Flanerie für Fortgeschrittene. Kleine Hommage an den Schlenderer
Ziellos durch die Straßen einer Großstadt zu schlendern gehört immer noch zum besten, was einem in diesen elend mobilen Zeiten übrig bleibt. Auf dem schnellsten Weg von A nach B kommen kann schließlich jeder. Entfernungen muss heute niemand mehr zurücklegen – man überwindet sie, und zwar mit jener ewigen Ungeduld, die den Lebensgenuss zur Strecke bringt. Der Schlenderer hingegen hat es weder eilig, noch hat er Ziele. Er lässt sich vom Zufall an die Hand nehmen...
Chinesische Gegenwartslyrik
Wenn in Chinas Schulen Lyrik besprochen wird, sind es meist traditionelle Gedichte aus der Tang- (618 – 907 n. Chr.) und der Song-Dynastie (960 – 1279 n. Chr.). Dabei hätte die chinesische Gegenwartslyrik durchaus Beachtung verdient, hat sie doch in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung genommen. So viel Lyrikbände und Anthologien wie selten zuvor sind im vergangenen Jahrzehnt veröffentlicht worden...
Von der Präsenz der Poesie – ein Portrait des Verlags APHAIA
Es ist natürlich entscheidend, was wir denken und tun. Und, ob wir wollen oder nicht, unser Tun und unser Nicht-Tun haben Auswirkungen, wirken in die Augenblicke der Welt, weil sie die Summe sind all des Gedachten und aller Taten und sich immer wieder zusammensetzen, neu und verändert. Jeder Moment enthält Möglichkeiten und es liegt ganz genau bei uns, welche davon wir beim Schopf packen und welche wir auslassen und welche wir erst gar nicht sehen...
Ben-Witter Preis 2009 für Ulrich Holbein
Am 23.09.2009 wurde der Ben-Witter Preis an Ulrich Holbein verliehen. Der Preis erinnert an den Journalisten und Autor Ben Witter, der durch seine Prominentenportraits und Spaziergänge mit Prominenten berühmt wurde. Der Preis ehrt in erster Linie geistige Unabhängigkeit und gesellschaftskritischen Humor, Attribute die auch das Werk Witters ausmachen.
Der im Knüllgebirge lebende Ulrich Holbein wurde durch Werke wie "Samthase und Odradek" und "Der belauschte Lärm" bekannt. Beide Prosabände erschienen bei Suhrkamp. Zuletzt erschien "Narratorium" im Ammann Verlag, in dem Holbein auf 1008 Seiten von Till Eulenspiegel, Papst Benedikt XVI bis zu Nina Hagen, quer durch die Jahrhunderte Verwirrte und Erleuchtete auf Ihre Zukunftsträchtigkeit analysiert. Die Laudatio hielt Ulrich Stock von der Hamburger ZEIT.
Das schwindende Licht der Demokratie
Noch streiten wir, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, doch sollten wir uns vielleicht einer weiteren Frage stellen: Gibt es ein Leben nach der Demokratie? Und wie wird dieses aussehen? Demokratie meint dabei nicht ein Ideal oder eine Hoffnung. Vielmehr geht es um das Arbeitsmodell: die westliche, liberale Demokratie, ihre Varianten und ihre Realität. Nun denn: Gibt es ein Leben nach der Demokratie?
Das Innovationspotenzial der Antipoesie. Zum 95. Geburtstag von Nicanor Parra.
Trotz all der Nominierungen ist Nicanor Parra hierzulande wohl längst nicht so bekannt wie sein Landsmann Pablo Neruda, dem die Nobelpreisehrung 1970 zuteil wurde. In Lateinamerika jedoch ist Parra von solchem Einfluss, dass er niemanden gleichgültig lässt. Entweder man verschmäht sein Werk oder aber man erkennt das Poetische seiner ‘Poesie & Antipoesie’, seinem bekanntesten Gedichtband von 1954, und rechnet ihn...
Die kleinen Schritte der Poesie - Interview mit dem Lyriker und Herausgeber Axel Kutsch
Axel Kutsch gilt als bedeutender Herausgeber von Lyrik in Deutschland. In diesen Tagen erschien mit „Versnetze_zwei“ der Nachfolgeband seines Übersichtswerks über die deutsche Gegenwartslyrik, in dem Poeten aller Generationen eine enorme Vielfalt präsentieren. Im Gespräch gewährt Kutsch Einblick in seine Arbeit, spricht über die deutsche Verlagslandschaft und erklärt...
Mein nächtliches Privatkino - eine Live-Vorstellung
Sommer ist es und heiß ist es auf der Insel Korcula. Das Fenster steht offen. Damit keine Nachtfalter vom Licht angelockt ins Zimmer herein flattern, werden sie von einem grünen Gitter daran gehindert. Jede Nacht eine Live-Vorstellung, wenn ich vor meinem Laptop sitze, um zu arbeiten. In meinem Kino wird allemal geboten: „Gummi-Bärli gehen auf Jagd.“ ...
Game over oder Reset? - Der Verlagsumbruch, zwei neue und viele alte Bücher. Ruth Johanna Benrath und Marc Degens weichen ab.
Ammann und Engeler stellen den Betrieb ein, Kookbooks in Nöten und die Regale voll mit Fun und Fantasy. Dazu die aktuellsten Blut-und-Sperma-Operetten, Tankstellenliteratur nebst den neusten Spiessbürgerlichkeiten irgendeines einsam vor sich hindämmernden, selbsterklärten Kulturchefs. Was ist los in unseren Buchhandlungen? Game over in der Verlagslandschaft? Oder Neustart?...
Grundlegendes zur Lyrik der Gegenwart
„Auch der Lyriker wird nächstens ein Erkennender sein, ein Kämpfer; einer, der haltbare Grundlagen sucht, um ein Steigen der Glückschancen für Menschen zu berechnen; einer, der für das Fortschreiten der Menschheit morastlosen Boden sucht; jemand, der (ich weiß was ich sage) für die Entwicklung...
Die andere Seite der besseren Lebensart
Immer schön schauen!
Wenn jemand eine Straße überquert, wird er im Allgemeinen nicht überfahren. Wenn jemand eine Straße überquert und dabei nach links und rechts sieht, hat er sogar noch bessere Chancen....
Neues Licht über ollen Schläuchen – Ulrich Holbeins Narratorium
Natürlich ist jeder Mensch im Grunde ein Narr, denn jedes Beharren und Festlegen verliert über eine bestimmte Situation hinaus das Angemessen-Sein und wird zur Narretei. Das Maß, mit dem wir die Welt betrachten, durchdenken, erleben, es ist immer das unsrige, das eigene, das selbst gefundene und es ist in Anbetracht der Unerfaßbarkeit
IN AUGENSCHEIN # 002
Die Gedichte des Interviews: IN AUGENSCHEIN
IN AUGENSCHEIN # 001
Die Gedichte des Interviews: IN AUGENSCHEIN
weitere Beiträge: