Geschrieben am 25. August 2012 von für Carlos, Crimemag

Carlos

Heute wird Carlos formal ziemlich kühn:

Gibt’s schon den gereimten Regionalkrimi?

Bestimmt. Trotzdem:

In einem Ort im tiefen Tann,
fern jeder großen Stadt,
da lebt manch guter Bauersmann,
der Vieh und Acker hat.

Es gibt den Lehrer und sein Weib,
der Arzt versorget treu den Leib,
der Pfarrer pflegt den Geist.
Jetzt will ein jeder wissen, wie unser Flecken heißt!

Er heißet Regiohausen,
ist wie der Garten Eden,
hier kann man zünftig jausen
und jeder kennt noch jeden!

Doch eines Tags, owe, owe,
schwimmt Witwe Burg, ersäuft im See.
Alsbald weiß jedermann im Ort:
Der erste Regiohausenmord!

Soll man denn nun die Polizei
der fernen Stadt anrufen?
Gisfried, der Schultes, sagt nur: „Ei!
Ich weiß, man soll nit fluchen!

Doch tät ich’s wirklich hassen,
wenn Fremde diesen Buben fassen.
Wir Regioleut sind selber wer!
Das schaffed wir, ich bitte sehr!“

Und ist der Schuft (ein Fremder) tatsächlich rasch gefunden.
Doch ist das Buch, das dies erzählt,
verteufelt dick gebunden!
So dass man halt den Leser quält:

Mit Schrullen, Speisen, Brauchtumsdingen,
was Regiohausener so singen,
wie es im Kriege bitter war,
wie’s jetzt ist und für immerdar.

Am Ende dann das Happyend.
Für den, der noch nicht eingepennt.

Carlo Schäfer

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