• Camouflage-Architektur

    In meiner Arbeit als Architekt, zusammen mit der Designerin Dafne Berc, befasse ich mit touristischen Landschaften. Eine produktive touristische Landschaft ist fuer uns ein Gebiet, in der die Gemeinde von dieser Industrie profitiert. Und die soziale Struktur wird dabei integriert, egal wie gross die Bevoelkerungsdichte ist. Nach unserem Verstaendnis ist das Hauptproblem, dass die touristischen Strukturen auf Kosten der natuerlichen Ressourcen und der vorhandenen sozialen Strukturen errichtet werden. weiterlesen »

  • Takeshi Kitano: Wunderkino aus Japan

    Die Neunziger kommen wieder, jetzt, da die Nuller Jahre zur Neige gehen. Das Weltkino duerstet nach Perspektiven, die nicht aus Hollywood kommen, jetzt, da der Kulturimperialismus der USA zur Neige geht. Aber brauchen wir wirklich Legitimationen dieser Art, um auf einen DVD-Dreierpack aus dem Japan der 1990er aufmerksam zu machen? Ich glaube nicht. weiterlesen »

  • Liquid, click it, you can lick it

    Als ich das Internet erstmals im Jahr 1991 benutzte – damals auf VM/CMS-Terminals und einen EARN/Bitnet-Gateway im Rechenzentrum der Universitaet Konstanz -, existierten nautische Metaphern, soweit ich mich erinnere, nicht. Die damals bestehenden Dienste E-Mail, FTP, IRC und Usenet basierten auf den Metaphern der Post, des Datentransfers, des Chats und der Diskussionsgruppen. Die erste nautische Metapher, die ich erinnere, kam im Jahr 1994 mit der ersten Version des Netscape Navigator in die Welt. weiterlesen »

  • Gefundenes Fressen

    Chinesen essen Hunde. Damit schockt man immer wieder den deutschen Tierschutzverein und die gesamtdeutsche Hundelobby: Hunde als leckeres Gericht wie Pudel suess-sauer, geschnetzelter Bernhardiner aus dem Wok mit Sternanis und Kanton Dackel kross auf gedaempfter Lotuswurzel. Zwischen klischeevollem Vorurteil und angstrhetorischer Schlagzeile dienen die meisten Dog-Eating-News aus dem Land der Mitte eher der eigenen Bestaetigung, wie zivil man hierzulande ist. Hier fuehrt man Hunde an der Leine und taeglich dreimal Gassi. weiterlesen »

  • Ueben auf der Spielwiese: “Nun kann sich die ‘Masse’ oeffentlich zu Wort melden.”

    Die Redaktion der Berliner Gazette fuehrt im Rahmen des Crashkurses Online-Medien eine Umfrage unter Online-Experten durch und laesst diese ueber ihre persoenlichen Erfahrungen mit Medien sprechen. An dieser Stelle lassen wir den renommierten Medienforscher Christoph Neuberger zu Wort kommen. weiterlesen »

  • Faengt jetzt das Leben an?

    Sie wischt sich die Haende an der Hose ab. Eine doofe Angewohnheit, noch aus der Kindheit. Sie merkt es ueberhaupt nicht, weil sie so aufgeregt ist. Heute kommt er nachhause. Vier Jahre. Vier Jahre in denen nichts richtig war, sondern immer alles falsch. weiterlesen »

  • Meine eigene Wolke

    Wie man selbst Wolken macht? Weiss – mindestens ansatzweise – wohl jede[r], die oder der gelegentlich Wasser kocht. In der Kueche kann man solche selbstgemachten Wolken allerdings selten gut gebrauchen. Willkommener sind sie andernorts. Beispielsweise auf Bildern. weiterlesen »

  • Suesses Warten

    Am Sonntagmorgen klingelte mein Wecker um halb neun. Mein Plan war es, um halb 10 vor dem neuen Museum zu sein, damit ich unter den ersten Wartenden bin. Um neun trank ich dann Kaffee und zog mich an, nicht die Sonntagskleider, ich war viel zu muede nach der Party am Vorabend. Gegen dreiviertel zehn kam ich am Lustgarten an und musste als Erstes gleich die Warteschlange fotografieren. Genauso lang wie am Freitag, dachte ich mir noch und stand ploetzlich mittendrin. weiterlesen »

  • Musik fuer eine Gesellschaft im Werden

    Eine Art Jesus-Figur – das war Jimi Hendrix. Er war von Gott gesandt und musste fuer die Suenden der Menschen sterben. Darueber hinaus war er ganz im modernen Sinne eine Art von Lichtgestalt, die Wunder vollbringt, die von Menschen dafuer angehimmelt wird. Ein Star. weiterlesen »

  • Mach dein eigenes Netzwerk

    Erst gegen Ende meiner Schulzeit begann ich, mich fuer aktuelle Informationen aus Politik, Gesellschaft und Kultur zu interessieren. Musik hoerte ich im Radio, Nachrichten sah ich im Fernsehen. Einen noch sehr vagen Kontakt zum entstehenden Internet bekam ich im Alter von etwa 16 Jahren. weiterlesen »

  • Die Hafenversion

    Bevor ich das erste Mal bewusst vor einem Aquarium als Fischhaus stand, bueckte ich mich erst einmal Seite an Seite mit meinem Vater im Badezimmer ueber unsere Toilette. Dort sollte ich dem Familienfisch namens Fisch so etwas wie Adieu sagen. Natuerlich sagt man als Kind unter fuenf nicht Adieu, also sagte ich zu meinem Vater: “Aber der lebt doch noch!”, und mein Vater dann: “Ja. Noch.” und zutzelte den schwach mit der Schwanzflosse winkenden Fisch aus dem gruenen Fangnetz. Dann machte es Bloetsch, und wir sahen Fisch mit einem geraden Koepfer in das klare Klowasser eintauchen. “So.” sagte mein Vater dann noch, und “Krank war der. Ganz schlapp.” weiterlesen »

  • Fremdschaemen: Thor Steinar und Linksautonome

    Thor Steinar-Klamotten sind in der rechten Szene sehr beliebt. Läden dieser Marke werden regelmässig von Linksautonomen angegriffen. Der Berliner Gazette-Autor Caspar Clemens Mierau beobachtet die Vorgänge von seinem Wohnzimmerfenster aus und muss sich fremdschaemen. weiterlesen »