Geschrieben am 19. Juni 2010 von für Crimemag, Kolumnen und Themen

Carlos Krimischmiede

Urlaubszeit – die Krimischmiede verreist

Der Sommer hat auch in der Krimischmiede Einzug gehalten. Es wird unerträglich heiß, man muss mal raus, Pause, Insel oder so … Eine Checkliste fürs Kofferpacken …

Was packen wir denn ein?

Natürlich unseren Waschbeutel, den wir mit zusätzlichen Kotztüten so vollstopfen, dass er nicht mehr zugeht, falls uns noch mal eine Rede von zu Guttenberg über gefallene deutsche Soldaten und den Stolz seiner Töchter auf diese unterkommt.

Unterwäsche, Bettwäsche, Tischtücher, sogar Vorhänge, alles mit Jogi Löw-Poträt.

Vier Hosen: Eine zum Tragen, eine zum Wechseln, eine zum Liebhaben und eine, falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass uns ein Unbekannter für diese einen guten Batzen Geld anbietet, weil er so eine schon immer wollte.

Ein Latexkostüm, denn wir möchten kostenlos den Vatikan besichtigen.

Wenn er Zeit hat, Siegmar Gabriel zum Spielen oder einen Ball.

Ein trendiges Grillrezept für unser Barbecue: Halber südafrikanischer Springbock mit Fuchsfüllung:

Springbock mit einer Vuvuzelafanfare betäuben, erdrosseln, halbieren, eine Hälfte zur Fuchsanlockung in einem Wald auslegen, andere Hälfte kalt  stellen.

Beim Springbockkadaver im Wald ausharren, bis dessen Verwesung so madig und wüst ist, dass sich ein gemeiner Fuchs schier zwangsläufig einfindet. Diesen köpfen, häuten, salzen, pfeffern, mit Feigensenf durchmassieren, mit Süßkartoffeln bewerfen und mit nach Hause (also natürlich ins Ferienhaus) nehmen. Dort Fuchs in Springbock legen, ein gewaltiges Feuer anfachen, Bock/Fuchsgemisch hineinwerfen und durch 24-stündige Drosselung des Feuers vermittels eines eingetröpfelten Honig/Buttermilchgemischs (200 Liter) sanft garen.

Dazu passen: Kartoffeln.

Wenn etwas übrig bleibt, aber es bleibt nichts übrig.

Eine weiße, spitze Mütze mit Augenschlitzen, um in migrationsdominierten Stadtteilen einen Witz zu machen.

Hemden, Socken.

Ein Buch zum Übers-Leben-Nachdenken, am besten zwei davon, falls die Partnerin auch übers Leben nachdenken will. Oder eine DVD.

Wenn man gelegentlich gerne ein Huhn wäre, den fahrbaren Hühnerstall von Manufactum, so man dieses harmlose erotische Vexierspiel ein wenig satt hat, kann ein hölzernes Stopfei die Sache wieder etwas spannender machen.

Ein Rätsel: Wer ist fünfzig und wird nicht gewählt?

Einwegbadehosen.

Und schließlich zum Entspannen einen Kurzkrimi, diesen:

Guido Westerwelle fährt mit Partner und dem gemeinsamen Retrohund Himmler spontan nach Südafrika, weil ihm die Vuvuzelas zum ersten Mal im Leben das Gefühl gegeben haben, dass Musik genau so schön sein kann wie die liberale Politik.

Vor Ort merken die Herren und der Hund, das „Township“ kein Kreuzfahrtschiff ist. Während eines betrübten Abendspaziergangs finden sie einen blauen Müllsack.

Neugierig öffnen die Männer den Sack.

„Das ist Pfarrer Fliege!“, ruft Guido entsetzt.

Aber bei näherem Hinsehen stellt sich dann doch heraus, dass es nur Müll ist.

Und ab geht’s!