Düsteres Gangster-Epos aus Südkorea Hanspeter Eggenberger über »Heißes Blut« von Un-Su Kim »In Guam trugen die Gangster keine Anzüge.« Mit diesem lakonischen Satz beginnt der Wälzer Heißes Blut des südkoreanischen Autors Un-Su Kim. Und schon sind wir mitten dieser fremden Welt der südkoreanischen Hafenstadt Busan, der zweitgrößten Stadt des Landes. In den anderen Vierteln der Stadt stolzieren die Ganoven herausgeputzt umher. Im fiktiven Stadtteil Guam herrscht der Clan von Vater Son, und der setzt auf eine gewisse Diskretion in der Öffentlichkeit. »Wenn man im Trainingsanzug verhaftet wird, gilt man als kleiner Gauner, aber
Read More »Die einzige Person, der man in der Wüste absolut nicht entkommen kann, ist man selbst« Im neuen Roman »Lullaby Road« erzählt James Anderson eine neue Geschichte vom Truckdriver Ben Jones, den er bereits in »Desert Moon« durch die Wüste in Utah fahren ließ. Im Gespräch mit Hanspeter Eggenberger erzählt der 64-jährige US-Autor, warum es so lange gedauert hat, bis er seine ersten Romane veröffentlichte, was und wer ihn zu diesen unkonventionellen Kriminalgeschichten inspiriert hat und wieso er das außergewöhnliche Setting der Wüste gewählt hat. Sie waren 60, als Ihr erster Roman, »The
Read More Echt schweizerisch, aber trotzdem spannend und witzig Hanspeter Eggenberger über das alles andere als durchschnittliche Krimidebüt »Schneisen« des Schweizers Dominik Osswald, das einen ziemlich kurzweiligen Einblick in die Durchschnittsschweiz gibt. In der Schweiz erscheinen, wie im ganzen deutschen Sprachraum, zahlreiche sogenannte Regionalkrimis. Die Leser erfreuen sich bei diesen Büchern offenbar in erster Linie am Lokalkolorit, manchmal auch an einer Art von Humor, für den wir in der Schweiz den Begriff Sauglattismus haben, der leider nicht griffig zu übersetzen ist, aber so etwas wie blöde Lustigkeit meint. Literarisch taugen die wenigsten
Read More Brüder im Geiste Hanspeter Eggenberger über »Smiling Man« von Joseph Knox und »Tod im Februar« von Alan Parks. Zweimal Noir aus dem Norden Großbritanniens. Zwillinge sind sie zwar nicht, aber zumindest Brüder im Geiste: Joseph Knox und Alan Parks, zwei neue Namen, die mit ihren je zwei ersten Büchern die britische Kriminalliteratur als starke Noir-Stimmen bereichern. Knox, der aus den Midlands stammt, ist Anfang dreißig, war Buchhändler. Der Schotte Parks ist bereits 56-jährig, er war in London in der Musikindustrie tätig. Sie mögen zwar eine unterschiedliche Geschichte haben, in den Geschichten, die sie
Read More Ein Denkmal für Dave Robicheaux Hanspeter Eggenberger über »Mein Name ist Robicheaux« von James Lee Burke Ein Klotz. 600 Seiten. Bei genauem Hinschauen werden die letzten rund 35 Seiten zwar durch eine zusätzliche Erzählung, »The Wild Side of Life«, bestritten, aber Mein Name ist Robicheaux ist immer noch ein fetter Wälzer. Eine Art Denkmal für Dave Robicheaux, den Helden von nun bereits 22 Romanen, die eine der besten Serien in der aktuellen Kriminalliteratur bilden, wenn nicht die beste. Gut 30 Jahre nach seinem ersten Auftritt in »The Neon Rain« (1987; Deutsch:
Read More Mord in der skurrilen Welt der Schallplattensammler Andrew Cartmels „Vinyl Detective“ ist in England bereits mit vier Bänden erfolgreich. Unter dem Titel „Murder Swing“ ist die erste Folge dieser vergnüglichen Krimireihe aus der Welt der Schallplattensammler nun auf Deutsch erschienen. Auf seiner Visitenkarte bezeichnet er sich als „Vinyl-Detektiv“, der jede Schallplatte aufspüren könne – „prahlerischer Unsinn“, wie er selber zugibt, „doch vielleicht nicht prahlerisch oder unsinnig genug, weil es mir bis jetzt keinen einzigen Klienten gebracht hatte“. Der berufliche Alltag von – eigentlich wollte ich hier den Namen des Icherzählers
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