Tabus erledigen sich nicht von selbst
– Bald wird niemand mehr einen schlesischen, ostpreußischen oder karpatendeutschen Zungenschlag erkennen können. Das Schlaflied der Grossmutter wird zur fernen Erinnerung, die Flechtfrisur der Karpatendeutschen untergegangenes Kulturgut. Die Generation der im Zuge des Zweiten Weltkrieges vertriebenen Deutschen stirbt langsam aus. Da schreibt ein junger Österreicher einfach einen Vertriebenenroman und setzt so ein altes Thema, das nur noch die Ewiggestrigen zu bewegen scheint, in neues Licht. Britta Behrendt traf Constantin Göttfert in Amsterdam und sprach mit ihm über “Steiners Geschichte” und darüber, ob ein Beziehungsende vielleicht auch als Happy End durchgehen könnte.
Britta Behrendt, Interview Lounge.
Constantin Göttfert: Steiners Geschichte. C.H. Beck 2014. 479 Seiten. 19,95 Euro.