Kinder-Kriegsgeschichten
– Der Film „Lore“ bezaubert zurzeit das europäische Publikum mit der Geschichte eines Mädchens im Sommer 1945. Lore ist Tochter strammer Nazi-Eltern, die nach der deutschen Kapitulation interniert werden und Lore mit ihren drei kleinen Geschwistern und einem Säugling zurücklassen. Ihre einzige Hoffnung ist die tausend Kilometer und drei alliierte Zonen entfernt lebende Großmutter. Rachel Seiffert hat die Romanvorlage „Die dunkle Kammer“ bereits 2001 veröffentlicht und landete mit diesem Erstling prompt auf der Shortlist zum Booker Prize.
Dieses Roadmovie der anderen Art flankiert zwei weitere Kinder-Kriegsgeschichten, die weniger dramatisch als nachdenklich sind und sich um das Thema unschuldige Kinder von schuldigen Eltern dreht. Gegenüber “Interview Lounge”-Korrespondentin Britta Behrendt gab Seiffert mit großer Offenheit Auskunft über die Motive ihrer Geschichten und wie es ist, mit einem deutschen Nachnamen und einem Opa mit Nazi-Vergangenheit in England aufzuwachsen.
Britta Behrendt, Interview-Lounge