Markus Pohlmeyer
Die Huld(a) auf dem Felde oder: Ein arroganter Engel, ein irrender Held und ein impliziter Esel. Gedanken – weitab vom Wege – zu Thomas Manns „Joseph und seine Brüder“[1]
1. Summary
Joseph wird von Israel zu seinen Brüdern geschickt.
2. Die Interlinearübersetzung
„Da-fand-ihn (ein)Mann, und-siehe er-(war)-umherirrend im-Feld. Und-es-fragte-ihn der-Mann, sagend: Was-suchst-du? Da-sprach-er: Meine-Brüder ich (bin)-suchend! Sag-doch mir, wo sie (sind)weidend! Darauf-sagte der-Mann: Sie-sind-aufgebrochen von-hier, denn ich-hörte sie-sagend: Laßt-uns-gehen nach-Dotan! Da-ging Josef nach seinen-Brüdern, und-er-fand-sie in-Dotan.“[2]
3. Im Roman
Und in der einbändigen Ausgabe Thomas Mann: Joseph und seine Brüder, Frankfurt am Main 2007, 391-400: „Man liest, er sei irre gegangen auf dem Felde. […]“[3]
4. Auf dem Felde, im Kosmos
Diese unscheinbare (wirklich unscheinbare?) Episode bekommt in Thomas Manns Roman einen zentralen Charakter: Joseph ist auf dem Weg zu den Brüdern – geographisch, menschlich und göttlich – und somit zu seinem Schicksal in Ägypten. Und der Engel sei nach eigenen Angaben auf dem Wege zu einem Brunnen, den er bewachen müsse. Und die Eselin Hulda[4]? Sie trägt geduldig die beiden, bis sie einbricht. Erst verliert Joseph die Orientierung, dann seine Transporteselin, dann seine Kleider – und landet schließlich im Brunnen. (Paulus beispielsweise wurde in bestimmten Motivtraditionen malerisch auch vom hohen Rosse geworfen!)
Klaus Westermann kommentiert diese Stelle lakonisch: „Diese kleine, lebendig geschilderte Zwischenszene […] soll zeigen, wie hilflos Joseph draußen, fern vom Vater ist.“[5] Westermann widmet dieser Episode sieben Zeilen und ein Wort. Thomas Mann – im Gegensatz zur Vorlage in der Genesis – hätte also wieder einmal etwas relativ Randständiges schonungslos quantitativ wie qualitativ gesteigert, geradezu transformiert, und dabei auch noch das Figurenensemble heroisch erweitert. Denn der Prätext schweigt ja von einem animalischen Transportmittel; wir dürfen hier aber mutig von einem impliziten Esel sprechen – in Rücksichtnahme auf Josephs Hang zu einem gewissen Luxus, auch in der Genesis.
„Zunächst fällt auf, dass nicht der Hilflose den Fremden fragt, sondern der Fremde fragt ihn! Wer ist dieser Fremde? Das wird niemals erklärt. Man soll sich schon ein wenig gruseln. Der Unbekannte scheint alles zu wissen […]. Und was tut der Unbekannte? Er schickt Joseph fast in den Tod! Wirklich nur eine »kleine, lebendig geschilderte Zwischenszene« (Westermann)? Der plot verdichtet sich im Hinblick auf den Mordplan. Der Tatort Dotan (tell dotan) ist nur noch 12 km entfernt. […] Thomas Mann hat mehr verstanden als die meisten Bibelexegeten.“[6]
In Thomas Manns Joseph und seine Brüder wird aus der „Zwischenszene“ eine Begegnung der Geschöpfe Gottes untereinander – der Hierarchie des Himmels und der Erde, aber unter der abwesenden Anwesenheit des Absoluten: Joseph, der noch seinen Weg im Heilsplan Gottes sucht; und der Engel-Mann (und wegen seiner Androgynität[7] könnte an dieser Stelle auch Engel-Mann-Frau geschrieben stehen!), der im Auftrag einer höheren Instanz einmal Bote, Führer, Wächter oder, nun ja, sogar als Dieb[8] agiert – und in guter Hermes-Adaption ist er ein Psychopompos, ein Seelenbegleiter, um Joseph zu führen in die Brunnentiefe, in den Hades, in das Dunkel der Seele. Er gibt sich allwissend, ist aber empfindlich berührt, wenn von Joseph auf den Kampf mit Israel angesprochen; er verachtet als vermeintliches Geistwesen die ‚Biomasse‘ Mensch[9] und kritisiert damit indirekt die Sinnhaftigkeit seiner Aufträge (und den ominösen Auftraggeber): „Ob es einem Vergnügen macht und man sich eigentlich dafür geschaffen fühlt, ist eine andere Frage […]“[10].
„Der Mann auf dem Felde“, so die Kapitelüberschrift bei Thomas Mann, ist also auch ein Engel; Joseph vertritt die Menschen und Hulda die Tiere oder pars pro toto alles Geschöpfliche vor der Erschaffung des Menschen und nun buchstäblich unter dem Menschen.[11] Es entsteht ein Subtext. Obwohl stumm (… und wie sollte sie auch reden, da wir uns ja nicht in einem Märchen befinden?), wird Hulda Gesprächsthema, denn sie hat eine tragende Rolle – wieder buchstäblich. Irgendwie scheinen dem Engel, nun ja, die Flügel abhandengekommen, und so bleiben ihm nur Laufen oder Reiten. (In der unidealen Kommunikationsgemeinschaft Mensch-Engel muss also ausgehandelt werden, wann wer reiten darf und wer wann laufen muss.) Und Joseph, zukünftiger Staatenlenker und Weltenretter, irrt umher, so der Textanfang, und dies wird Auslöser für erklärende, metareflexive Erzählerkommentare. Spricht der Text mit uns, den Lesern/Leserinnen, oder vielmehr mit sich selbst, um sich seines narrativen Fortgangs zu versichern? „Herumirren ist nicht sich verirren, und wenn einer sucht, was nicht da ist, braucht er nicht fehlzugehen, um nichts zu finden. Joseph […] verirrte sich nicht, er suchte; und da er nicht fand, so ward sein Suchen zum Irrgang im Leeren.“[12]
5. Im Labyrinth verirrt, in Geschichten verstrickt
„Thomas Mann an Eberhard Hilscher Erlenbach, 8. 2. 1953
Der »Mann auf dem Felde« ist offenbar einer von dem Geschlecht der »oberen Ränge«, dessen verklatschter Charakter und Eifersucht auf den Menschen mehrfach gekennzeichnet sind. […] Die Figur ist wohl ein Beispiel für den »Satansruf nach dem Ambiguosen und der Ironie«, der mir in einer neuesten deutschen Literaturgeschichte […] zugeschrieben wird. O Esel! O Esel!“[13]
Dieses ist offenbar des Briefschreibers stimmt nachdenklich. Selbst der reale Autor Thomas Mann scheint seinem impliziten Autor nicht ganz zu vertrauen, oder dem impliziten Erzähler, je nachdem (… und schreibt sich hier nebenbei in die stilistische Grobianismustradition eines Luther ein: „Doktor Martinus Luther wills also haben, und spricht, Papist und Esel sei ein Ding.“[14]). Mann vermutet (zu beachten die schon viel beachtete Homophonie: „Man liest, er sei …“[15]) und hält den Gestus der schwebenden Konjektur aus.
Die kanonische Geltung der Genesis und die des Korans scheinen dagegen Eindeutigkeit zu setzen. Aber (und nun entsteht ein Inter-Text): Unhörbar, aber im hebräischen Original schriftlich fixiert, manifestiert sich eine weitere Sinndimension: „Zweimal kommt in V 17 der Ortsname Dotan vor – freilich in etwas unterschiedlicher Schreibweise […]. Eben das wird in dieser rabbinischen Auslegung zum Schlüssel für das Verstehen […], indem die Schreibweise […] mit dem zusätzlichen Jod (י) als verdeckter Hinweis auf die […] »Bestimmungen Jahs«, d.h. Gottes lesbar wird […].“[16] Und wie Jürgen Ebach betont, sind die Ortsnamen Abkürzung für Geschichten: „Wenn Josef von Hebron nach Sichem geht, durchschreitet er (so gelesen) den Weg vom Grab des Stammvaters zu dem Ort, an dem er einst (lange nach seinem Tod) die eigene Grabruhe finden wird (Jos 24,32).“[17] Das scheinbare Suchen Josephs und sein Irrgang folgen einer mythologisch-theologischen Spur von Werden und Vergehen, die dem Schrifttext zugrunde liegt, aber für die Figuren in der Narration bisher nicht zu entdecken und noch zu entziffern ist.
Labyrinthe stelle ich mir meistens als Architektur vor: aus Stein oder künstlerische Parkanalagen.[18] Ovid präsentiert in seinen Metamorphosen ein solches Gebilde, gefertigt von dem Genie Dädalus, um den Stier-Menschen zu verstecken, der von Theseus besiegt wird. Der sprichwörtlich gewordene Faden der Ariadne weist dem Helden den Weg zurück. Ovids Variante wird in der sprachlichen Gestaltung selbst immer mehr zu einem Labyrinth; hier nur der Beginn:
„Daedalus ingenio fabrae celeberrimus artis,
ponit opus turbatque notas et lumina flexu
ducit in errorem variarum ambage viarum.”[19]
“Dädalus, von seinem Genie her der Berühmteste in der Baukunst,
Ließ ein Werk errichten, und er verwirrte die Orientierungsmerkmale und
In die Irre führte er durch Biegungen[20] die Augen– im Irrgang verschiedener Wege.“[21]
Dädalus selbst hätte kaum den Rückweg aus diesem Meisterwerk gefunden, so bei Ovid. Und Joseph dagegen? Er geht irre in einer offenen Landschaft – und deshalb die topographisch wie metaphorisch wunderbare und paradoxale Fügung vom „Irrgang im Leeren“! Das Labyrinth scheint komplett jegliche Materialität verloren zu haben und nur noch im Innern Josephs oder in der Textur der Narration zu finden. Auch die Genesis hält den Konstrukteur des Labyrinthes (JHWH) im Hintergrund. Im Gegensatz dazu duldet der Koran keinen göttlichen Dädalus in der Joseph-Sure: „Während alle Beteiligten in der biblischen Erzählung keinen Einblick in die Pläne Gottes haben, sondern diese erst im Nachhinein erkennen (1. Mose 50,20), ist Gott als Redender in der Sure durchweg präsent. Er lässt die handelnden Personen immer wissen, was er mit ihnen vorhat und zu welchem Ziel er sie führen wird […].“[22]
Und Thomas Mann? Eben nur ein Schriftsteller ohne kanonische Autorität (heiliger Texte). Und das macht seine künstlerische Freiheit und Größe aus! (Das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass kanonische Texte nicht auch frei und künstlerisch sein können.) Der Roman hält sich in der Handlung und deren Ausgang an die Struktur der Genesis-Vorlage, aber dazwischen, so ungefähr in einem 4-stelligen Seitenbereich, entsteht ein Textlabyrinth, ein Textuniversum ohnegleichen, ornamental und klassisch schön, frech, zauberhaft lächelnd und humorvoll-ironisch: ein Geschichtenzauberer erweckt das Ferne und Tote zum Leben: hier, in dem Moment, wenn ich dieses Wunder lese. Thomas Mann ist ein moderner Dädalus, der Erzähler(figuren) baut, die wiederum Geschichtenlabyrinthe erfinden, in deren Mitte sich aber nun kein Minotaurus befindet, sondern Josef und Gott (und ein wenig auch wir).
Das reale, architektonische Labyrinth wird aufgehoben – ins Leere – und überschritten – nach Dotan – und durchgestrichen – Wo die Brüder denn seien? Nicht hier! – und aufbewahrt: Joseph sollte dereinst auf seiner Totenreise nach Sichem zurückkehren. Das Labyrinth erweitert sich nicht nur metaphorisch, sondern auch intertextuell: Geschichten verweisen auf Geschichten usw. Der Posttext stellt performativ sein eigenes Labyrinth und seinen eigenen Ariadne-Faden dar: dies ist der kanonische Prätext, welcher ein Irregehen ad infinitum verhindert. Aber auch da, so unscheinbar, versteckt sich, nur angedeutet durch ein Jod, schon wieder ein neuer Ausgang in eine andere Geschichte hinein.
6. Hulda!
In einem solchen Dazwischen bewegt sich Joseph: Wenn der Mann Engel, Hermes und Wächter abwechselnd darstellt: wer könnte nun Hulda sein? Der Name verweist auf eine gleichnamige Prophetin aus dem 2. Buch der Könige.[23]. Das „Lexikon des Mittelalters“ führt zum Stichwort Esel antithetisch-ambivalent aus:
„[…] Symbol der Laster Eifersucht, Geiz, Dummheit, Trägheit, aber auch der Tugenden Beharrlichkeit, Geduld, Demut, Enthaltsamkeit und Gehorsam, wird in der christl. Kunst seit frühchristl. Zeit hauptsächlich in vier Szenen dargestellt: bei der Geburt Christi […], als das Gott erkennende Reittier des Propheten Bileam (Nm 22, 23-24), als Reittier Mariens auf der Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-33) sowie Jesu beim Einzug in Jerusalem (Mt 21, 1-11).“[24]
Und Hulda bei Thomas Mann? Nun, ach ja, diese wunderbare Ambivalenz analoger Schönheit! „»[…] Wir können abwechselnd auf deinem Esel reiten. Ein hübsches Tier«, sagte er und betrachtete Hulda mit seinen mangelhaft geöffneten Augen, deren Blick von so matter Abschätzung war, daß er in Widerspruch stand zu des Mannes Worten. »Hübsch wie du selbst. Nur hat es zu schwache Fesseln.« »Hulda«, sagte Joseph, »ist neben Parosch der beste Esel in Jisraels Stall. […]«“[25]
Joseph ist neben Benjamin der beste Esel … (Entschuldigung!) der beste Sohn in Jisraels Haus. Auch Joseph, hübsch wie Hulda, wird einbrechen. Der Erzähler-Engel-Mann weiß mehr als der protestierende Joseph: „»Man hat nie gefunden, daß sie zu schwache Fesseln hätte.«“[26] Hulda dagegen ist auf jeden Fall geduldig und demütig; irgendwie schlägt sie auch schon für Joseph die Richtung nach Ägypten ein; kein triumphaler Einzug jedoch, sondern die Katastrophe. Und Hulda ist ein Wesen ohne Ambivalenz und/oder Ambiguität. Sie stellt frei nach Aristoteles der goldene Mittelweg zwischen den beiden Polen der Arroganz (Joseph) und der Ironie (Engel/Mann) dar:
„Und in Hinblick auf das Wahre sei der Mittlere ein ‚wahrhafter (Mensch)‘ genannt, und die Mitte ‚Wahrheit‘; der Anspruch aber auf zu Großes (sei) ‚Prahlerei‘ (genannt), und der ihn erhebt ‚Prahler‘, der auf zu Wenig jedoch (sei) ‚Verstellung‘ (genannt), und der ihn erhebt ‚einer, der sich verstellt‘.“[27]
Oder: Hulda könnte, kurz gefasst, auch unser Autor sein, der tapfer die Figuren durch das imaginäre Labyrinth der vorgefundenen, aber auch der neuen, noch nie dagewesenen Geschichten trägt. Hulda bricht ein, der Engel bleibt bei ihr: nun steht Joseph allein auf weitem Felde; Huld und Anmut haben ihn verlassen, aber auch die Ironie. Es bleibt ihm nur noch seine Prahlerei, die ihn schließlich zu Fall bringen wird. So lauern noch viele Labyrinthe auf dem Weg zu Josephs Auferstehung – er wird Geduld und Demut lernen müssen.
Epilog
Ich gestehe es, mein Lieblingssatz in diesem Roman ist sowohl monumental als auch schmal: „Er [Gott, Anm. MP] war nicht das Gute, sondern das Ganze.“[28] Damit wird, obwohl wir an Abrahams Gottesentdeckung, vielleicht besser: Gottesfingierung (Theopoetik) teilhaben, der klassische biblische Monotheismus schon übersprungen in Richtung Monismus. Die Folgen sind schwer auszuhalten, unterlaufen aber das Theodizee-Problem: „[…] auch das Erdbeben, der knisternde Blitz, der Heuschreckenschwarm […], die Hornissen und Schlangen waren von Gott […]“[29]. Unheimlich nahe an diesen Überlegungen eine Meditation des römischen Kaisers Marc Aurel:
„Asien, Europa – Winkel der Welt; der ganze Ozean – ein Tropfen des Alls! Der Athos – eine winzige Scholle des Weltganzen; die ganze Gegenwart – ein Augenblick der Ewigkeit! Alles klein, veränderlich, verschwindend! Alles hat einerlei Ursprung, von demselben gemeinsamen Allbeherrscher unmittelbar oder infolge seiner Wirksamkeit herrührend. Also auch der Rachen des Löwen, das Gift, alles Schädliche, wie Dornen und Sümpfe, sind ein Zubehör jener prachtvollen und schönen Welt. Fort also mit dem Wahne, als stünden sie mit dem Wesen, das du verehrst, in keiner Verbindung: beachte vielmehr die Quelle aller Dinge!“[30]
Was ist dies, Theopoetik? Das, wie Autoren/Autorinnen Gott erdichten bzw. wie Gott Autoren/Autorinnen (pars pro toto für die Schöpfung) erdichtet:
„Prozesstheologie ist Theopoetik, d.h. eine Theologie der Perichorese (der gegenseitigen Durchdringung von allem), in welcher das Universum das kreative Abenteuer Gottes darstellt und Gott das Ergebnis kreativer Transformation der Welt. Im Netz der Verwobenheit – im Prozess – erscheint Gott als der ‚Poet der Welt‘: ihr überraschender Schöpfer (der Grund ihrer Neuheit), ihr mitfühlender Begleiter (der Grund ihrer Verwobenheit) und ihr rettender Glanz (der Grund ihre Harmonie).“[31]
Thomas Mann verstrickt uns – theopoetisch als Reaktion auf die Theopoetik der Genesis – in ein Labyrinth von Geschichten und überrascht uns damit, Altem Neues entlocken zu können; empathisch wie Hulda nehmen wir unseren Weg durch die 4-stellige Seitenzahl und freuen uns über das harmonische Lachen der vereinten Brüder am Ende des Weges. Thomas Mann war nicht nur der Bibelexegese, sondern der gesamten Theologie (aller christlichen Konfession) um Jahrzehnte voraus und irgendwie näher an dem Kunstwerk namens Bibel, nun, verfasst von – wagen wir es ruhig – eben auch einem Poeten/einer Poetin!
Thomas Mann: Joseph und seine Brüder, 4 Bde. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007.
Die Huld(a) auf dem Felde oder: Ein arroganter Engel, ein irrender Held und ein impliziter Esel. Gedanken – weitab vom Wege – zu Thomas Manns Joseph und seine Brüder, in: M. Pohlmeyer: Zwischen Welten verstrickt IV. Weltraum, Wildwest und allerlei wunderliche Wege, Hamburg 2017, 81-90
Markus Pohlmeyer lehrt an der Universität Flensburg (Schwerpunkte: Religionsphilosophie; Theologie und Science Fiction).
[1] Dieser Aufsatz ist die veränderte Fassung eines Vortrages einer Thomas Mann-Tagung an der Europa-Universität Flensburg (9.2.2017). Der Text erschien zuerst in: M. Pohlmeyer: Zwischen Welten verstrickt IV. Weltraum, Wildwest und allerlei wunderliche Wege, Hamburg 2017, 81-90.
[2] Gen 37, 15-17 nach R. M. Steurer: Das Alte Testament. Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch, Bd. 1, Neuhausen-Stuttgart 1989, 228. Um der leichteren Lesbarkeit willen, habe ich hier den dt. Text in gespiegelter Form wiedergegeben.
[3] Thomas Mann: Joseph und seine Brüder, Frankfurt am Main 2007, 391.
[4] Zu „hold“ vgl. F. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Aufl., Berlin – New York 2002, 418.
[5] C. Westermann: Genesis. Kapitel 37-50, 3. Aufl., Neukirchen-Vluyn 2004, 31.
[6] F. W. Goldka: Joseph biblische Gestalt und literarische Figur: Thomas Manns Beitrag zur Bibelexegese, Stuttgart 2002, 42 f.
[7] Vgl. dazu Mann: Joseph (s. Anm. 3), 391 f.
[8] „Der Mann stahl!“, Mann: Joseph (s. Anm. 3), 398.
[9] Vgl. dazu Mann: Joseph (s. Anm. 3), 395.
[10] Mann: Joseph (s. Anm. 3), 395.
[11] Zu dieser Hierarchie vgl. auch Dionysius Areopagita: Über alles Lichter erhaben, übers. v. E. Stein, Kevelaer 2015, 121-164.
[12] Vgl. dazu Mann: Joseph (s. Anm. 3), 391.
[13] Th. Mann: Selbstkommentare: >Joseph und seine Brüder<, hg. v. H. Wysling, Frankfurt am Main 1999, 327 f.
[14] M. Luther: Sendbrief vom Dolmetschen (1530), in: Ders.: Reformation der Frömmigkeit und Bibelauslegung. Schriften II, hg. v. Th. Kaufmann, Berlin 2014, 258-275, hier 261.
[15] Wie schon oft in der Forschung oder beim Lesen bemerkt.
[16] J. Ebach: Genesis 37-50, Freiburg im Breisgau 2007, 85.
[17] Ebach: Genesis (s. Anm. 16), 83.
[18] Vgl. dazu auch U. Eco: Im Labyrinth der Vernunft. Texte über Kunst und Zeichen, hg. v. M. Franz – S. Richter, 3. Aufl., Leipzig 1995, 104-109 und W. Schapp: In Geschichten verstrickt. Zum Sein von Mensch und Ding, mit e. Vorwort v. H. Lübbe, 3. Aufl., Frankfurt a. M. 1985.
[19] Ovidius: Metamorphoses, VIII, 159-161, hg. v. W. S. Anderson, München – Leipzig 2001.
[20] Im lat. Text Singular.
[21] Übers. M. Pohlmeyer. Ich habe mich hier für ein historisches Präsens entschieden.
[22] R. Lux: Josef. Der Auserwählte unter seinen Brüdern, Leipzig 2001, 279.
[23] 2 Kön 22,14-20.
[24] G. Zeitler-Abresch: Esel, in: Lexikon des Mittelalters IV, München 2003, 13.
[25] Mann: Joseph (s. Anm. 3), 393.
[26] Mann: Joseph (s. Anm. 3), 393.
[27] Aristoteles: Nikomachische Ethik B 7, 1108a19-23, Übers. zitiert nach A. Dunshirn: Griechisch für Philosophiestudium, Wien 2008, 149.
[28] Mann: Joseph (s. Anm. 3), 314.
[29] Mann: Joseph (s. Anm. 3), 314.
[30] Marc Aurel: Wege zu sich selbst, übers. v. C. Cleß, 3. Aufl., Hamburg 2013, 82.
[31] R. Faber: Gott als Poet der Welt. Anliegen und Perspektiven der Prozesstheologie, 2. Aufl., Darmstadt 2004, 18.