Das Jahr strebt dem Ende zu. Carlos wird nachdenklich, metaphysisch gestimmt gar und tritt in Dialog mit dem HERRN:
Dialog mit Gott
Auf den Herrgott lasse ich nichts kommen, schon gar nicht seit der Erschaffung von Sami Khedira und (mit Abstrichen) Mahatma Gandhi. Aber man könnte ja mal einen Tipp loswerden, ganz höflich und respektvoll dem Weltenlenker die eine oder andere Person vorschlagen, deren Erdentage verwirkt sind oder gar zu bös’ verschleudert werden.
Keineswegs wünscht sich Schreiber dieser Zeilen den tatsächlichen Hinschied einer der bald genannten Personen – allenfalls ein paar Jährchen Fegefeuer, ein bisschen uns wohltuende Exilzeit im Limbus, dann mögen sie wiederkehren bzw. ja, vielleicht doch nicht, Herr im Himmel? Willst sie gar behalten?
Aber ach, das kann ich mir leider nicht vorstellen.
Nun also: Im apostolischen Dutzend weg damit!
12. Es ist an der Zeit, dass die Südtiroler Grinsekatz’ Lanz uns bitte eine Zeit lang erspart bleibt. Geh’ er doch einmal wieder in der Arktis spazieren, ach fröre ihm dort der Zipadäus am Pol fest! Herr, hilf, dass es geschieht!
11. Noch eine Spur intensiver erflehen wir reinigendes Feuer für die arme Seel’ des Herrn Oliver Pocher, man muss es nicht begründen, Du weißt es doch.
Und ja, es soll ihm bitter weh tun!
TOP TEN
10. Frau Bischöfin a. D. Käßmann, da sie uns keinen Monat ohne ihren Anblick gönnt, Bücher wie in neuerlichem Rausch gebiert, herumtalkt, offenbar schamlos genießt, dass sie strack durch die Nacht brummte, dadurch erst so recht berühmt wurde.
Tu’ sie weg, Herr, lang und weit.
9. Der Familiensteller Hellinger tat unlängst kund, er entdeckte in Familienaufstellungen immer wieder auch Verstrickungen, die auf den Hunnensturm (374‒454 n. Chr.!) verwiesen. Okay, der ist ohnehin bald so weit, aber jeder Tag früher lässt aufatmen!
8. Horst Mahler, Ex-RAF, Ex-Anwalt, Ex-Exanwalt, Wiederkeinanwalt, Hegelleser, Nazibrocken, Knastnutte, ex und hopp!
7. Herrn Boris Becker sollte man ohnehin nicht mit allen Freiheiten des gemeinen Menschenkindes ausstatten, zu hammerdumm agiert der Tennisrentner, lieber Gott, Du hast sie ihm gegeben, ihn sogar gemacht, das war ein Fehler, korrigiere diesen umgehend, sei so gut!
6. Momentan ist er leise unterwegs, der Pfarrer Fliege, Dein schlimmster Hilfsarbeiter, aber das währt nicht lang. Bald muss es wieder raus, das Esogewöll. Dich nervt’s doch auch, ich kenn’ Dich doch! (PS Er hat Dich einmal „Gauner“ genannt. Mach ihn um!)
TOP FIVE:
5. Familie Ochsenknecht, wiedervereinigt: Papa Ochs, Mutter Aua, Bavaria Blue und da Vinci Jimmy. Herr im Himmel, wenigstens die und bitte lange! Weg. Weg tun!
4. Dr. Eckart von Hirschhausen. Hol ihn heim, mach vorwärts! Wenn er nur einmal ohne Hinweise ‒ subtil wie ein Brandzeichen auf Rinderarsch oder Ochsenknechtgemächt – darauf auskäme, dass er ja nicht nur „Comedian“, sondern auch Arzt sei! Da er aber bereits die erstgenannte Berufsbezeichnung illegal führt, so lustig ist wie Furunkel im Ohr, ist der Rest wohl auch gelogen. Jedoch aus einem Ort namens Hirschhausen mag er durchaus stammen …
3. Lass schmachten in der Höll’ von mir aus nicht in aeternitate, aber doch so manches Jahrzehnt den Herrn Bach vom IOC, ursprünglich Tauberbischofsheim, Badisch-Sibirien, Dumpfbackerich, Dummdackel. Versprich’s!
2. Den Herrn Wagner von der BILD. Wenn schon nicht gleich, so doch in Bälde. „Ich denke, wenn man sich liebt, kriegt man ein Baby. So war es immer und so war es gut“, so schrieb er vor Kurzem. Da hat er doch noch nicht einmal das mit Bienen, Pollen, Stempeln und dem Klapperstorch kapiert. Herrgott lieb ihn nicht! Sonst kommt was Kleines.
1. Den Herrn Literaturkritiker, in Wahrheit Springteufel, Wüterich und Lärmer … ach so, schon passiert, danke bestens.
Carlo Schäfer
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