel macht, der Falle zu entgehen, ein seltenes edles Marktprodukt herzustellen. Wie sie z.B. lieber auf liebgewonnene Verfahren verzichtet, um der Nachfrage nachzukommen, wie belastend der Prozess der Nachproduktion ist usw. Welchen Grund haben Sie, Mara Genschel damit implizit der Unehrlichkeit zu bezichtigen? Warum fordern Sie scheinheilig ausgerechnet von jemandem, der radikaler ist als die Selfpublisher, die Sie ihr als leuchtendes Vorbild vorhalten, mehr Konsequenz? “Wie man etwa einem Veganer noch das letzte Ei oder das Leder seiner Schuhe vorwirft, für die man sich selbst kaum entschuldigen würde, ohne zu fragen, ob das Ei aus Höflichkeit einem Gastgeber gegenüber verspeist wurde oder die Schuhe ein Geschenk gewesen sind. Wenn jemand sich in irgendeiner Weise besser verhält als andere, neigen wir offenbar notorisch dazu, die Tugend zu bestreiten, indem wir sie als inkonsequent oder nicht nachhaltig gut verdächtigen.18 Offenbar wird nicht jeder bewundert, der sich dem Zwang entzieht, ist nicht jeder Schwänzer cool19

Warum auch versuchen Sie nahezulegen, ich sei mit dem Verkauf von “Mara Genschel Material” nicht zufrieden? Das Buch geht besser als erhofft. Bücher über lebende Dichter haben eben kein Bestsellerpotential. In der Regel entstehen sie erst, wenn öffentliche Förderung fließt. Ich war durch meine Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut zumindest nicht auf Gedeih und Verderb auf Gewinne angewiesen. Das Buch konnte und wollte nie mehr als eine Flugschrift sein. Vielleicht verführte Sie das Format, das Cover oder der zweispaltige Satz dazu, vom Buch Sorgfalt und Standards einer akademischen Festschrift oder eines Hochglanzkataloges zu erwarten? Ich tue was ich kann, aber die wären, schon ein Lyrikband ähnlichen Formats wäre das, trotz öffentlicher Förderung, doppelt so teuer. Wer das Buch im Gegensatz zu Ihnen nicht als Rezensionsexemplar bekommt oder nötiger findet als Sie, sollte es sich aber leisten können. Denn wie sagte ein Freund zu mir: “Kritiken wie die von Bettina Hartz beweisen, wie wichtig so ein Buch ist”.

  • 1. Ich habe schon zu Schulzeiten dieses  “Wir können doch über alles vernünftig reden!” oft gehört. In der Regel waren solche Angebote Scheinangebote, insofern sich eine Seite die unbedingte Deutungshoheit vorbehält, welche Redebeiträge denn als angemessen zu gelten haben.  Jeder, der Poesie nicht bloß als Schmuck und Schönrederei betrachtet weiß, dass ihr Reiz und ihre Möglichkeit darin begründet liegen, dass Fragen des Was der Rede und solche des Wie unentwirrbar verquickt sind. Solche Angebote sind also oft vergiftete Angebote. Wer sie macht, hat an Gespräch mitunter kein Interesse, sondern möchte, indem er Fragen des Inhalts zu Fragen des Anstands umdeutet, lediglich den Schwarzen Peter für das Scheitern der Komunikation der anderen Seite zuschieben. “An mir liegt es nicht, wenn ihr nicht wollt.” Hier liegt der Fall natürlich anders, weil Sie nicht für sich selber sprechen, sondern für die Veranstalter, die Mara Genschel eine Bühne geben ... 
  • 2. Sie beschreiben ja lieber einen Film als Ihren Gegenstand.
  • 3. Während ich dies schreibe, telefoniere ich mit der Künstlerin Anne Amelang: Ja das habe sie auch erschreckt, wie oft Literaturkritiken unter die Gürtellinie gingen. Manches davon sei in der bildenden Kunst kaum denkbar, da sage man in der Regel, dass das Kunstwerk vielleicht bloß “Naja” sei und das wars dann.
  • 4. Ein Argument kann richtig und bedenkenswert sein, auch wenn es aus niederen Motiven geäußert wird, wie es auch gut gemeint und gleichwohl schwach sein kann. Warum tut man so häufig so, als folgte aus der  Unterstellung von Motiven notwendig, dass es nicht lohne, weiter nachzudenken? Als Denkfehler ist das zu banal, um es nicht für gezielte Kommunikationsverweigerung zu halten.
  • 5. Ein größerer Auszug steht hier: http://lyrikzeitung.com/2015/03/01/pobel-mal-lyriker/
  • 6. “Zu Mara Genschel gibt es jetzt Material – das man lieber links liegen lassen sollte. Um stattdessen mit ihren Lyrikproduktionsverfahren die Stadt als Referenzfläche zu erobern” und weiter unten: “Was ich mich beim Lesen, Blättern, Schauen gefragt habe, ob sich dieses künstlerische Verfahren der 'Referenzflächen' nicht aus den Heften heraus, von den Heften weg in ein anderes Medium übertragen ließe?... vielleicht eine S-Bahn-Brücke oder ein weithin sichtbares Hausdach ist.  Lyrik on the streets”
  • 7. vielleicht sind Sie hier auch mit manchem Leser einig, dem ausreicht, was Gernhard oder Wagner hinterfragen.
  • 8. Man kanns nicht nur formal sagen, sondern auch inhaltlich: “Merkel muss weg” lässt sich an Häuserwände malen, “Die Durchführungsbestimmung zur dritten Gesetzesnovelle vom x. zum Gesetz y sollte folgender Maßen geändert werden” wäre eine Mitteilung, deren Komplexität andere Kommunikationszusammenhänge fordert.
  • 9. Um hier nur Bekanntes und Tote zu nennen! Kein Hörer muß dies wissen, wer verurteilen will – schon.
  • 10. Man würde so etwas unverschämt nennen, wenn man nicht schon daran gewöhnt wäre. Auch Juroren von Literaturpreisen setzen gern den von ihnen bevorzugten Geschmack durch, indem sie über Jahre erprobte und gefestigte Stilmerkmale missliebiger Autoren behandeln wie Versehen oder Kunstfehler, um sich damit das Hinterfragen des eigenen Geschmacks zu ersparen.
  • 11. Sie finden im Essay von Michael Gratz einen kurzen Exkurs dazu, ins Buch schauen lohnt sich!
  • 12. Analysen brauchen eben Raum, das mag Ihnen nicht so liegen. Aber dass Sie denken, man könne eine Gesamtüberlegung zerlegen und die Teile einzeln bewerten, zeigt, wie oberflächlich ihr Impressionismus  als Lesestrategie ist. Das ist das Interessante an Eindrücken: Sie reden auch über den Betrachter.
  • 13.         Gerd-Hermann Susen meint z.B. sogar, man können Anthologien durch den Abdruck eines Gedichts abfertigen.
  • 14.             Insofern ihre Kritik zwar in besonderem Maße aber auf gängige Weise problematisch ist, gilt dies auch für meine Replik. Da Sie eine recht ungewöhnliche Künstlerin vor sich haben, ist das bei Ihnen kritikwürdiger.
  • 15. Entschuldigung, ich zitiere ja nur Sie.
  • 16. Wer nimmt seine Leser ernst, ich, der dachte, jeder Leser versteht es sofort, oder Sie, die meinen, es würde nicht der Leser und nicht mal der Autor dieses Bildes ohne Hilfe begreifen?
  • 17. Wie es eben egal ist, was man über Literatur oder andere Fächer weiß, wenn man ein Germanistikstudium beginnen möchte, Hauptsache man hat den Abiturschein von der Schule bekommen.
  • 18. Mara Genschel Material S. 14
  • 19. Oder bewundern Sie so insgeheim, dass mans gar nicht merken kann? Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich, dass auch normale Schulschwänzer durchaus hier und da von Klassenkameraden gedisst werden.

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