Energie, jedoch keine Materie, wird durch den Raum transportiert. Manchmal ist sie an ein Medium gebunden, manchmal auch elektromagnetisch, sich auch im Vakuum ausbreitend. Kinetische Energie und potentielle Energie, direkt wahrnehmbar. In einem Medium, das Zonen mit Ueberdruck bzw. Druckspannung beinhaltet, pflanzen sie sich fort bzw. verschieben oder breiten sich in der Ausbreitungsrichtung aus. Meist werden sie durch periodische Schwingungen erzeugt, die die einzelnen Teilchen im Ausbreitungsmedium, Atome oder Molekuele, in Bewegung versetzen. Manchmal kommt es zu einer Ueberlagerung. Danach wieder Ruhestellung. Die Gleichgewichtslage. weiterlesen »
Wo es nicht fliesst, da ist gar nichts. Wasser zu Wasser, Staub zu Staub. Schon die Konzeption ist eine feuchte Angelegenheit. Das Saeugetier waechst in einer Wasserblase heran, in der es die Phylogenese nachvollzieht. Wenn das Wasserwesen stirbt, bleibt nur Trockenes uebrig. Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen. / Du legst mich in den Staub des Todes.
Psalm 22,16. weiterlesen »
Die siebte Ausgabe von polar ist in diesen Tagen unter dem Titel Ohne Orte. Zukunft der Demokratie
erschienen. Wir hoffen, dass wir damit einen relevanten Beitrag zu einem wichtigen Thema leisten koennen. Viele Menschen haben es gemerkt: Um die Demokratie ist es hierzulande ruhig geworden. Zu ruhig. Und selbst im Wahlkampf war von politischer Auseinandersetzung nichts zu spueren. Unter Bedingungen zerfasernder Staatlichkeit veraendern sich die Orte politischer Entscheidung ebenso wie deren Spielregeln.
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Geld hab ich nicht.
Er blickt zu ihr, unglaeubig, ungeduldig. Geld hab ich nicht
, murmelt sie weiter und jetzt sieht er, dass sie weint, Traenenfaeden ueber ihre tief gefalteten Wangen, ihre Haende ineinander verschraenkt wie beim Beten. Unsicher sieht er sie an, atmet aus, die Kerze verlischt. Ein kleiner, heller Schrei entkommt ihr. Er tastet sich zur Wand. Von dort weiter in Richtung wo er den Gang glaubt, eine Hand an der Wand, die andere vor das Gesicht gestreckt. Etwas Weiches. Wieder ein kleiner Schrei. Ich habe der Frau ins Gesicht gelangt, erschrickt er. Grubenunglueck.
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Velazquez hatte sicher einen der haesslichsten Asisstenten der Welt. Und er musste ihn gutaussehend malen, das war sicher nicht einfach. Oder angenehm. Ganz zu schweigen von der vielen Schlachtfeld-Propaganda, mit der er sich umgehen musste. Man koennte sich fragen, was passiert waere, wenn Velanquez in Nida, und nicht in Madrid, gelandet waere. Damals lag Nida an einem etwas anderen Ort. Die Menschen mussten auf Grund des bedrohlichen Sandes umziehen. Der gleiche, den wir gestern genossen haben. Im Jahre 1541 bestand Nida aus einem Gasthausbesitzer, 18 Fischerfamilien, drei Teilzeitfischern und einer Mietfamilie. weiterlesen »
Die Welt ist ein Buch und die, die nicht reisen, lesen nur eine einzige Seite.
das sagte schon Augustinus. Doch im Zeitalter hyperverlinkter Netzwerke liest oder reist du eigentlich immer, manchmal sogar ohne es zu wissen. Reisen ist schreiben
, schlug Augustinus vor. Lesen ist umgekehrtes Schreiben
, meinte Alfonsas, mein Lieblingsprofessor an der Kunsthochschule. Jeder weiss, dass es ziemlich gefaehrlich ist, in einem sich bewegenden Fahrzeug zu lesen. Hier reist du naemlich auf zwei Arten gleichzeitig: Physisch und in der Buchrealitaet. weiterlesen »
Ein Weltbild im Zeichen der Kugel, das ist ein Weltbild im Zeichen von Einheit und Ganzheit. Diese Logik laesst sich bis zu den Griechen zurueck verfolgen. Platon legte den grossen Zusammenhang kugelfoermig an. Und es scheint, als sei seitdem kein grundlegend neuer Ansatz eingefuehrt worden. weiterlesen »
Neulich nach dem Umzug einer Freundin fiel das Gespraech der schweissverklebten Helfer auf das Duschen und auf wie viele Arten man dies ueberhaupt tut. Allein in dieser kleinen Runde kamen wir schon auf einige Unterschiede: Die einen steigen zuerst in die Dusche und richten den Brausestrahl auf ihre Fuesse bis die Temperatur stimmt. Die anderen ziehen einen Handtest vor, waehrend sie noch vor der Dusche stehen. weiterlesen »
Sie dreht sich um, geht voran im dunklen Flur. Gibt es hier kein Licht?
>Geht nicht. Hat aufgehoert. Lange<, wieder im Fluesterton. Sie gehen ins Wohnzimmer. Ein dicker Teppich. Mit dem ersten Schritt merkt er, dass er bis obenhin vollgesogen ist. Hier steht die Kerze. Er haelt sie hoch. Nur der nasse Teppich, zurueck in den Gang, sieht nasse Fussspuren auf dem Parkett. In der Kueche ist alles trocken. Wieso im Wohnzimmer, fragt er sich. Aber der Gang ist bis auf die Fussspuren unauffaellig, erst der Wohnzimmerteppich ein Schwamm. Die Kerze beleuchtet den Raum duerftig. Er sieht hoch zur Decke, vielleicht kommt es ja von weiter oben, denkt er, aber da ist nichts, nur Flecken von tanzenden Schatten. weiterlesen »
Sanft kitzeln die Wellen meine Fuesse. Langsam steigt das Wasser ueber meine Knie und Oberschenkel, erreicht den Bauch und laesst mich froesteln. Ist das kalt! Ich tauche meine Arme ins Meer, bespritze mein Gesicht und lecke die salzigen Tropfen von den Lippen. Ein tiefer Atemzug, ein Warten auf den naechsten Wellenkamm und dann das Eintauchen in die perlende Gischt. Entspannt lasse ich mich auf dem Wasser treiben. Kein Geraeusch ist zu hoeren. Ich bin allein mit den tuerkisblauen Wellen und ein paar Moewen, die langsam ueber mir kreisen. weiterlesen »
Wenn ich muede bin, kann ich fast gar nichts mehr machen.
Ich verschraenke die Arme. Paul aus Berlin lacht. Er sagt: Schon mal Star Wars gesehen?
und ich sage Sag jetzt nicht scheiss Yoda
. Und Domenico aus Neapel hat Yoda auf seinem Handy, denn wer ein Handy hat, mit dem ist La Force. Und das Maedchen aus meiner Stadt, Perth, mit dem ich im Flugzeug war und das die Leute, die ich kannte, als ich Teenager war, kennt, zeigt mir Fotos auf ihrem Laptop, auf denen Yoda auf eine Wand gesprueht ist, in einer Graffitiausstellung in Perth – und die Eroeffnung war huuuuuge
. Bevor ich Australien verliess, haben mich meine Ex-Deutsche Freundin und ihr Vietnamesischer Freund dazu gebracht, zum ersten Mal Star Wars IV und V zu sehen (remastered).
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Nach einer naechtlichen Diskussion bis zwei Uhr morgens faellt das Aufstehen schwer. Einfach noch ein wenig laenger schlafen. Geraeusche ruetteln mich auf. Ich oeffne meine Augen und schaue mich im Raum um. Na gut, warum nicht. Sie kann es, also kann ich es auch. Ich brauche nicht mehr als mein Bikini, ein paar Klamotten und mein Handtuch. Durch diese Art von Wald zu laufen, erinnert mich an Urlaube waehrend meiner Kindheit, in Urlaubsorten wie diesem hier. Ich komme naeher und naeher und beginne meine Schritte zu beschleunigen. Angekommen. Wunderschoen zu dieser Tageszeit. Ich liebe den Strand ausserhalb der Hochsaison, kaum Menschen und totale Weite. Ein Paerchen faehrt mit Mountain Bikes am Strand entlang. weiterlesen »