Geschrieben am 19. November 2014 von für Litmag, Porträts / Interviews

Im Video-Interview: Jana Simon

Jana Simon_unverzagtFür mich war meine Großmutter keine Staatsdichterin

–Wenn Freunde Freunde bespitzeln, ist das Verrat, sagt die Enkelin. Nein, sagt die Großmutter, das ist die Schizophrenie dieses Jahrhunderts. Die Gespräche zwischen Großeltern und Enkelin waren ursprünglich Fingerübungen zur Familiengeschichte der beginnenden Journalistin Jana Simon und fanden in recht unregelmäßigen Abständen zwischen 1998 und 2011 statt. Die umstrittene “Staatsdichterin” Christa Wolf und der früh in Parteiungnade gefallene Großvater Gerhard Wolf sprechen offen und sehr persönlich mit ihrer Enkelin über ihr Leben und ihre politischen Laufbahnen, über Liebe und Verrat und ihre 60 Jahre lange Ehe. Im Laufe der 13 Jahre wurde aus der Reporterin beim Tagesspiegel eine Zeit-Journalistin und Publizistin, die erkannte, welchen Schatz sie da aufgenommen hatte, der auch für Leser außerhalb der Familie Wolf interessant ist. Britta Behrendt traf Jana Simon im Amsterdamer Goethe-Institut, wo sie für eine Veranstaltung über 25 Jahre Mauerfall Ehrengast war und sich nur mit Mühe der Vereinnahmung als Christa Wolf-Expertin erwehren konnte.

Britta Behrendt, Interview Lounge.

Jana Simon: Sei dennoch unverzagt. Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf. Ullstein 2013. 288 Seiten. 19,99 Euro.

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