Manfred, die Verschwundenen und das BGB
Anne Kuhlmeyer hat einmal hochgerechnet, was passieren könnte, wenn rechtspopulistische Forderungen nach Aus- und Abgrenzung Wirklichkeit würden. Diese Kurzgeschichte ist dabei herausgekommen.
Am 30. November klingelte der Wecker pünktlich um 5:30 Uhr. Der Wecker war die einzige Konstante an diesem Tage, doch das ahnte Manfred noch nicht. Dass etwas nicht stimmte, merkte er, als seine Füße vergeblich nach den Hausschlappen fahndeten. Vorsorglich missgestimmt, wuchtete er seinen Leib in die Senkrechte, kratze sich am Sack und brüllte: „Uschi!“
Im Haus blieb es still. Manfred tappte ins Bad, pisste und unterzog sich einer auf ein unvermeidliches Minimum reduzierten Toilette. Kein Laut im Haus bis auf das Plätschern von Urin und Wasser. Der Stuhl, auf dem üblicherweise seine frischen und farblich aufeinander abgestimmten Kleider warteten, war leer.
„Uschi!“
Nichts.
Noch etwas fehlte, nur kam er nicht gleich drauf. Erst als er in die Küche schlurfte, durch deren Fenster die Straßenlaterne herein leuchtete, sah er es. Nämlich: Nichts. Kein Frühstück, kein Kaffee, nicht einmal sein Duft.
„Wo, zum Teufel …“ Er knipste das Licht an. Die Küche glänzte sauber. „Uschi! Du blöde Kuh. Ich muss los. Mach gefälligst … “ Er lief die Treppe wieder hinauf ins Schlafzimmer, suchte im Kinderzimmer, das nie Kinder beherbergt hatte, raste in die Waschküche, die Uhr tickte, Uschi blieb verschwunden. Er tigerte auf und ab, wählte ihre Nummer – Mailbox. Inzwischen war es 5:45 Uhr. 6:00 Uhr fuhr der Bus. Manfred fluchte, stellte eine Tasse unter die Düsen des Kaffeevollautomaten, eilte nach oben, riss die Tür vom Kleiderschrank auf und entdeckte die Leere auf Uschis Seite. „Scheiße.“ Blut schoss ihm ins Gesicht. „Das war das letzte Mal, dass … Ich … Verdammt.“ Er musste sich am Bett abfangen, als er in eine Hose stieg. 5:50. Runter zum Kaffee. Die Maschine brodelte und füllte die Tasse. Mit Wasser. Manfred krachte sie ins Spülbecken und rannte los. Aus den Augenwinkeln entdeckte er, dass sein Audi nicht am Straßenrand parkte und seine Wut erstürmte eine neue Klippe. Als er an der Haltestelle ankam, war es 5:59 Uhr. Geschafft. Die Aufgabe, seinen umfangreichen Körper mit Sauerstoff zu versorgen, beanspruchte seine gesamte Aufmerksamkeit. Nach einer Weile bemerkte er, dass ungefähr zwanzig mürrische Männer mit ihm auf den Bus warteten, fünfzehn von ihnen, die nie den Sechs-Uhr-Bus nahmen. Alle tippten auf ihren Smartphones herum, telefonierten, wetterten.
„Seit zwei Stunden fährt nichts, nicht mal ein Ersatzbus. Diese scheiß Kanaken von Busfahrern. Rausschmeißen sollte man die! Alle!“, sagte ein Mann mit Jogginghose und Basecap.
Nach einer Dreiviertelstunde mit viel Gezeter und ohne Bus rief Manfred im Amt an. Niemand nahm ab. Natürlich nicht. Die Tussis mussten ihre Blagen zur Kita bringen und nannten das Gleitzeit. Die sollten mal arbeiten wie er! Auf seinem Schreibtisch gab es keine Aktenberge. Manfred war pünktlich, effektiv, gewissenhaft.
7:00. Eisregen und Finsternis. Kein Bus.
Zurück nach Hause. Inzwischen musste Uschi, wo auch immer sie hingefahren war, wieder da sein, und er konnte den Wagen nehmen, obwohl ihm das widerstrebte. Der Audi war neu und Manfred wollte keinen Kratzer riskieren auf dem Amtsparkplatz. Selbst da trieb sich dieses Gesindel rum.
Das Haus lag verlassen, drinnen war es kühl. Die Heizung befand sich im Tagesmodus. Manfred hatte Uschi gesagt, wenn sie mit ihrer Hausarbeit ordentlich zu Gange wäre, würde sie auch nicht frieren, hatte die Temperatur herunter geregelt und „sparen“ gesagt. Nun war sie weg, wahrscheinlich bei ihrer Mutter. Die würde was erleben! Am Küchentisch hörte er seinen Magen knurren.
„Scheiß drauf“, sagte er und beschloss, den Tag blau zu machen und mit Heinz von nebenan bei McDonalds zu frühstücken. Heinz würde sich freuen, hatte eh nichts zu tun als Frührentner.
„Renate ist weg.“ Heinz starrte Manfred mit zornschmalen Augen an.
„Lass mich erstmal rein.“ Manfred drängte sich an dem kleinen Mann mit Glatze vorbei. Auch in seiner Küche war es sauber. Und kühl.
„Sind die vielleicht zusammen weg?“, fragte er, nachdem er dem Nachbarn von Uschis Wegsein erzählt hatte.
„Du meinst, die haben was miteinander?“
„Dann gnade ihnen Gott, den Schlampen!“
„Lesben und Schwule sollte man erschießen. Oder kastrieren.“ Heinz.
„Erst kastrieren, dann erschießen.“ Manfred. „Los, zieh dich an. Wir gehen zu DcDoof.“ Er brauchte einen heißen Kaffee und einen fetten Burger.
Das Schnellrestaurant befand sich unweit der Siedlung mit den frischen Häuschen und gepflegten Vorgärten, in der die beiden Männer wohnten. Sie wanderten die Rommel-Allee entlang, bogen in die Heinz-Rühmann-Straße ein und wechselten rüber zum Bismarckplatz. Das Restaurant war dunkel. Nur das gelbe Logo leuchtete in den frühen Morgen, der schon gar nicht mehr so früh war.
„Was, zur Hölle, ist das denn?“ Manfred.
Heinz trat nahe an die verschlossene Tür heran, schob seine Brille auf die Nase und las den Zettel, der dort klebte, laut vor: „Geschlossen heute und die nexten Tage. Wir haben keine Läute. Die spinnen. Bei den ganzen Hartzern.“ Er schob den Kopf ganz nah an den Zettel. „Ober und Oberinnen gesucht. Steht da drunter.“
Manfred und Heinz standen ratlos auf dem Bürgersteig, einem Ort, der extra für sie gemacht war, die Bürger. Über den Bismarckplatz sahen sie einzelne Figuren huschen. Die Fassaden der Geschäfte und Wohnungen rundum wirkten abweisend.
„Was ist das denn heute, verdammt?“ Manfred, der nicht weiter wusste, bis er Licht bei Willi entdeckte und auf die Kneipentür zu steuerte.
„Warte.“ Heinz konnte kaum mithalten. Er hinkte seit er dem Unfall nach dem Schützenfest, sein neuer Benz war Schrott.
Bei Willi war auf, drinnen drängten sich Männer zwischen Mitte vierzig und Mitte achtzig an der Theke, über der dichte Schwaden wölkten.
„Was ist denn, verdammt?“ Manfred.
Ein nikotinkonservierter Mittfünfziger schlug ihm die Hand auf die Schulter, Klaus hieß er. „Du hast mal wieder keinen Schimmer, was? Sie sind weg.“
„Wer?“
„Alle.“
„Du aber nicht.“ Heinz, der Schlaumeier.
„Drei Pils!“, schrie Klaus. „Wir machen ein drauf.“
„Wieso alle? Mensch, Klaus, der Bus. Und McDonalds hat zu.“ Dass Uschi … mit dem Audi … vielleicht mit Renate … irgendwohin, sagte er lieber nicht.
„In der Nacht sind sie raus. Meine Alte auch“, sagte Klaus, prostete ihnen zu und leerte das Glas. „Einer geht noch, einer geht noch rein …“, hob er an, andere fielen ein. Willi schaltete den Fernseher über dem Tresen, der schwer von Rauch verhangen war, von Fußball auf Nachrichten. Ein mittelalterlicher Mitteleuropäer in schwarz-weiß-rot sagte:
„In den frühen Morgenstunden sind hinter den Flüchtlingen die Grenzen geschlossen worden. Kanzler Merkel ist abgelöst worden. Momentan tagt die neue Bundesregierung gemeinsam mit dem Restparlament. Die Änderung des Grundgesetztes wird am Wochenende erwartet. Die Abschaffung der Kranken- und Rentenkassen, der Sozialbeihilfen und der Arbeitsämter sowie die Umsetzung der Bodenreform sind für die kommende Woche anberaumt. Gleichzeitig wird das BGB makuliert. Sein Besitz ist ab sofort strafbar. Wer es auswendig kann, ist angewiesen, es zu vergessen. Zuwiderhandlungen werden mit zehn Jahren Bautzen oder Tagebau Oberlausitzt geahndet. Eheschließungen müssen wegen Mangels an Personal bis auf weiteres ausgesetzt werden …“
„Mangel an Personal?“ Manfred sank auf einen frei gewordenen Stuhl in der Ecke. Er kippte sein Bier und griff nach dem vom Nebenmann.
„Sie sind doch weg.“ Heinz, der offenbar gar nicht so blöd war, wie er aussah.
„Wer denn nu?“
„Die Frauen.“ Heinz guckte ein bisschen traurig, weil er an die Frikadellen von seiner Renate dachte. „Fuffzig Prozent der Verheirateten sind ja Frauen.“
„Jo. Und das bleibt auch so. Wenn es nach den schwulen Eierköppen gegangen wäre …“
„Wer ist weg“, brüllte Manfred und riss Klaus herum.
„Die Blagen. Die Nigger. Die Juden. Die Weiber. Sämtliche Asylanten und Schmarotzer, die unser Abendland alle machen wollen. Hier, trink dir ma ´n Grappa, damit de dich freuen kannst. Ich bestell Fritten für de Grundlage“, sagte Klaus, steckte sich eine Zigarette an und winkte zu Willi rüber.
„Kein Essen heute“, rief der zurück.
„Aber …“
„Geh selber in die Küche, da haste jetzt ganz freie Hand. Und den Hahn mach ich auch kurz zu. Muss ma hoch zu mein Alten, der hat bestimmt die Pampers voll. Die Pollackin is ja wech.“ Damit stellte Willi die Schnäpse unter den Tresen und öffnete die Tür zu seiner Wohnung. „Polen is ja jetzt zu.“
„Da is aber Polen offen, das kannste glauben.“ Klaus mit einem leeren Glas in der Hand.
Im Raum wurde es laut. „Bier her, Bier her, oder ich fall um …“ –
„Mach doch ma die Luft raus.“ – „Her mit der Fuhre.“ – „Wodka, Wodka, Wodka und een Jägermeister als Kompott.“
„Quatsch, Wodka. Russenpisse. Sauf dir’n ordentliches deutsches Pils, du drittgenerationaler Migrantenhirni.“ Klaus war mal Lehrer, fünfundvierzig entnazifiziert. Er hievte sich auf einen Hocker, kletterte auf den Tresen, sein Hintern ragte in die Luft, und ließ sich auf der anderen Seite runterplumpsen. Der Schmerz verflog rasch angesichts des Sieges über den Zapfhahn.
Das Bier floss in Strömen. Die Mitteleuropäer klopften sich auf die Schultern, zu späterer Stunde auf die Köpfe, aber nur sehr nett. Manfred und Heinz wurden von einer wunderbaren Einvernehmlichkeit hinweg getragen hinein in eine schöne, geordnete, sozialschmarotzer-, kinder-, frauen- und asylantenpackbefreite, christlich-abendländische Welt und ins Hinterzimmer von Willis Kneipe, in dem sie sich aneinander kuschelten und rieben, weil ja sonst keiner da war, jedenfalls Uschi und Renate nicht, diese treulosen Audi- und Frikadellendiebinnen, bis …
Irgendwie der nächste Tag da war.
Manfred kotzte auf Willis Kater. Das Tier ergriff das Hasenpanier, preschte quer durch Kneipe, die Pfötchen flogen nur so über die standhaft schlafenden Zecher hinweg, und landete mit einem Satz durchs offene Fenster auf der Mülltonne. Die schwankte, kollerte zu Boden und verteilte den sorgsam getrennten, biologisch abbaubaren Inhalt auf des Bürgers Steig. Willi, der die Nacht damit verbracht hatte, seinem Vater zu erklären, dass er nicht stillstehen müsse und der die Uniform mit den Runen am Kragen ablegen und zu Bett gehen dürfe, dem er die Nachtmütze überstreifte und den Alten mit einem liebevollen „Sieg heil“ zur Ruhe bettete, Willi war wegen Schlafmangels, man könnte sagen, ein wenig ungehalten hinsichtlich der bekotzten Katze und drosch Manfred seine Faust auf die Zwölf. Das Nasenbein brach. Heinz reichte Manfred ein von Renate gebügeltes Taschentuch, das letzte seiner Art vermutlich, goss für Willi einen Rum, für Klaus einen Raki, für sich selbst und Manfred Cognac ein. Auf diese Weise beruhigt begab man sich unter Mitnahme der diversen Alkoholika ins örtliche Krankenhaus.
Die Pforte war unbesetzt.
„Hier hat doch immer die niedliche Türkentussi gesessen“, sagte Heinz, der sich mit dem Krankenhaus auskannte wegen des Unfalls nach dem Schützenfeste. Sie wanderten durch die Flure, ohne einer lebendigen Seele zu begegnen. Nur gelegentlich schrie ein Kerl, ob es denn hier nischt zu fressen gäbe. Und ein anderer brüllte, man solle ihn aufs Klo bringen, sofort, oder er werde auf diese nutzlosen Schweinearabermistkrepelzecken scheißen. Ein Stockwerk ums andere erkundeten die Männer, zwangsläufig die Treppen benutzend, denn der Fahrstuhl versagte den Dienst, bis sie ganz oben anlangten und auf einen einzelnen Arzt trafen. Der Mann in einem wenig hygienischen Hygienekittel mochte die Siebzig knapp erreicht haben. Sein silbriges Haar stand vom Kopfe ab, er streckte ihnen die Hände entgegen.
„Kommen Sie nicht näher. Ich kann nichts für Sie tun. Nasen kann ich nicht. Ich bin Humangenetiker. Hauen Sie ab!“
„Nu ma ganz ruhich, Alter“, sagte Klaus, der erstaunlich gut beieinander war. „Du sollst dem Mann hier, Manfred, nur ein Verband machen. Bisschen richten vielleicht. Der Willi hat `n ganz schönen Wumms.“
„Ich kann nicht. Ich hab niemanden. Sie sind ja alle weg. Wenn ich das geahnt hätte …“ Er ließ den Rest des Satzes im Flur und wollte sich davon machen.
„Ich würde mir ja von einem Humangenetiker nicht an die Nase fassen lassen“, sagte Heinz, der Krankenhausprofi.
„Nu ma nich so fix. Wer is wo weg? Irgendwer muss doch da sein.“
„Die Schwestern und Ärztinnen sind weg. Die bulgarischen, rumänischen und syrischen Ärzte auch.“
„Wer ist denn da?“, fragte Willi, der ein winziges schlechtes Gewissen hatte und außerdem zu Hause nach seinem Alten sehen musste.
„Ich müsste suchen.“
„Nu machen Se ma hinne, aber pronto!“
Der Arzt überlegte, sagte dann: „Unten in der Aufbereitung könnte einer sein, der war früher mal Pfleger. Also, falls der es ermöglichen konnte, herzukommen, die Busfahrerinnen sind ja auch … “
„Ein Pflichtbewusstsein haben die“, näselte Manfred, während das Blut nicht aufhörte, auf seinen Anzug, seine Hose und den Fußboden zu tropfen. Bus war sein wunder Punkt.
Der Arzt flitzte, zwack, weg und war, zack, wieder da. Er presste Manfred ein Kopfkissen aufs Gesicht. „Sie machen mir hier alles dreckig. Was glauben Sie denn, wer das sauber machen soll? Die Putzkolonne ist auch fort.“
Manfred taumelte rückwärts.
„Nun verschwinden Sie endlich. Und sehen Sie zu, dass Sie sich in Sicherheit bringen. Spätestens heute Mittag geht’s los.“
Die vier Männer blickten den Arzt verdutzt an, nur Manfred etwas verkniffen wegen des Kissens.
„Was?“ Heinz.
„Da kriegen sie Hunger. Und haben niemanden, der ihnen was kocht, serviert, wieder abräumt. Die Bundespolizisten von nebenan sind hungrige junge Männer und das Panzerbataillon, das in Sandwitz stationiert ist, ist auch gefräßig. Ich mach jedenfalls jetzt Schluss.“ Damit zog der Mann der verdreckten Kittel aus und überließ die Männer sich selbst zwischen den leeren Wänden.
„Meine Renate.“ Heinz seufzte.
„Meine Uschi.“ Manfred.
„Meine Małgorzata.“ Willi.
„Meine Donnabella.“ Klaus.
„Hä? Die is doch noch da“, sagte Willi, der wusste, dass Klaus ein frauenförmiges Objekt aus Kunststoff sein eigen nannte und es auch so nennen durfte, denn es war aus versteuertem Einkommen bezahlt. Unverrichteter Dinge und mit Manfreds tropfender Nase schlurften die Männer die Treppen wieder hinab, vorbei an der lärmenden Urologie und der stillen Entbindungsstation, an der verwaisten Kinderstation und der überbelebten Geriatrie. In der ersten Etage klapperte etwas. Hier befanden sich die Verwaltung und die Psychiatrie. Neugierig öffnete Heinz die Tür. Die Verwaltungsmänner jagten mit Akten und massiven Büchern über den Flur, die Psychatriemänner hüpften nach Schmetterlingen. Bevor Heinz die Tür wieder schließen konnte, entwischte ein ganzer Schwarm. Er tänzelte und flügelte, schwingelte und schwindelte im Treppenhaus des Kreiskrankenhauses um die Köpfe der vier Männer herum, dass denen ganz schummelig und wunderlich zumute wurde, sodass sie die letzten Stufen ins Parterre hinab und durchs Portal in die freie Natur hinaus schwebten, Manfred mit dem Kissen auf der Nase. Er stand da und bewunderte die Anmut der Panzer auf dem Platz der Freiheit, denn diesen Namen trug der bezaubernde Ort. Manfred hob sein Kissen in die Luft und tropfte nun mit freier Nase. Willi neben ihm fiel auf die Knie, Klaus und Heinz taten es ihm gleich, jeweils von einem freundlichen Plopp begleitet. Die drei Männer sanken auf das mittelalterliche Pflaster vor diesem prächtigen Wirtschaftswunderbau, umgeben von feinstem Papier, das herab segelte aus der luftigen Höhe des Verwaltungstaktes und allerlei Büchern, die von den Verwaltungsmännern auf derart gesellige Weise dem Volke zur Verfügung gestellt wurden. Manfred tat zwei Schritte nach rechts, vergaß sein eigenes Nasenleid und nahm vor Rührung und in Ermanglung Uschis das Kissen in den Arm.
Das Letzte, was Manfred durchaus herzhaft und mit Macht, geradezu zentral, berührte, war eine ältere, in schweres Leinen gebundene Ausgabe des BGB.